Was sind Kohlenhydrate? - Die Einfach-Zucker (Teil 1 / 3)



Alternative Sichtweise zum Thema "Kohlenhydrate"



Veröffentlicht am 06.02.2024

Ja, Hallo!

Sie wollen wissen was es für eine andere (auch wissenschaftliche) Sichtweise zum Thema Kohlenhydrate gibt?

Gut, dann lesen Sie mal weiter.

Denn das was Sie hier gleich lesen werden, ist nicht unbedingt das was Sie auf all den tausenden von Fitness-Seiten und Youtube-Kanälen lesen oder hören werden. Es ist zwar jetzt auch nichts "absolut Neues" was noch nie diskutiert worden ist, aber es ist eine Sache, die kaum einer hören will und deshalb nicht so viel Aufmerksamkeit hat. Denn die allermeisten von denen machen ja alle Low Carb. Und da ich auch einiges an PDF-Dateien zu diesen Thema auf mein PC habe (gab es geschenkt von den Low-Carb-Seiten), weiß ich auch wovon die alle reden.

Aber ist Low-Carb wirklich die einzig richtige Herangehensweise wenn es ums Abnehmen und Sport geht?

Natürlich nicht.

Es geht auch anders.

Vor allem geht es auch ohne Tierprodukte, was ja auch ein sehr wichtiges Thema in vielerlei Hinsicht ist. Aber gut, das ist jetzt ein anderes Thema.

Da mir jedoch auch bewusst ist, dass - wenn ich schon von Low-Carb rede- ich hier eigentlich auch das Thema "Fett" aufmachen müsste, und es dazu auch noch was zu sagen gibt, müsste ich dieses Thema eigentlich auch erklären.
Aber:
Mache ich aber nicht. Denn das kommt erst in der zweiten Kategorie "Fette" zu dieser Artikel-Serie zu Sprache. Deswegen werde ich hier und jetzt weitestgehend nur von den Kohlenhydraten reden.
Wenn ich dann das Thema "Fett" dran genommen habe, werde ich beides zusammen noch einmal genauer erklären, damit wirklich klar wird was Sache ist.

Ok?

Gut. :-)


Dann fangen wir mal an.

Doch vorweg möchte ich erst einmal auf ein interessantes Studien-Ergebnis hinweisen, welches man vor einigen Jahren mal mit Ratten gemacht hat.

Ein Medizinprofessor namens C. Ronald Kahn an der Harvard Medical School wollte mit seinen Team herausfinden welche Rolle fructosereiche Ernährung im Hinblick auf die Insulinresistenz und das metabolische Syndrom spielt.
Wir wir ja gelernt haben, führt Fruktose dazu das sich in der Leber Fett anreichert - fast so als esse man Fett. Bei Glukose ist das ja nicht so. Glukose unterstützt die Fettverbrennung sogar. Denn wir ja wissen ist Glukose jener Stoff, welcher von allen Pflanzen gebildet wird. Ein natürliches Kohlenhydrat. Klar ist es immer besser diesen Stoff in gebundener Form in Form von ganzen und frischen Lebensmittel zu essen anstatt diesen als Isolat zu sich zu nehmen, aber - wir wir ja auch gelernt haben - ist es in diesen Fall (solange man nicht zuviel davon nimmt) weitestgehend unschädlich.


Gut.

Die Studie ging so:

C. Ronald Kahn und sein Team nahmen mehrere Ratten, teilten diese in sechs Gruppen auf und gab jede Gruppe eine unterschiedliche Ernährung.

Gruppe 1: Eine ganz "normale" ausgewogene Kost
Gruppe 2: Fettreiche Kost
Gruppe 3: Fruktosereiche Kost
Gruppe 4: Glukosereiche Kost
Gruppe 5: Fett- und glukosereiche Kost
Gruppe 6: Fett- und fruktosereiche Kost


Was man getan hat:
Man untersuchte verschiedene Marker, die zur Erkennung einer Fettleber dienen können, z.B. ein Marker namens "Acylcarnitin" in der Leberzellen. Hohe Acylcarnitin-Werte deuten auf eine hohe Fettansammlung hin.


Das Ergebnis:
Besonders hohe Werte hatte nur die Tiere, die eine fett- und fruktosereiche Kost erhalten haben (6).
Interessant war, dass die Werte in der fett- und glukosereiche Kost-Gruppe (5) niedriger waren als in der fettreichen Kost (also zuckerfreien) Kost-Gruppe (2).

Man vermutete:
Glukose kurbelt anscheint die Fettverbrennung mit an.

Quelle:
Glucose ist für den Stoffwechsel besser (Zentrum-der-Gesundheit.de)


Mein Gedanke:
Tja.. also noch einmal ganz langsam: Wenn die Tiere viel Glukose bekommen haben, bestand keine Gefahr einer Fettleber (laut den Markern).
Wenn Sie Fett und Fruktose bekommen haben, dann war die Gefahr da. Ok, ist klar. Denn wir wissen ja nun wie schädlich Fruktose ist. Fruktose hemmt ja die Fettverbrennung, und lässt ab einer bestimmten Menge Fett weiter ansteigen. Und Fruktose wird ja auch unabhängig von Insulin durch den Körper transportiert.
Auch wenn man die Tiere NUR Fett gab, war der Marker auch etwas erhöht.
Doch wenn man Glukose UND Fett den Tieren gab, war das Problem nicht da. Hier waren die Werte der Marker niedriger als wenn man NUR Fett gegeben hat.


Tja, komisch oder?

Also hat Glukose wohl irgendwas an sich was mit der Fettverbrennung zu tun hat.
Glukose fördert die Fettverbrennung.

Oder ... kann es sein das hier noch ein anderer Mechanismus greift?

Nun, schauen wir mal..

Doch vorweg noch etwas anders:
Noch einmal zum Ergebnis dieser Studie: Wenn die Tiere NUR Fett bekommen haben, waren die Fettleber-Marker auch etwas erhöht.


Hmm.. also ist es nicht so gut immer nur Fett zu essen, richtig?

Macht Fett also doch FETT?

Nun, und genau DAS klären wir in der zweiten Kategorie dieser Artikel-Serie "Fette".

Ich weiß, das ist gemein. Jetzt müssen sie solange warten. :-)

Aber, wenn ich jetzt hier auch noch über die Fette und Fettverbrennung rede, dann nehme ich ja schon so vieles zu diesen Thema vorweg, das ich dann gar nicht mehr die anderen Artikel schreiben brauche.

Aber keine Sorge, das was jetzt zum Thema "Kohlenhydrate" kommt, ist genauso spannend. :-)

Also:
Wenn die Ratten Glukose und Fett essen, ist die Gefahr eine Fettleber zu bekommen weniger vorhanden als wenn sie nur Fett essen. Wenn sie Fruktose und Fett essen ist die Gefahr noch größer. Gut, das ist logisch. Das wissen wir ja jetzt. Aber was hat es jetzt mit der Glukose auf sich?



Kohlenhydrate werden in Fett umgewandelt?

Also, die Sache ist die, das ja immer behauptet wird das der Körper überschüssige Kohlenhydrate in Fett umwandelt. Sobald die Glykogen-Speicher voll sind und ,an weiterhin Kohlenhydrate isst, soll der Körper die Glykose in Fett umwandeln. Insofern soll also das Essen von viel Kohlenhydrate auf Dauer dick oder vielleicht sogar übergewichtig machen, oder einfach nur eine Fettleber hervorbringen.

Nun, genau das passiert eben nicht.

Oder zumindest nicht so einfach wie das immer hingestellt wird.

Denn was haben wir denn eben bei dem Experiment gesehen? Genau, das Glykose (das gute Kohlenhydrat) eben nur eine geringe Gefahr hat das es zu einer Fettleber kommt.

Und bei einer reinen Gykose-Ernährung gab es keine Gefahr bei den Ratten.

Und für den Fall das Sie jetzt denken "Naja, vielleicht bei den Ratten...aber bei dem Mensch vielleicht nicht." Doch. Es gibt auch genau solche Studien (von 1927), die man mit Menschen gemacht hat und reichlich Erfahrungsberichte von Menschen, die eben NICHT übergewichtig geworden sind wenn sie viel Kohlenhydrate gegessen haben! Im Gegenteil: Sie haben abgenommen!

Aber langsam.. der Reihe nach:
Reden wir noch einmal davon das ein Mensch sich jetzt von den guten, komplexen Kohlenhydrate ernährt. Also von Kartoffeln, guten Vollkornreis, Getreide (am besten glutenfreies, oder eben ältere Weinzensorten wie Emmer, Rotkorn und Einkorn), Gemüse und Obst, Früchte, und so weiter.

Machen diese Lebensmittel - richtig gegessen - etwa übergewichtig?

Nein.

Denken Sie an das, was ich erzählt habe in den Artikel zu "Einfach-Zucker". Vollständige Lebensmittel enthalten von Natur aus Glykose - das gute Kohlenhydrate was jede Pflanze macht - auch die Wildpflanzen. Diese gesunden Lebensmittel machen an und für sich NICHT übergewichtig!

Und wenn Sie sich komplett überfressen?

Dann ja. Aber das ist auch aus anderen Gründen schlecht für ihre Gesundheit. Also gehen wir davon nicht aus.

Der Körper kann also damit gut umgehen. Es kommt nicht zu einer Fett-Umwandlung wenn Sie diese Lebensmittel essen.

Doch was wenn Sie jetzt nur Kartoffeln essen mit Reis dazu?
Was wenn die Menge auf den Teller zwar soviel ist das Sie Ihre Glykogen-Speicher gerade eben füllen und dann noch was oben drauf geben?

Dann sind Sie mehr als satt.

Doch was passiert jetzt mit den überschüssigen Anteil an Glukose, der nach der Verdauung (also der Trennung von den komplexen Kohlenhydrate in seinen Bestandteilen (eben Glykose)) im Körper bereit steht?

Nun, ein Teil davon geht ins Blut. Dieser wird über Insulin zu den Zellen gebracht und "verbrannt". Ein Teil davon wird als Glykogen in der Leber und in den Muskeln gespeichert. So, und jetzt ist der Speicher voll. Was passiert mit den Rest? Wird dieser etwa jetzt in Fett umgewandelt?

Nicht unbedingt. Nein.

Der Körper KANN das zwar machen (dieser Prozess nennt sich De-novo-Lipogenese), tut dies aber NICHT grundsätzlich! Nur weil der Speicher voll ist, wird eben noch lange nicht deswegen Glykogen in Fett umgewandelt.

Und wissen sie auch warum nicht? Weil der Körper dafür wiederum Energie benötigt! Und zwar 30 Prozent der Kalorien!
Also mal angenommen Sie haben 1000 Kalorien gegessen, und der Speicher ist voll und Sie haben noch was oben drauf. Dann müsste der Körper 300 Kalorien aufwenden um die Glykose (oder das Glykogen) in Fett umzuwandeln. Und das Einlagern an sich kostet dann auch noch einmal 3 Prozent Energie. insgesamt wären das dann 330 Kalorien.

Das hat man herausgefunden das es so ist.

Jetzt ist es aber so: Der Körper arbeitet effizient. Normalerweise, wenn er einigermaßen gesund ist. Das bedeutet, dass es doch recht ziemlich ineffizient wäre 330 Kalorien zu "verschwenden" um diese Glykose umzuwandeln.

Doch wenn er das NICHT macht, was macht er dann mit den Überschuss?

Nun, wie man herausgefunden hat, wird diese Glykose ganz einfach in Körperwärme umgewandelt!

Oder? Jetzt sagen Sie nicht Sie kennen das nicht?

Also gut, bei mir ist das zwar schon lange nicht mehr der Fall, aber bei vielen anderen Menschen schon. Gerade die Menschen die schon leichtes Übergewicht haben, SCHWITZEN doch immer so schnell, oder?


Ich habe vor ein paar Tagen - ich glaub am 31.01.2024 - ein Video auf Youtube gesehen wo jemand, der recht dünn war, zunehmen wollte, bzw. dies auch getan hat um dann mit Kraftsport anzufangen. Nach einigen Monaten sah er dann auch recht gut gebaut aus und hatte auch gut Muskeln aufgebaut. Jedoch sagte er, dass er festgestellt hat (wegen dieser ganzen Esserei die er machen musste - weit über den Hunger hinaus), er viel schneller schwitzt! Selbst leichte Tätigkeiten führten schon dazu das er anfing zu schwitzen. Das kannte er so gar nicht als er noch so dünn war.

Tja, logisch, oder? Er hat eben im Körper noch viele Kohlenhydrate, die ständig abgebaut werden indem der Körper WÄRME erzeugt!

Ich mein, überlegen sie noch mal: KOHLENhydrate! Also KOHLE! Und mit Kohle heizt man doch den Ofen an, oder?

Ok, das war jetzt mehr scherzhaft gemeint. :-) Aber ..so ganz abwegig ist das auch wieder nicht. Denn immerhin besteht Kohlenhydrate unter anderem aus Kohlenstoff. Aber klar, natürlich brennt da kein echtes Feuer in Ihnen. :-)

Damit der Körper das macht - also Glykogen in Fett umzuwandeln - muss schon etwas mehr passieren. Klar, esse ich jetzt zuckersüßen Süßkram, dann nehme ich natürlich isolierten Zucker in größeren Mengen ohne Ballaststoffe, innerhalb kürzester Zeit zu mir auf. Doch selbst hier ist es nicht gleich so das der Körper dieses viele Zuckerzeug in Fett umwandelt. Wie wir oben gesehen haben, bei den Beispielen mit den Ratten, hat eine Glykose und Fettreiche Kost ja eben NICHT zu einer massiven Gefahr eine Fettleber geführt. Es war vielmehr das Essen von reinem Fett und die Kombination von Fett und Fruktose!

Fruktose ist eher das Problem - nicht aber die Glykose!

Ansonsten wäre das Ergebnis mit den Ratten ja so nicht zustande gekommen! Verstehen Sie es jetzt?

Logisch, oder?

Denn bei isolierter Industrie-Fruktose kann es durchaus vorkommen das es zur Probleme bei dem Fettstoffwechsel kommen kann.

Und ja, ich weiß. Der Haushaltszucker besteht aus 50% Glykose und 50% Fruktose.

Ja, Zuckerzeug essen ist nicht gesund- aus vielen Gründen nicht. Vor allem wenn dann noch viel billiges Fett mit in dem Süßkram verarbeitet ist.

Nochmal: Fett + Fruktose macht Fettleber. NICHT, (oder kaum) FETT + Glukose! Aber reines FETT auch.

Aber REINE Glukose macht GAR NICHTS in dieser Richtung!

Klingelt es jetzt? :-)

Das Problem ist.. .. die Fruktose UND DAS FETT!! Das schlechte Fett! In den allermeisten Süßkram (abgesehen von Gummibärchen-Zeugs) steckt ja eben auch Fett! Das wird bei der ganzen Diskussion irgendwie oft vergessen, bzw. nicht so stark thematisiert, sondern nur so am Rande erwähnt. Nehmen Sie doch mal irgendwelche Kekse! Diese bestehen unter anderem - allein schon aus geschmacklichen Gründen - auch aus Fett! Butter, Palmfett, Margarine, etc. Und dann kommt der Haushaltszucker hinzu (50 % Fruktose)!

Und jetzt wird klar warum dieses Zeug schlecht für die Gesundheit ist und übergewichtig macht! Bestimmt nicht wegen den Glukosanteil in dem Zucker. Bestimmt nicht wegen dem Zucker allein! Sondern wegen der Kombination von Zucker + Fett! Selbst wenn da KEIN Zucker drin wäre, sondern NUR Fette gäbe es - laut den Rattenexperiment - auf Dauer Probleme....

Ich könnte jetzt GENAU sagen warum.. aber ich will das Fett-Thema ja noch verschweigen. :-)

Also, zurück zu den Kohlenhydraten: Wo wir gerade von Keksen reden. Die herkömmlichen Kekse bestehen ja aus weißes Weizenmehl. Wussten Sie das weißes Weizenmehl den Blutzucker exakt genauso ansteigen und wieder fallen lässt wie weißer Zucker?

Doch. Warum? Weil das weiße aus dem Korn die Kohlenhydrate sind. Und damit haben wir isolierte Kohlenhydrate - genau wie weißer Zucker. Insofern ist das Weizenbrötchen auch eine "Blutzucker-Falle."

Weißes Weizenbrötchen plus Butter oder anderes Fett gleich .. "Problemchen". :-)

Und wo wir gerade dabei sind: Von wegen Süßkram. Es steht ja auch immer die Behauptung im Raum Schokolade macht auf Dauer auch Übergewicht. Ja, und warum? Jetzt sagen Sie nicht wegen dem Zucker!

Nein. Überlegen Sie mal. Aus was besteht denn Schokolade?

Nun, gehen wir jetzt mal von einer herkömmlicher Schokolade aus ohne "besondere Zutaten". Dann sieht die Zutatenliste im Kern so aus:

"Zucker. Kakaobutter, Kakaomasse (manchmal auch ohne diese Zutat), Kakaopuvler, Sojalecithin, "

So, auch wenn Zucker Gramm-mäßig meistens ein wenig überwiegt, ist es aber nicht die Haupt-Kalorien-Menge! Sondern, es ist die Kakaobutter!

Kakaobutter ist das pflanzliche Fett, welches man mit einem bestimmten Press-Verfahren aus der Kakaobohne herausgepresst hat. Und damit handelt es sich hier um 100 prozentiges Fett! Soll heißen, wenn 35 gramm Kakobutter enthalten sind, dann sind es auch 35 gramm Fett! Und Sie wissen ja das 1 g Fett mehr als doppelt soviel Kalorien hat wie 1 g Kohlenhydrate. Nämlich

1 g Fett = 9,3 Kalorien

1 g Zucker = 4,1 Kalorien

Und damit ist es immer der Fett-Anteil der bei einer Schokolade Kalorienmäßig immer überwiegt!

Selbst wenn man eine Schokolade hat, die 40 g Zucker enthält (160 Kalorien) und 35 g Fett, dann sind es 325 Kalorien! Das ist schon wesentlich mehr, oder?


Und jetzt essen Sie viel Fett mit viel Zucker! Und das ist wieder einmal das Problem.

Aber weiter im Text:

Wenn der Körper also immer überschüssige Kohlenhydrate - was ja in den meisten Fällen die komplexen und guten Kohlenhydrate sind - in Fett umwandeln würde, dann müssten all diese Dinge, die ich hier gerade beschrieben habe, sich ja ganz anders verhalten.
Es ist halt so, dass man das mal festgestellt hat, das der Körper das machen KANN, aber nicht zwingend immer tut! Und so hat sich diese Information im falschen Sinne wie ein Lauffeuer verbreitet.

Und wissen sie was? Menschen, die vegan und High-Carb und Low Fat leben werden - wenn sie es richtig machen - NICHT übergewichtig. Das sind die schmalsten Menschen von allen. Trotzdem aber kann man - wenn man noch Sport macht - auch Muskeln aufbauen. Aber das ist jetzt auch ein anderes Thema.


Also, um es jetzt noch deutlicher zu sagen:

Gute Kohlenhydrate machen nicht übergewichtig. Es sei denn man isst dazu noch viel Fett! Aber dann liegt das am Fett, nicht an den Kohlenhydrate!

Warum sollte der Körper Kohlenhydrate einfach so immer in Fett umwandeln, aber das Fett was man isst, dann verpuffen oder verbrennen lasen?

Nein, natürlich nicht. Das wäre ja unlogisch.
Das Fett - in nicht gebundener Form - wird direkt mit einem kleinen Energieaufwand von 3 Prozent ebenfalls eingelagert. Und zwar direkt, in die Fettdepots!

Die Kohlenhydrate, die angeblich in Fett umgewandelt werden sollen, benötigen dabei ein Energieaufwand von 33 Prozent!

Es gab mal eine Studie, bei der schlanke wie leicht übergewichtige Frauen täglich 50 Prozent mehr Kalorien bekamen und dazu noch 90 gramm raffinierten Zucker!
Das Ergebnis war, das sie täglich nur 4 Gramm Fett produzierten. Das sind knapp 30 zusätzliche Kalorien, die als Fett eingelagert wurden. Also nicht wirklich viel. Im Gegenteil: Belanglos!

Insofern ist die Aussage, das ein Überschuss an Kohlenhydrate grundsätzlich immer in Fett umgewandelt wird, einfach falsch.

Es gibt Tiere, die das können. Schweine und Kühe z.B. können dies. Sie wandeln die Kohlenhydrate aus Gräser und Getreide in Körperfett um. Deswegen nehmen sie auch schneller zu als wir Menschen wenn wir Kohlenhydrate essen.

Das einzige was an Kohlenhydrate vermehrt Probleme machen kann ist eben die Industrie-Fruktose. Denn durch diesen zugesetzten Zucker in Süßspeisen nehmen wir viel mehr auf als wenn wir gesunde Lebensmittel essen würden. Dafür ist der Körper aber nicht gemacht. Deswegen diese Probleme.

Industrieller Fruktose macht also die meisten Probleme. Und ja, es mag sein das es so ist, das -wenn Sie Zuckerzeug essen - durch den schnellen Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels nach kurzer Zeit eine Heißhunger-Attacke kriegen können und dann nochmals zugreifen. Auf diese Weise nehmen Sie dann vermehrt Kalorien zu sich was natürlich bei "zuviel des Guten" eben auch Übergewicht fördern kann. Aber auch hier ist nicht der Zucker allein daran beteiligt.

Im Haushaltszucker ist aber auch Glykose dabei. Also wird auch Zucker nicht immer gleich in Fett verwandelt.

Dann: Kohlenhydrate werden dann verbrannt wenn man sich betätigt.

Fett wird verbrannt im Ruhemodus. Das weiß man z.B. auch in der Ausdauertraining-Szene sehr genau.
Denn die Muskeln brauchen Kohlenhydrate. Nicht umsonst wird in den Muskeln das Glykogen gespeichert. Bei Betätigung wird Glykose, bzw, Glykogen verbrannt. Die Fettverbrennung findet im Ruhemodus statt.

Ich mein.. haben Sie nicht auch schon mal davon gehört das man "Schlank im Schlaf" werden kann?
Nein, das ist kein dummer Mythos. Da ist wirklich was dran.
Aber wie wird man denn schlank?

Ja... wenn man kein Fett mehr am Bauch hat...

Oh.. . also wird dann etwa "Fett verbrannt"?

Joa. Denn "schlafen" ist nun mal ein Ruhemodus, gell?

Der Schlaf ist der höchste Ruhemodus überhaupt... :-)
Ok, der Schlaf ist schon eine besondere Form von Ruhezustand. Aber trotzdem.


Also, merken Sie was?

Wenn ich Kohlenhydrate esse, dann wird dieser über den Insulin-Ausstoß zu den Zellen gebracht. Insulin sorgt auch dafür das Fett gespeichert wird. Insulin macht also BEIDES. Es speichert die Glykose in den Muskeln - oder ein Teil in der Leber - und speichert auch das Fett. Denn es wird ja immer gesagt das die Fettverbrennung gestoppt wird wenn der Insulin-Spiegel ja recht hoch ist. Das stimmt ja auch. Aber deswegen muss man ja nicht Low-Carb machen. Es geht doch auch viel einfacher. :-)

Warum wohl gibt es Ausdauer-Sportler, die sich vor dem Wettlauf mit Kohlenhydrate "aufladen"?

Damit mit sie mehr Muskelkraft haben, und gleichzeitig kein Fett ansetzen.
Klingelt es so langsam? :-)

Nochmal: Es ist schwierig jetzt alle Zusammenhänge zu erklären ohne noch das Fett-Thema vorweg zu nehmen.

Auf jeden Fall zeigt diese eben genannte Tatsache doch sehr deutlich wie unsinnig das doch ist, das viele Low-Carb-Leute glauben sie müsste sich nur viel betätigen, Sport machen, Krafttraining usw. um schlank zu werden.

Wobei. Nein. Stimmt ja gar nicht. Die allermeisten Low-Carb-Leute wissen schon das sie nicht durch Sport abnehmen. Sport macht fit, kurbelt den Stoffwechsel an, hilft zwar auch bei der Verbrennung, ist aber NICHT in erster Linie dazu da um schlank zu werden. Denn "schlank werden" bedeutet ja "kein überschüssiges Fett" am Körper zu haben. Aber Fett wird doch im RUHEMODUS verbraucht! Also warum dann FETT essen??
Schlank wird man, wenn man einfach mal aufhört DAS zu essen was am meisten dazu führt was Übergewicht fördert. Nein, es ist nicht der Zucker. ! Argh! :-)
Wenn man es nämlich genau umgekehrt macht, dann muss man durch verschiedene Tricks (z.B. viel Schlaf...) und Kompensationen und Ketogener Modus den Körper dazu bringen auf biegen und brechen abzunehmen. Und das ist doch viel zu anstrengend... oder? :-)
Klar, wenn man Muskelaufbau machen will, muss man schon etwas mehr essen. Das geht aber auch - oder gerade - mit Kohlenhydrate.

Und vielleicht mal so nebenbei bemerkt. Der Körper kann auch beides (also Fett und Kohlenhydrate) "zur gleichen Zeit" verbrennen. Zum Beispiel so: Wenn der Insulinspiegel wieder runter gegangen ist, das Essen auch weitestgehend verdaut ist, dann verbrennt der Körper die Kohlenhydrate in der Zeit wo man sich vermehrt bewegt und verbrennt Fett wenn man im Ruhemodus ist. Ja, wie ich gelesen habe, soll das so sein. Es ist nicht immer grundsätzlich so das der Körper erst das eine macht und dann das andere. Er kann auch hin und her wechseln. Und dann kommt es auch auf der Belastung an. Wenn man z.b. nur über längerer Zeit läuft, und der Körper die Kohlenhydrate aufgebraucht hat, dann macht er mit den Fett weiter. Aber: Nein, es ist nicht so das der Körper erst nach 90 Minuten anfängt Fett zu verbrennen, sondern er macht es auch schon von Anfang an, nur eben im geringeren Anteil.
Denn Kohlenhydrate stehen den Körper schneller und besser zur Verfügung als Fett. Das Fett ist quasi ein "Langzeitspeicher". Hier gibt es fast keine Grenze nach oben. Naja, außer man fällt wegen einem Herzinfarkt tot um weil man sich komplett überfressen hat. :-)
Außerdem gibt es auch zwei Arten von der "Fettverbrennung". Einmal die Fettsäuren, die auch in den Muskeln gespeichert werden (nur geringe Mengen) und dann der Fettabbau, der sich eben durch die negative Energiebilanz auswirkt. Soll heißen, das der Überschuss-Speicher an Fett am Körper mit der Zeit abgebaut wird, wenn es keine Nahrung mehr gibt.
Deswegen denken jetzt viele Low-Carber: "Joa, genau, deswegen esse ich keine Kohlenhydrate um immer Fett zu verbrennen." Nope. Denn wenn kaum Kohlenhydrate zu Verfügung stehen, kann man im Training nicht so viel Leistung bringen, da eben Kohlenhydrate besser geeignet sind um Power für das Training zu haben. Beim Fett geht das alles zu langsam!

Aber gut, wenn Sie jetzt kein Sport machen wollen, sondern nur abnehmen wollen, dann ist Low-Carb doch eigentlich gut, oder? Hmm.. vorübergehend eventuell,.. doch genau darauf und auf vieles andere gehe ich - wie gesagt - in dem Artikel-Serie zum Theme "Fette" ein. :-)


Von daher, reden wir jetzt mal kurz über Diabetes:

Warum geht bei einem Diabetiker kein Zucker mehr aus dem Blut? Weil die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert (TYP 1), oder wenn die Zellen nicht mehr auf Insulin reagieren - sprich: wir haben eine Insulinresistenz. (Typ 2)

Der Körper kann aber immer den Blutzucker aus dem Blut holen. Doch wie kommt es dann zu einer Resistenz oder gar einem Ausfall von Insulin? Nun, einerseits durch zuviel Fruktose, wie wir ja in dem Fruktose-Artikel gelernt haben. Doch was ist mit der Theorie das immer gesagt wird, das man durch zuviel Zucker die Bauchspeicheldrüse überreizen kann?
Nun, durch ständiges essen von purem Zucker kann man das natürlich durchaus machen. Aber unserer Verdauung funktioniert doch auch immer jeden Tag -egal wie viel wir essen. Solange wir nicht schädliches Zeug essen bleibt der Magen und der Darm doch in Ordnung. Da wird auch nichts überreizt.

Ab wann ist denn "zu viel" bis die Bauchspeicheldrüse versagt?

Natürlich, "übertreiben" kann an es immer mit allem. Wenn ich mir jetzt 20 Kilo Obst und Früchte auf ein Schlag rein haue, dann schade ich mein Magen auch damit, ist klar. Aber so wie ich das verstanden habe, passiert dies in der Realität meistens so nicht. Also die meisten Diabetiker sind nciht deswegen Diabetiker geworden, weil sie eines morgens aufgewacht sind und sich dachten: "Ey, heute ballere ich mir 2 Kilo puren Zucker rein."

Ok, natürlich kann ich mir auch auf diesen Weg die Bauchspeicheldrüse - und den Rest meiner Gesundheit - schaden. Aber das ist eher wohl nicht der Fall.
Insofern muss ja noch irgendwas anders hinzugekommen sein, damit die Insulinresistenz entsteht, bzw. kein Insulin mehr produziert wird. Ja, Fruktose. Wegen den Harnsäurepsiegel und so, ja.

Aber das allein ist es nicht.

Wenn ich z.B. ständig Glukose zur mir nehme, und damit eine Blutzucker-Achterbahn erzeuge (ohne jetzt in die Extreme Übertreibung zu gehen), lässt das die Bauchspeicheldrüse erschlaffen?

Das alleine?

Wieso sollte das so sein?

Es ist doch die Aufgabe der Bauchspeicheldrüse eben genau das zu machen: Glukose in die Zellen zu bringen! Warum sollte sie erschlaffen wenn man mal etwas mehr kommt?

Glukose allein schadet der Bauchspeicheldrüse nicht. Also muss ja irgendwas vorhanden sein, was der Bauchspeicheldrüse SCHADET. Auch ohne Fruktose!

Da gibt es noch etwas!

Oder: Vielleicht auch nicht unbedingt der Bauchspeicheldrüse, sondern es könnte auch ein Problem am Ort des Geschehens entstehen - und zwar an den Zellen!
Was ich damit sagen will: Was passiert bei den Zellen, das sie kein Insulin mehr aufnehmen können, bzw. nicht mehr auf Insulin reagieren (Insulinresistenz). Wie gesagt, ohne die Problematik mit Fruktose?

Ja, das geht auch ohne Fruktose.

Nun, ich sag es mal so:
Selbst von offizieller Seite wird gesagt das es neben dem Zucker auch noch ein anderen Risikofaktor gibt, der dazu führen kann das man eine Insulinresistenz entwickelt.

Und das ist das Übergewicht.

Tatsächlich liest man hier und da, dass bestimmte Fettzellen, die sich im Bauchfett befinden, Botenstoffe freisetzen, die eine Insulinresistenz entwickeln lassen können. Es wird sogar gesagt das - je mehr Bauchfett vorhanden ist - desto schlechter kann das Hormon Insulin wirken.
Das wird auf der einen oder anderen Diabetes-Webseiten, die direkt oder indirekt von der Pharmaindustrie kommt, tatsächlich gesagt!
Und da haben wir schon mal eine kleine Teil-Antwort. Ja, auch wenn es von offizieller Seite nicht direkt zugegeben wird was eines der Hauptverursacher von Diabetes ist, scheint die Wahrheit aber hier und da mal ein wenig durch die Blume hindurch. Und manchmal sogar noch deutlicher.

Also, noch einmal: Es wird also gesagt: Übergewicht.

Doch was bedeutet das jetzt konkret?

Wie wird man denn "übergewichtig?"

Naja, durch zu viel "Energie-Ansammlung an den Problemzonen", richtig?

Und das ist was?

Genau: FETT!

So, und jetzt, lieber Leser, denken Sie mal wieder an das kleine Ratten-Experiment ganz am Anfang und was ich dazu erklärt habe...

Tja.. und jetzt müsste ich an genau dieser Stelle auf genau DAS Thema eingehen worauf ich hier aber nicht näher eingehen wollte um nicht alles schon vorweg zu nehmen.

Wir sehen uns bei dem "Kategorie 2" - Thema wieder. Und da werde ich alles genau zu Ende erklären!
Und keine Sorge, ich werde es so ausführlich wie möglich erklären, sodass die Sache wirklich klar wird, und hoffentlich alle Fragen beantwortet werden.

Also:

Bis dahin, und bleiben Sie mir gewogen. :-)



Herzlichst,


Sascha Markantelli


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