Einlege-Gurken richtig in Gläser konservieren
Veröffentlicht am 07.09.2023
Juhu!
Das war doch mal wieder ein tolles Einlege-Gurken Jahr 2023! Wieder einmal sehr viele Gläser voll mit Einlege-Gurken!. Obwohl.. eigentlich ist die Saison noch nicht ganz vorbei. Denn tatsächlich kommen noch ein paar Gurken hinterher. :-)
Ja gut.. aber das ist ja meine persönlich Ernte. Hier geht es ja darum wie Sie die Gurken richtig einlegen.
Nun, zunächst einmal sollten Sie sich entscheiden wie groß Sie die Gurken werden lassen wollen. Je nach Sorte können auch die Einlege-Gurken richtig große Monster-Dinger werden.
Wenn Sie im Geschäft die Cornichons - Gläser kaufen, dann können Sie sehen das die vollständigen Gurken, die sich darin befinden, etwas klein sind. Aber das bedeutet für Sie jetzt nicht, das Sie Ihre Einlege-Gurken genauso klein ernten müssen. Nein. Auf keinen Fall. Denn sonst wird Ihre Ernte wohl eher geringfügig ausfallen - zumal Sie ja wohl nicht so viele Pflanzen in Ihren Garten oder auf Ihren Balkon haben werden wie die Landwirte das haben. Der einzige Grund warum die Industrie diese Gurken so klein ernten ist deswegen, damit man eben vollständige und ungeschnittene Gurken in das Glas legen kann. Angeblich will der Kunde, der diese Gurken kauft, wohl keine in Scheiben zerschnittene Gurken haben. Das würde ja auch bedeuten das die Scheiben unterschiedlich groß sein werden. Nee, das geht ja mal gar nicht - wie unästhetisch. Ach Gott..
Naja, so ist die Industrie halt. Wobei man auch sagen muss, das der andere Grund der ist, das sie die Gurken nicht erst noch schneiden müssen. Ok, natürlich gibt es auch größere Gläser. wo dann größere Gurken drin sind. Aber trotzdem können Ihre Einlege-Gurken, die Sie ernten wollen,
noch größer sein. Es ist ja halt bei der Industrie so. dass es für jede Kleinigkeit irgendwelche EU-Richtlinien gibt, damit alles immer irgendwie gleich aussieht. Naja, aber
Sie brauchen sich nicht an so etwas halten. Also können Sie die einzelnen Gurken auch größer werden lassen - viel größer. Nur passen Sie auf.. wenn die Gurken gelb werden, dann haben sie zulange gewartet. Denn dann sind sie überreif und schmecken nicht mehr so dolle. Also, beobachten Sie die Gurken. Jedoch ist es schon normal das die Gurken an dem anderen Ende immer etwas leicht gelb werden. Es darf halt nur nicht passieren das die ganze Gurke gelb wird.
Nachdem Sie die Gurke nun geerntet haben, reiben Sie die eventuelle vorhandenen rauen Pickel von der Schale ab, damit es beim Essen später nicht stört. :-)
Am besten ernten Sie die Gurke abends, denn die Gurke muss nun über Nacht in Salzwasser eingelegt werden. Sie können eine Schüssel nehmen oder irgendein anderes geeignetes Gefäß. Dieses füllen Sie mit Wasser, geben gutes
Steinsalz hinzu (ca. 1 EL oder so), rühren gut um bis sich das Salz aufgelöst hat und legen die Gurke dort hinein. Und da bleibt Sie bis zum nächsten Morgen.
Warum macht man das?
Nun, der Grund ist, damit eventuelle noch vorhandene Bitterstoffe aus der Gurke rausgeschwemmt werden, und um sie etwas zu entwässern. Wobei man sagen muss, das die heutigen Gurken eigentlich gar nicht mehr so viele oder kaum noch Bitterstoffe enthalten, da sie ja rausgezüchtet worden sind. Früher war das noch anders, deswegen hat man das gemacht. Dennoch aber kann man das heute immer noch machen, auch um -wie gesagt - die Gurke etwas zu entwässern; damit sie später auch die Gewürze besser aufnehmen kann.
So..
am nächsten Morgen bereiten Sie nun das Glas oder die Gläser vor, die Sie für die Gurke oder die Gurken (wenn es mehrere sind) benötigen.
Die Größe spielt keine Rolle, solange man was hinein bekommt. Ok, diese kleinen Marmeladen-Gläser (200g oder so) sind wohl etwas
zu klein. Anders herum sollte es auch kein überdimensional großes Glas sein, wo die in Scheiben geschnittene Gurke/n gerade mal ein fünftel des Glases einnehmen.
Doch kommen wir zunächst einmal zu den Zutaten, die Sie jetzt benötigen.
- geeignetes Glas/Gläser
- Weißweinessig
- etwas Zucker
- Gewürze: getrocknetes Dill, Senfkörner, Piment, Koriander, Nelke, Lorbeer-Blatt und Pfeffer (oder Pfefferkörner)
Die Gläser oder das Glas sollte gut sauber sein, Dazu reicht es, wenn Sie etwas - z.B. mit einem Wasserkocher gekochtes - heisses Wasser ins Glas kippen, Deckel drauf tun.. dann kurz warten, vorsichtig in die Hand nehmen.. und dann einmal kräftig schütteln, damit sich das heisse Wasser überall hin verteilt. Zumindest mache ich das immer so. Wenn Sie es lieber anders machen wollen.. nur zu. :-)
Schütten Sie das Wasser aus und trocknen Sie den Deckel von allen Seiten gut ab, und machen ihn mit einem Küchentuch richtig sauber - vor allem von unten und die inneren Ränder!
Geben Sie jetzt einen Topf auf Ihre Wärmeplatte. Denn Sie müssen gleich etwas Flüssigkeit erhitzen.
Die Flüssigkeit, die ins Glas kommt, soll zur Hälfte Wasser und zur anderen Hälfte aus Weißweinessig bestehen. Dabei gehen Sie wie folgt vor:
Zunächst einmal schneiden Sie die Gurken - wie gesagt - in Scheiben, wobei die beiden äußeren Endstücke weg kommen.
Dann legen Sie die Scheiben in das Glas, bzw. verteilen die Scheiben in Ihre Gläser. Dabei dürfen die Gläser ruhig gut gefüllt sein, aber eben nicht zu voll gestopft.
Dann schütten Sie das neue klare Wasser ins Glas - oder in die Gläser - bis die Gläser voll bis oben (minus 2 bis 3 cm) gefüllt sind. Stellen Sie ein Messbecher auf Ihre Küchenwaage und schalten Sie diese ein. Schütten Sie nun das gesamte Wasser aus den Gläsern in den Messbecher (dabei eine Hand über die Öffnung halten damit die Gurkenscheiben nicht rausfallen) und schauen Sie wieviel Gramm bzw. Milliliter Sie haben. Mal angenommen die Waage sagt: 400 g.
Schütten Sie nun soviel Wasser weg bis nur noch die Hälfte übrig bleibt - also in diesen Beispiel 200g.
Füllen Sie den Messbecher nun mit Weißweinessig auf bis Sie wieder auf 400g sind. Jetzt haben Sie also Halb Wasser und Halb Essig.
Geben Sie diese Flüssigkeit in den Topf und schalten Sie den Herd an. Geben Sie nun etwas Zucker (bei 400ml ca. 1 guten EL) hinzu und rühren alles gut um bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Während die Topf allmählich warm wird, können Sie in der Zeit nun die Gewürze zu den Gurkenscheiben in die Gläser geben. Mengenmäßig können Sie nach Gefühl vorgehen, wie Sie meinen.
In diesen Beispiel vielleicht 1 TL Dill, 2 TL Senfkörner, vielleicht 6 Pimentkörner, 1 TL Koriander-Körner, 3 bis 4 Nelken, ein Lorbeer-Blatt zerrupft, und 2 bis 3 Prisen Pfeffer oder 1/2 TL Pfefferkörner.
Lassen Sie die Flüssigkeit im Topf richtig heiss werden bis Sie anfängt zu köcheln. Sobald die Flüssigkeit köchelt, also Blubberbläschen vermehrt auftauchen, nehmen Sie den Topf vom Herd, schalten diesen aus und schütten die Flüssigkeit nun vorsichtig in die Gläser zu den Gurken.

Da Sie ja eben genau abgemessen haben wieviel Flüssigkeit Sie benötigen, sollte das jetzt logischerweise genau passen.
Gut, nun geben Sie die Deckel drauf und drehen richtig gut zu. Zur Not fassen Sie das Glas mit einem feuchten Küchentuch an um den Deckel besser zu zu drehen. Auf dem Kopf stellen brauchen Sie das Glas jetzt übrigens nicht. Würde ich auch deswegen nicht machen, damit das heisse Essigwasser nicht unbedingt Kontakt mit dem Metalldeckel bekommt. Ich weiss nicht ob das unbedingt so gut ist. Wie auch immer, tatsächlich muss das nicht sein, es zieht sich auch so richtig zu.
So.. und das war's schon. Ja, richtig, Sie brauchen das Glas oder die Gläser jetzt nicht noch extra im Ofen stellen und dann nochmals bei Hitze einkochen.
Nein, das ist wirklich nicht notwendig. Glauben Sie mir, das habe ich auch nie gemacht - Trotzdem kann nichts schimmeln.
Und warum?
Nun, denken Sie mal nach. Alles was Sie jetzt in die Gläser zu den Gurken getan haben wirkt anti-bakteriell - allen voran der Essig ja sowieso am allerbesten. Des weiteren ist ja noch etwas Zucker mit drin; die Senfkörner, dessen Schärfe ja ebenfalls gegen Bakterienwachstum wirkt (deswegen wird Senf auch nicht schlecht); dann Piment und Koriander usw. wirken ebenfalls gegen Bakterien.
Sie sehen also, bei so vielen natürlich-wirkenden "Konservierungsstoffen" kann ja gar nichts passieren.
Ich mach das ja auch schon seit einigen Jahren so und es funktioniert prima.
Ja, dann herzlichen Glückwunsch.. Sie haben Ihre Einlege-Gurken nun sicher eingelegt!
Jetzt nur noch mit Datum beschriften, und fertig ist das Glas. Natürlich sollten Sie die Gläser mindestens einige Wochen stehen lassen damit sich alles gut durchziehen kann.
Ich lasse die immer bis mitte Herbst stehen. Erst dann fange ich an das erste Glas aufzumachen. Somit habe ich dann bis in den Winter hinein immer wieder schöne leckere, selbst eingelegte Essig-Gurken. Und ich hoffe Sie nun auch. :-)
Herzlichst,
Sascha Markantelli
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