Christstollen - vegan, glutenfrei
Veröffentlicht am 03.12.2024
Hallo!
Dieses Jahr habe ich es gewagt! Ich habe ein Christstollen gebacken!
Denn Weihnachtszeit ist nun mal auch Christstollen-Zeit. :-)
Also gibt es hier mal ein schönes Rezept für ein veganen und glutenfreien Christstollen!
Denn tatsächlich ist mir dieser Stollen sofort richtig gut gelungen!
Ich habe einfach im Vorfeld andere Rezepte im Internet angeschaut um mich etwas inspirieren zu lassen. Dann habe ich mir überlegt, wie ich es machen werde, und habe mir den Teig dann so, wie hier beschrieben, zusammengestellt. Ich habe mir also die glutenfreien Mehlmischung selbst ausgedacht. Nach dem Backen habe ich dann festgestellt, dass dies ein richtig schöner Christstollen geworden ist! Der Teig ist wirklich genauso geworden wie es für ein Christstollen sein soll! Die Konsistenz ist perfekt - nicht zu hart, nicht zu weich oder sonst irgendwie komisch, sondern einfach perfekt! :-) Und das sogar ohne zusätzliches Fett in Form von (vegane) Butter oder so.
Also, wenn Sie, lieber Leser, auf der Suche sind nach einem perfekten veganen und glutenfreien Christstollen-Rezept - welcher sogar weniger Kalorien hat wie herkömmliche Rezepte (habe aber noch nichts genaueres ausgerechnet) und trotzdem sehr lecker ist - dann machen Sie es genauso wie hier.beschrieben. Absolut gelingsicher. :-)
Zutaten für den Abend VOR dem Tag, an welchen Sie den Stollen backen wollen:
75 g Cranberrys (Trockenfrucht); oder Rosinen, oder Korinthen
2 bis 3 Datteln, klein geschnitten; oder Aprikosen, Feigen, etc.
50 g Orangeat
1/2 TL Zitronenschalen
50 ml braunen Rum
Hinweis: Wenn Sie keinen Alkohol verwenden wollen, dann können Sie stattdessen auch Apfel- oder Orangensaft nehmen - oder irgendein anderen Saft, den Sie geschmacklich passend finden.
Christstollen-Teig:
15 g Kokosmehl
25 g gemahlene Mandeln
25 g gemahlene Cashewkerne
110 g Hirseflocken, gemahlen
75 g Zucker
1 EL Hafersirup oder Reissirup
40 g Marzipan
40 g gemahlene Amaranthflocken
50 g Schär Universal
Gewürze: Ingwer, Muskat, Salz
1 Apfel nach Wahl (ich habe einen Granny Smith-Apfel genommen)
1/2 Packung Trockenhefe
Insgesamt: 150 ml Wasser, warm
Zubereitung:
Trockenfrüchte am Abend davor in Rum einweichen!
Geben Sie einfach die Trockenfrüchte nach Wahl in einer passende Schüssel. Ich habe mich für Cranberrys entschieden. Eventuell kann es sinnvoll sein, die Cranberry teilweise etwas kleiner zu schneiden, weil manchmal ein paar größere Stücke dabei sind. Die Datteln (oder Aprikosen, Feigen oder was auch immer) solten aber auf jeden Fall etwas klein geschnitten werden. :-). Geben Sie auch das Orangeat und die Zitronenschalen hinzu. Wenn Sie wollen, können Sie auch etwas Zitroneat verwenden. Rühren Sie alles gut durch und geben nun den Rum hinein (oder wahlweise ein passenden Saft; oder Saft und Rum-Aroma). Lassen Sie diese Mischung nun über Nacht stehen.
Am nächsten Tag können Sie dann den Christstollen backen!
Bevor Sie jedoch anfangen, geben Sie die Trockenhefe in einer kleine Schale - zusammen mit etwas Zucker (1/2 EL oder so) - und geben 100 ml warmes Wasser hinzu und rühren dann alles gut um. Somit kann die Hefe schon mal anfangen zu arbeiten, während Sie den Rest zubereiten.
Mahlen Sie nun die Mandeln und die Cashwerne etwas fein. Dann vermischen Sie die gemahlenen Kerne mit den Kokosmehl und geben diese Mischung in eine Schüssel. Nun geben Sie das Hirsemehl (gemahlene Hirseflocken) hinzu. Wiegen Sie jetzt 75 g Zucker ab und geben diesen und den Sirup ebenfalls in die Schüssel.
Das Marzipan können Sie etwas "zerpflücken" bevor Sie es zu den Mehl geben. Es macht aber nichts, wenn die Stücke noch etwas grob sind, denn diese werden Sie gleich noch zusätzlich etwas zerkleinern.
Nun mahlen Sie die Amaranthflocken fein und geben diese ebenfalls zu der Mehlmischung hinzu. Amarantflocken gibt es im Bioladen zu kaufen. Bei DM oder Rossmann habe ich diese noch nicht gesehen, aber vielleicht gibt es das ja da wo Sie wohnen. Es ist zwar eine leicht "außergewöhnliche" Zutat, aber da ich ungefähr weiß wie sich der Teig verändert wenn man Amaranthmehl hinzugibt, dachte ich mir, dass es eine gute Idee wäre diese mit in den Stollenteig zu geben, um einen schönen Teig zu erhalten. Joa, scheinbar war es eine gute Idee. :-)
Als letztes kommen die Gewürze und das
Universal-Mehl von Schär hinzu.
Nun können Sie all diese Zutaten gründlich mit einem Holzlöffel vermischen! Danach gehen Sie mit der Hand in diese trockenen Mehlmischung und "kneten" Sie diese Mischung etwas durch, um die groben Marzipan-Stücke etwas zu zerkleinern.
Jetzt ist es so: Bei einigen Christstollen-Rezepten steht geschrieben, das man etwas Apfelmark oder Apfelmus hinzu geben soll. Nun, da ich noch einige Äpfel übrig hatte, habe ich mir gedacht, einfach einen frischen Apfel zu nehmen, diesen mit etwas Wasser (ca. 20 bis 25 ml) zu mixen, und dieses Püree in den Teig zu geben. Tatsächlich habe ich sogar eine Granny-Smith-Apfel genommen. Wenn Sie aber lieber fertigen Apfelmus nehmen wollen, kann ich Ihnen leider nicht genau sagen, wieviel Sie nehmen sollen. Probieren Sie es mal mit 50 g aus oder so, und geben dann ebenfalls etwas Wasser hinzu. Der fertige ungebackene Teig sollte gleich eine leicht breiige Konsistenz haben - nicht zu fest aber auch nicht zu flüssig.
Jedenfalls geben Sie nun das Apfelpüree (oder Apfelmus) hinzu, das Hefe-Wasser, und 50 ml zusätzliches Wasser. Das müsste so gehen. Dann kommen die eingeweichten Trockenfrüchte mitsamt der Rest-Flüssigkeit (Rum oder Saft) mit in die ganze Mischung. Nehmen Sie wieder ein Holzlöffel zur Hilfe und rühren den Teig kräftig durch, damit sich alle Zutaten gut vermengen.
An dieser Stelle muss ich kurz was erwähnen: Da ich beim Backen nicht mitgeschrieben habe (aber mir weitestgehend alles gemerkt habe), sondern erst im Nachhinein alles aus dem Gedächtnis aufgeschrieben habe, bin ich mir nicht mehr ganz zu 100 Prozentig sicher, wieviel weiteres Wasser ich zu den Teig dazu gegeben habe. Waren es wirklich nur 50 ml? Oder vielleicht ein wenig mehr? Wie gesagt, der Teig sollte (auch nach dem nachquellen) eine leicht breiige Konsistenz haben. Wenn das der Fall ist, dann ist der Teig gut. Ich werde beim nächsten Mal, wenn ich diesen Stollen wieder backe, mir die Wassermenge merken und dann hier nachtragen.
Gut! Jetzt kann der Stollen gebacken werden! Nehmen Sie eine eckige Kastenform (Innendurchmesser 29 cm x 11 cm), begrenzen Sie diese mit zwei kleine Kaffeetassen auf 16 cm x 11 cm (sehen Sie dazu ein Bild bei dem Rezept "Eiweißbrot").
Stopfen Sie das Backpapier in die begrenzte Backform und geben Sie nun den schönen Stollen-Teig in die Form. Dieser kommt nun in den Ofen und wird bei 180 Grad für ca. 35 Minuten gebacken!
Nach dem Backen holen Sie die Form aus dem Ofen, heben den Stollen mit dem Backpapier aus der Form heraus und stellen diesen auf einen Brettchen. Lassen Sie das Papier zunächst noch an dem Stollen dran. Denn es kann sein, dass - wenn Sie in diesen weichen, frisch-gebackenen Zustand - das Papier abziehen, den Stollen am Rand etwas beschädigen werden. Warten Sie also ca. 15 bis 20 Minuten bis sich der Stollen etwas abgekühlt hat und ziehen dann das Papier vorsichtig ab. Jetzt lassen Sie diesen komplett auskühlen!
Und nun kommt der Puderzucker oben drauf. Sie können natürlich "ganz normalen" Puderzucker verwenden und eisen dann oben drauf streuen oder Sie stellen meine Variante her.
Wenn Sie den "oben drauf" streuen, dann reiben Sie diesen mit den Händen etwas in den Stollen ein, damit der Zucker besser drauf hängen bleibt. Ja, es wird so natürlich nicht ganz perfekt immer alles liegen bleiben. Man behilft sich dabei, indem man den Stollen von außen leicht mit etwas flüssigen Fett (vegane Butter, Alsan, etc.) einpinselt und dann den Zucker dran pappt. Aber das wollte ich nicht. Also habe ich es so wie eben beschrieben gemacht. Geht auch! :-)
Hier nun meine Puderzucker-Variante:
25g Zucker, 15 g Erythrit, 10 g Dextrose (Traubenzucker) und 5 g Kokosmehl werden in einem Mixer fein gemixt. Somit haben wir eine Puderzucker-Variante, die weniger "echten Zucker (Frutose und Glukose) enthält. Dieser ist somit nicht ganz so zuckersüß und damit etwas "entschärft". Das Kokosmehl dient dazu, eventuelle Feuchtigkeit fern zu halten, bzw. wenn Feuchtigkeit dran kommt, dann saugt das Kokosmehl diese auf und der Zucker bleibt dadurch besser trocken.
Wie gesagt, Sie können einfach auch normales Puderzucker verwenden. Wie Sie wollen. :-)
Auf jeden Fall ist der Stollen jetzt fertig!
Genau, das war's schon! Diesen Stollen können Sie schon am gleichen Tag essen. Ich weiß, viele Leute sagen, man sollte ihn noch 2 Wochen stehen lassen, damit dieser gut durchziehen kann und dann besser schmeckt. Problem ist nur, ich habe mit meinem Rezept noch keine "Langzeit-Studie" durchgeführt. :-) Ich weiß also nicht ob dieser sich solange hält. Aber eigentlich -aufgrund des Zuckers, des Marzipans und des Alkohols und die Trockenfrüchte - müsste der sich länger halten wie 4 oder 5 Tage. Aber, das muss nicht sein. Dieser Stollen schmeckt auch so super gut!
Guten Appetit und eine leckere Adventszeit! :-)
Herzlichst,
Sascha Markantelli
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