Was sind Kohlenhydrate? - Die Einfach-Zucker (Teil 1 / 3)
Veröffentlicht am 05.03.2024
Ergänzung zu den Einfach-Zuckern: "D-Mannose"
So!
Hier mal ein kleines Update, bzw. eine Ergänzung zu den Einfachzuckern. Denn es gibt da nämlich noch einen weiteren Einfachzucker, der recht interessant ist anzuschauen. Diesen habe ich aber erst gefunden als ich den Artikel zu den Einfachzucker fast fertig hatte. Und da dieser Artikel eh schon recht lang ist, wollte ich die D-Mannose erst einmal außen vor lassen. Doch dann dachte ich mir, ich könnte ja ein Ergänzungstext daneben schreiben.
Gesagt, getan. :-)
Auch wenn es noch viele weitere Einfachzucker gibt, sind diese aber nur seltener zu finden und jetzt auch nicht so von allgemeiner Interesse, als das man da jetzt einen langen Artikel zu jeden einzelnen Einfachzuckern schreiben könnte. Wer sich mit Chemie beschäftigt, für den ist das vielleicht was anderes, aber für alle anderen würde das Alles viel zu komplex und zu fachlich werden.
Aber dennoch gibt es da einen Einfachzucker, der zwar nicht so oft vorkommt, aber interessante Eigenschaften hat. Die Rede ist von den Einfachzucker "D-Mannose".
Das Wort "Mannose" leitet sich eigentlich von dem Wort "Mannit", oder auch "Mannitol" ab. Mannit ist eine Zuckeralkohol und kommt in der Natur als D-Mannitol vorwiegend in
Salzpflanzen vor, aber auch in Pilze oder Algen.
Weiterhin leitet sich der Name vom süßen Saft der
Manna-Esche (Fraxinus ornus L.) ab. Der eingetrocknete Saft der Manna-Esche enthält 13 % Mannit.
Mannit kommt auch besonders in Braunalgen (bis zu 40 % der Trockenmasse), Pilzen, Flechten, Ölbaumgewächsen und Braunwurzgewächsen vor. Hohe Gehalte sind in Feigen und Olivenbäume vorhanden.. Mannit kommt auch im Saft der Lärche sowie in Meeresalgen der Gattung Laminaria (der Gehalt kann bei bis zu 20 % liegen) vor.
Jedoch ist Mannitol ein bisschen was anderes als Mannose. Denn Mannitol ist ein Zuckeralkohol und Mannose ist ein Einfachzucker, der ähnlicherweise wie Glukose aufgebaut ist.
Was ist der Unterschied? Nun, ein sogenannter "Zuckeralkohl" ist auch ein Kohlenhydrat, deren chemische Struktur dem von Zucker als auch von Alkohol ähnelt. Sie erhalten aber kein Ethanol und sind daher - was das angeht - völlig unbedenklich. Sie werden meistens als nicht so effizient vom Körper verarbeitet wie der "normale" Zucker.
Wenn die Lebensmittelindustrie D-Mannose haben will, dann stellt sie diesen über die Oxidation von Mannitol her.
Der menschliche Körper ist in der Lage, Mannose aus Glucose oder Fruktose selbst zu synthetisieren.
Der Einfachzucker Mannose kommt in der Natur hauptsächlich in Früchten und Obst wie, wie z.B. Preiselbeeren, Blaubeeren und Cranberries sowie in Äpfel, Pfirsich und Orangen. Darüber hinaus kommt D-Mannose in Mais, Datteln und in Hefe vor.
D-Mannose kann aber im Körper kaum verstoffwechselt werden, und wird auch wesentlich langsamer resorbiert. Stattdessen wird der Großteil dieses Zuckeralkohols mit dem Urin ausgeschieden.
Wirkung von D-Mannose
Doch genau hier kommt die interessante Wirkung: D-Mannose kann somit bei Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen helfen und - gemeinsam mit anderen naturheilkundlichen Maßnahmen - oft auch nebenwirkungsreiche Antibiotika ersetzen!
Tatsächlich soll die Wirkung gegen Blasenentzündung sogar recht gut sein. Denn die Sache ist nämlich die: Während dieser Zuckeralkohol durch die Blase wandet, bindet dieser die Bakterien an sich (z. B. Escherichia coli) ( 1 ), die für die meisten Harnweginfekte verantwortlich sind. Gebunden an die D-Mannose können sich die Bakterien nicht mehr an der Blasenwand festhalten. Den Bakterien bleibt somit nichts anderes übrig, als sich mit dem Urin in die Toilette spülen zu lassen. Die Harnwege und die Blase werden im Laufe der D-Mannose-Therapie alsbald bakterienfrei und können endlich gesunden.
Üblicherweise bekommt man von einem Arzt nämlich Antibiotika bei einer Harnwegsinfektion verschrieben. Doch wie ja hinreichend bekannt ist, wird bei jeder Antibiotika-Therapie die Darmflora in Mitleidenschaft gezogen. Das kann dann zu Darmprobleme führen und das Immunsystem schwächen. Ein geschwächtes Immunsystem kann wiederum weitere Erkrankungen nach sich ziehen. Oft kommt es dann vor, das bald eine erneute Entzündung auftritt.
Das ist der große Vorteil von D-Mannose: Es hat keine Nebenwirkungen, wirkt aber trotzdem so gut wie Antibiotika - ohne Schaden anzurichten, auch nicht in der Darmflora. Außerdem wird der Blutzucker ebenfalls nicht verändert. Tatsächlich kann D-Mannose sogar vorbeugend eingenommen werden, um zu verhindern das die Blasenentzündung wieder kommt.
Es gab sogar mal eine
Studie dazu in Kroatien. Die Untersuchung fand im Zabok General Hospital in Zabok und im Clinical Hospital Center in Zagreb statt.
Hier nahmen 308 Frauen mit akuter Blasenentzündung teil. Alle Frauen hatten auch in der Vergangenheit immer wieder mit Harnwegsinfekten zu tun gehabt. Nach der üblichen Behandlung mit Antibiotika teilte man die Frauen in drei Gruppen auf.
Gruppe 1: Sechs Monate lang erhielten sie täglich 2 Gramm D-Mannose in 200 ml Wasser gerührt.
Gruppe 2: Diese erhielten im selben Zeitraum täglich 50 mg eines Antibiotikums.
Gruppe 3: Hier führte man keine prophylaktischen Massnahmen durch und diente folglich als Kontrollgruppe.
Insgesamt erlitten im Studienzeitraum 98 der Frauen erneut eine Blasenentzündung. 62 davon gehörten zur Kontrollgruppe. Aus der Antibiotikagruppe bekamen immerhin 21 Frauen erneut eine Blasenentzündung und aus der D-Mannose-Gruppe nur 15 Frauen.
Über Nebenwirkungen klagten in den Gruppen 1 und 2 insgesamt knapp 18 Prozent der Patientinnen, allerdings sehr viel mehr in der Antibiotika-Gruppe als in der D-Mannose-Gruppe.
Die Forscher schlossen ihre Studie mit den Worten, dass sich D-Mannose sehr gut zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen eigne - gerade für Menschen, die unter ständig wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden.
Doch wie gesagt, nicht nur Vorbeugung, sondern auch schon bei einer Blasenentzündung hilft dieser Zuckeralkohol. Je nachdem kann diese naturheilkundliche Therapie noch mit weiteren Maßnahmen unterstützt werden, z.B. mit dem bekannten Cranberrysaft, oder Tees aus Bärentraubenblatt, und so weiter.
Kapseln oder Pulver
D-Mannose gibt es als Pulver oder als Kapseln. Beides ist gleichermaßen wirksam. Bei den Kapseln gibt es halt noch den Zusatz mit Cranberry-Extrakt.
Was den Geschmack angeht:
Die Süßkraft von D-Mannosepulver erreicht ca. 60 Prozent der Süßkraft von Glucose. Wenn man ein Löffel Mannose pur im Mund nimmt, dann schmeckt man einen leichten bitteren Nachgeschmack. Aber üblicherweise isst man den ja nicht pur. Der Geschmack ist also ok.
Dosierung bei einer Blasenentzündung
Allgemei wird eine tägliche Dosierung von 2 bis 4 g D-Mannose in Kapsel-, Pulver- oder Tablettenform empfohlen, wobei 500 mg alle 2 bis 3 Stunden über mindestens 5 Tage eingenommen werden sollten. Eine Besserung der Symptome tritt in der Regel bereits nach 24 Stunden ein, aber es ist wichtig, die Behandlung bis zu 2-3 Tage nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome zu verlängern.
D-Mannose schützt die Zähne
Was auch interessant ist, ist die Tatsache, das Mannose genauso wie Xylit gegen Karies wirkt. Tatsächlich ist die Wirkung von D-Mannose sogar noch etwas stärker. Wird handelsüblicher Zucker gegessen, sinkt der PH_Wert des Speichels - er wird also etwas sauerer. D-Mannose kann diesen Abfall entgegenwirken. Auf dieser Weise werden ihre Zähne geschützt. Insofern können Sie D-Mannose auch in Getränke geben.
Sie sehen also, nicht jeder Zucker ist schlecht. Logisch. Es kommt halt immer drauf was welchen Stoff genau man nimmt und in welcher Form und wie.
Joa denn, wenn Sie also Probleme mit Blasenentzündungen haben sollten, haben Sie hier eine Möglichkeit gefunden diesen Kreislauf wahrscheinlich durchbrechen zu können.
Nur ein kleinen Nachteil hat die Sache mit D-Mannose: Dieses Pulver kostet etwas mehr - ja auch etwas mehr als Xylit und Erythrit.
Aber, man muss ihn ja nicht ständig zum Süßen nehmen, sondern etwas sparsamer verwenden, und/oder eben als Hilfsmittel bei einer Blasenentzündung. Dafür lohnt sich der Einkauf auf jeden Fall. :-)
Herzlichst,
Sascha Markantelli
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