Entwirrung der deutschen Sprache - Teil 1
Veröffentlicht am 29.10.2023
So! Jetzt wird es wild!
Mit dieser Artikel-Reihe habe ich vor, mal mit der einen oder anderen Begriffs-Verwirrungen aufzuräumen. Oder anders gesagt: Im Alltag verwenden viele Menschen oft Begriffe in einem Kontext wo diese nicht passen oder auf eine Art und Weise die einfach sprachlich gesehen nicht richtig ist. Weiterhin kommt hinzu, dass die Menschen diese Begriffe einer Bedeutung zusprechen, die diese Begriffe gar nicht haben!
Und jetzt kommt das Schlimmste an dieser Sache!
Wenn jemand wie ich, der sich darüber im Klaren ist was diese Begriffe wirklich bedeuten, denjenigen der einen solchen Begriff falsch verwendet, aber
richtig- verstehen will - also danach gehe was diese Menschen sprachlich gesehen
gesagt haben - dann aber dafür kritisiert werde, genau das getan zu haben, sich anhören darf, dass man doch wissen sollte was gemeint war!
Oder anders gesagt:
Paul denkt "xy", sagt aber "Z". Peter versteht dann auch "Z" - weil Paul das ja
gesagt hat. Paul kritisiert Peter das er "Z" verstanden hat, obwohl er doch wissen sollte das er damit eigentlich "xy" gemeint hat!
UFF!
Peter soll also Gedanken lesen und nicht auf das hören was Paul
gesagt hat!
Weil
"
man weiß doch das es so gemeint ist. Das weiß doch jeder! Also gibt es doch kein Problem damit. Das macht doch jeder so! Also was soll dieser ganze Klamauk um die Wörter! Schrecklich sowas."
Das Problem ist aber, dass so etwas nichts mit Kommunikation zu tun hat! Das ist einfach nur Irrsinn! Denn wo ist denn das Problem, dass Paul nicht einfach mal lernt genau DAS zu sagen was er auch denkt! Warum sollen denn die anderen immer alles anders verstehen sollen! Das würde ja bedeuten, das dieser Irrsinn die Welt regieren soll! Der Kluge, der weiß wie es richtig geht, hat sich also den Irrsinn unterzuordnen?
Das kann es nicht sein!
Nein! Diejenigen, die so seltsam reden, können hier was lernen!
Einfach mal etwas klüger werden ist doch nicht so schlimm, oder? Denn darum geht es doch im Leben! Zu lernen! Und nicht darum den Irrsinn weiter zu folgen, bis zum endgültigen Zusammenbruch!
Fehler eingestehen, das Denken erweitern, Bewusstsein entwickeln, die Gedanken zu entwirren und wieder klar und frei denken zu können, damit man sich infolgedessen auch klüger verhält!
Also, lernen wir jetzt mal was, oder?
Sprache ist Ausdruck des Geistes. Wenn die Sprache verwirrt ist, dann bedeutet das, dass der Geist genau das ebenfalls ist! Und deswegen kann man auch ganz einfach anhand der Sprache erkennen wie verwirrt oder nicht verwirrt ein Mensch ist.
So, ok. Dann legen wir mal mit ein paar einfachen, noch nicht ganz so "schlimmen" Begriffen los. Und da ich zu jeden Begriff auch einiges erkläre, werde ich mich hier nur auf 5 Begriffe beschränken, und führe diese Artikel-Serie in weiteren Teilen fort.
Alles klar. Los geht es!
Nummer 1:
--> "das Gleiche" vs. "dasselbe"
Ein absoluter Klassiker, gell? Wie oft hört man hier, dass diese Wörter synonym verwendet werden. Aber das ist schlicht und ergreifend falsch. Man muss sich auch mal eines merken: Zwei unterschiedliche Wörter haben auch unterschiedliche Bedeutungen! Ja, es gibt Wörter, die vielleicht ähnliche Bedeutungen haben, aber dennoch gibt es irgendwo immer auch Unterschiede! Nicht umsonst ist es auch ein anderes Wort!
Also, bedeuten diese beiden Begriffe genau das gleiche (dasselbe)?
Nein!
Es ist ganz einfach: Bei "das Gleiche" geht es darum zwei oder mehr Dinge gegenüber zu stellen, um dann herauszufinden, ob es hier Gemeinsamkeiten, Unterschiede oder Ähnlichkeiten gibt. Man führt also ein "Vergleich" aus. Und wenn sich herausstellt das z.B. zwei Dinge genau
gleich aussehen, dann sagt man "Die beiden Dinge gleichen sich." oder "Es ist das Gleiche."
Beispiel: Da steht ein Tisch. Um den Tisch herum stehen 4 Stühle. Jetzt gucken Sie sich die Stühle an und stellen fest, das alle 4 Stühle genau
gleich aussehen. Von der Farbe, der Form, des Materials, der Größe usw. - einfach alles identisch. Also können Sie sagen: "Guck mal, der eine Stuhl dort sieht genauso aus wie der andere daneben. Also, das ist der gleiche Stuhl wie der." Denn die Stühle
gleichen sich! Und NICHT: Sie
selben sich. Das ist ja Quatsch, das gibt es nicht. Es heißt also "Die Stühle
gleichen" sich.
Also, bei einem Vergleich geht es immer um mindestens 2 Dinge, oder mehr!
So, und "dasselbe" bedeutet, dasd es immer nur um EINE Sache geht! Immer!
Wenn also Peter und Paul zusammen auf EIN Stuhl sitzen - sich diesen also teilen - dann sagt man: "Peter und Paul sitzen auf dem
selben Stuhl!"
Denn es geht ja nur um EIN und demSELBEN Stuhl! Genau das sagt man ja: "ein und dasselbe" und nicht "ein und das gleiche." Nein, auch wenn sich letzteres so anhört als könnte das doch nicht so falsch sein, ist es das aber! Denn nochmal. Bei "das Gleiche" geht es um
mehrere Dinge! Also kann es gar nicht "EIN und das Gleiche" heißen. Nein! Richtig ist nur: "ein und dasselbe."
Mal ein weiteres Beispiel: Mal angenommen Sie gehen durch ein Möbelgeschäft und sehen dort auf einmal ein Tisch, der exakt genauso aussieht wie der, den Sie zuhause auch haben. Dann heißt es richtig: "Guck mal, das ist ja der gleiche Tisch wie unser." Falsch wäre also: "Das ist ja derselbe Tisch." Denn letzteres würde ja bedeuten das Sie den Tisch von zuhause mitgenommen haben und dann dort hingestellt haben. Dann, wenn Sie das gemacht hätten, dann können Sie richtigerweise sagen: "Das ist derselbe Tisch." Logisch, oder?
Es geht also immer nur um EINE Sache. Wenn Peter und Paul mit demselben Stift schreiben, bedeutet das, das sie beide den Stift anpacken und zusammen gleichzeitig schreiben. Oder, das erst Peter mit den Stift schreibt und diesen dann Paul gibt, damit er auch damit schreiben kann. Wenn aber Peter UND Paul jeweils ein Stift haben, die exakt gleich aussehen, dann heißt es "Peter schreibt mit dem gleichen Stift wie Paul."
Ich denke, es ist jetzt klar geworden, oder? DAS ist also der große Unterschied zwischen "dasselbe" und "das Gleiche"!
Es ist also falsch beides synonym zu verwenden, weil beide Begriffe etwas völlig anderes aussagen. Und eigentlich ist es ja doch sehr offensichtlich. Naja.
Vielleicht sollte ich in diesem Zusammenhang mal eben darauf eingehen, dass das Wort "Vergleich" manchmal auch im falschen Kontext verwendet wird.
Und zwar gibt es Diskussionsthemen, wo man manchmal zwei Dinge miteinander vergleicht, bzw. gegenüberstellt, und dann irgendjemand in der Gesprächsrunde, der vielleicht irgendwo was falsch verstanden hat, auf einmal die Behauptung aufstellt:: "Ne, das kann man nicht miteinander vergleichen."
Denn hier hat derjenige, der das sagt, das Wort "Vergleich" mit "gleich setzen" verwechselt. Das passiert tatsächlich oft in irgendwelchen Diskussionen. Eigentlich meint derjenige nämlich "gleich setzen", sagt aber dann wieder was anderes, nämlich eben "Vergleich". Dabei ist das ja ein Unterschied. Dieser ist wie folgt:
Wie schon weiter oben erklärt bedeutet "Vergleich" das man 2 oder mehr Dinge gegenüberstellt und schaut ob es hier Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten oder Unterschiede gibt. Und diese Prüfung kann man mit ALLES machen!
Ja, wirklich! Ich kann z.B. meine Nase mit mein Schreibtisch vergleichen.
Oder:
Man kann ein Grashalm mit einer Flasche vergleichen.
Man kann ein Tisch mit einem Fernseher vergleichen.
Man kann ein Handy mit einem Hund vergleichen.
Die Sache ist nur die, dass man bei diesen Beispielen feststellt, dass hier überall nur riesengroße Unterschiede vorhanden sind. Keinerlei Gemeinsamkeit oder Ähnlichkeiten. Meine Nase ist etwas völlig anderes wie der Tisch. Da gibt es tausend Unterschiede.
Aber ich kann meine Nase mit der Nase eines anderen Menschen vergleichen. Dann stelle ich hier fest, dass der einzige Unterschied der ist, dass die Form ein wenig anders ist. Aber ansonsten ist alles gleich. Der Aufbau ist exakt gleich. Die Funktionsweise ist die gleiche, usw.
Vergleiche ich aber ein Apfel mit einer Birne, dann sehe ich auch einige Gemeinsamkeiten, auch Ähnlichkeiten aber auch Unterschiede. Und die Unterschiede sagen mir das dies beides nicht gleich ist, wenn auch die Unterschiede und Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten sich die Waage halten, sind trotzdem genug Unterschiede da, die zeigen, das ein Apfel nicht das gleiche ist wie eine Birne.
Vergleiche ich aber wieder die oben gesagten Stühle, dann stelle ich fest, dass die Stühle alle gleich sind. Der eine Stuhl gleicht dem anderen. Ich kann hier also die Stühle gleich setzen! Was nichts anderes bedeutet das ich ein Gleich-Zeichen dazwischen setzen kann: Stuhl 1 = Stuhl 2.
Man muss also erst einmal ein Vergleich ausführen um zu schauen ob Ding 1 gleich Ding 2 ist - also, wenn es hier keinerlei Unterschiede gibt, oder diese nur so winzig minimal sind das es kaum auffällt.
So.. ich denke damit wäre dieser sprachliche Ausdruck nun geklärt, oder? Ist ja nicht so schwer. :-)
Gut, dann kommen wir zum nächsten Begriff:
Nummer 2:
--> "Normal"
So, das ist jetzt was ganz Wichtiges. Ob Sie es jetzt glauben oder nicht, auch dieser Begriff wird oft im falschen Kontext benutzt. Und dabei ist es eigentlich gar nicht so schwierig diesen Begriff zu verstehen. Aber.. der Reihe nach:
Nun, das Wort "normal" ist eine Erweiterung von dem Begriff "die Norm".
Was ist eine "Norm"?
Nun, wir kennen eine Norm im Zusammenhang mit z.B. "DIN A4 Norm" oder "DIN A5", "A6".. etc.
Oder, wir haben ja auch schon oft von der so genannten "EU-Norm" für Lebensmittel gehört.
Oder "Norm-Schrift" beim Technischen Zeichnen.
Laut dem Etymologischen Wörterbuch leitet sich der Begriff "Norm" von dem mittelhochdeutschen Wort "norme"ab, das wiederum von dem lateinischen Wort "norma" entlehnt wurde, was "Regel" bedeutet. Sinnverwandte Wörter sind "Anforderung", "Richtlinie", "Standard".
Die Norm ist also eine Regel, eine Richtlinie für irgendeine bestimmte Sache. Und die Idee ist natürlich, sich an diese Richtlinie zu halten. Das kann in bestimmten Fällen durchaus Sinn ergeben.
Beispiel: Norm-Schrift beim Technischen Zeichnen. Hier wird genau festgelegt wie die Schrift aussehen soll, wie die Pfeile bei der Darstellung gezeichnet werden sollen, wie die Abmessungen mit den Werten eingezeichnet werden sollen, und so weiter. Das wird deswegen so gemacht, damit es nicht zu Missverständnissen unter den Ingenieuren kommen kann, wenn sie die Zeichnung ablesen. Denn wenn jeder sein eigenes Ding machen würde, dann kann es eben zu fehlerhaften Ablesungen oder eben Missverständnissen kommen, was dann dazu führt, dass das Bauteil dann falsch hergestellt wird.
Oder denken wir an die DIN Normen. Diese Regeln z.B. welche Maße die verschiedenen Papier-Größen haben sollen, die z.B. zum Drucken benutzt werden. Dadurch, dass es diese Norm gibt, vereinfacht es die Zusammenarbeit der Papier-Hersteller mit den Druckerhersteller und den Briefhersteller. Somit können also unabhängige Hersteller für eben Drucker, Briefumschläge und so weiter alle die verschiedenen Papiergrößen benutzen. Ich denke, Sie verstehen was ich meine.
Oder denken wir an die EU-Richtlinien für Lebensmittel. Hier wird auch alles Standardisiert. Egal ob es um den Anbau geht, der Qualitätssicherung oder auch teilweise sogar wie das Lebensmittel selbst beschaffen sein soll. Zum Beispiel gibt es eine Norm, die besagt das eine Banane mindestens 14 cm lang sein soll und eine Dicke von 27 mm haben muss. Eine genaue Krümmung ist - hingegen mancher Behauptungen - nicht festgelegt worden.
Naja, es gibt mittlerweile so viele Normen in allen möglichen Bereichen, das man damit ganze Bücher mit füllen kann. Gefühlt ist scheinbar die ganze Welt nach Standards aufgebaut.
So, und alles was einer Norm entspricht, ist dann "normal".
Das ist die korrekte Bezeichnung dafür. Also, "normal" bedeutet somit: "der Norm entsprechend."
Das, und NUR das, bedeutet "normal." Nichts anderes!
Logisch, oder?
Tja, und dann gibt es da noch die soziale, bzw. gesellschaftliche Normen. Die sind zwar nicht alle niedergeschrieben, aber sie existieren in den Köpfen der Menschen stark verankert.
Eine gute Beschreibung, die es genau trifft was darunter zu verstehen ist, habe ich mal hier gefunden:
Soziale Norm
Ich zitiere mal
Normalität ist aus soziologischer Sicht (Soziologie) als das Selbstverständliche in einer Gesellschaft, das nicht mehr erklärt und über das nicht mehr entschieden werden muss, bezeichnet worden. Dieses Selbstverständliche betrifft soziale Normen und konkrete Verhaltensweisen von Menschen. Es wird durch Erziehung und Sozialisation vermittelt und gewährleistet Sicherheit (Handlungskompetenz) zwischen den Menschen einer Gesellschaft (Subkultur).
Soziales Verhalten, das der Vorstellung von Normalität nicht entspricht (abweichendes Verhalten), wird gesellschaftlich nur begrenzt akzeptiert (Konflikt) und in der Regel nicht geduldet (Kriminalität). Das Gleichgewicht zwischen Normalität und abweichendem Verhalten muss unter Beachtung der sozialen Verhältnisse (Schicht) jeweils speziell entwickelt werden.
... "die Selbstverständlichkeit, die nicht mehr erklärt werden muss..."
Oh ja.. darunter kann so vieles fallen.
Es ist doch normal das eine Frau ins Krankenhaus geht, wenn sie ihr Kind gebären will.
Es ist doch normal das das Kind später zum Kindergarten geht.
Es ist doch normal das das Kind später zur Schule geht.
Es ist doch normal das dieser Mensch dann eine Ausbildung macht und arbeiten geht.
Es ist doch normal, das - als Idealbild - dieser Mensch dann irgendwann ein Partner trifft, eine Familie gründet und dann am besten sogar noch ein Haus, ein Auto und ein Boot besitzt. Achja, und ein Apfelbaum sät und ein Familien-Hund besitzt.
Irgendwann geht dieser Jemand dann in Rente und lebt dann mit seinem Partner, bzw. seiner Partnerin so vor sich hin.
Es ist ja hoffentlich auch normal das die beiden bis an ihr Lebensende zusammen bleiben.
.. und so weiter und so fort...
Das ist also das, was ein "normaler" Mensch ist, richtig? Das ist dann wohl diese Selbstverständlichkeit, über die nicht mehr geredet werden muss? Denn so ist es nun mal, wie die meisten Menschen hier in unserem Gesellschaftssystem ihr Leben verbringen. Das ist die Vorstellung, wie es zu sein hat. Jeder Mensch, der also diese "Norm" lebt, ist dann "Normal". Er entspricht dann dieser Gesellschaftlichen Norm.
Wenn die Frau also nicht ins Krankenhaus geht, sondern zuhause mithilfe einer Hebamme ihr Kind gebärt, ist sie dann "unnormal"?
Wenn das Kind nicht in die Schule geht, sondern Home Schooling macht - also zuhause von den Eltern alles beigebracht bekommt, ist das Kind, oder meinetwegen diese Verhaltensweise, dann "unnormal"?
Wenn der Jugendliche dann keine Ausbildung macht, sondern sich das, was er wissen muss, selbst beibringt und dann selbständig irgendwas macht, und das sogar erfolgreich, und das alles so regelt, das er kaum Steuern zahlen muss - gilt dieser Mensch dann als "unnormal"?
Wenn dieser Mensch keine Familie, kein Haus, kein Auto und Boot hat, sondern irgendwas anderes macht, ist er dann "unnormal"?
..so könnte man ewig weiter fragen.
Aber tatsächlich wäre die Antwort dann immer: JA
Wenn DAS die anerkannten Sichtweisen der Gesellschaft sind, dann ist ja alles, was davon abweicht, "unnormal".
Und da ist ja nicht schlimm, denn - und das ist jetzt ganz wichtig - dieser Begriff "normal" WERTET ja NICHT.
Ganz wichtig!
"Normal" heißt NUR "der Norm entsprechend". Und "unnormal" oder "abnormal" bedeutet dann "nicht der Norm entsprechend" MEHR NICHT.
Diese Bezeichnungen implizieren also NICHT, dass das, was jemand da tut, "richtig" oder "falsch" wäre; "gut" oder "schlecht"; "toll" oder "bekloppt".
Das ist ganz wichtig zu verstehen! Ein Mensch, der nicht dieser Norm entspricht, und als "unnormal" bezeichnet wird, wird damit nicht als "blöd" oder "falsch" bezeichnet.
Aber genau DAS denken manche Menschen scheinbar. Sie meinen, das - wenn sie sagen - "Du bist total unnormal", sie damit gesägt hätten: "Du bist blöd." oder "Du bist falsch."
Stimmt aber nicht! Weil dieses Wort einfach keine Wertung impliziert! Und damit sagt diese Aussage nur aus: "Du entsprichst nicht der Norm."
Und das kann ja keine Beleidigung sein, oder so.
Und oftmals ist es eigentlich ganz gut, wenn man "nicht normal" ist. In mancher Hinsicht ist es sogar besser, wenn man eben NICHT das macht, was ALLE Menschen machen, sondern wenn man seinen eigenen Weg geht! Wenn man das tut, was man in sich spürt, was richtig ist! Wenn man seinem Herzen folgt, und nicht kopf-gesteuert irgendwelche soziale Erwartungen erfüllt.
Denn diese eben genannten "normalen Verhaltensweisen" müssen nicht für jeden Menschen zutreffen. Sollten auch nicht. Denn wenn man einen anderen Weg gehen will, der für einen besser ist, dann sollte man das auch tun. Und dann sollte die Gesellschaft das auch aushalten können. Und deswegen ist es nicht immer so gut wenn man solche Erwartungen öffentlich als "normal" definiert. Man kann Empfehlungen geben, man kann Angebote machen, aber etwas unbedingt erwarten, was gefälligst getan werden soll, ist schwierig.
Aber gut.. ich schweife allmählich ab. Lassen wir das jetzt mal. Ich wollte ja eigentlich nur den Begriff erklären.
Also, zurück zum Thema:
"Normal" bedeutet "der Norm entsprechend". Von daher sind solche Aussagen, die angeblich bedeuten sollen das jemand "falsch" oder "dumm" ist, wieder einmal ein falsches Benutzen eines Wortes im falschen Kontext.
Von daher kann es durchaus interessant sein mithilfe dieses "Hintergrundwissen" zu kontern.
Also, was ich meine: Stellen Sie sich mal vor, Sie machen etwas völlig anderes im Leben, haben damit Erfolg und tun auch Gutes für die Menschheit, und trotzdem haben Sie - wie immer - irgendwelche "Gegner". Leute, die vielleicht neidisch sind, oder die einfach nicht einsehen wollen das Sie da was richtig machen. Wenn Sie jetzt von solchen Leuten folgenden Satz zu hören kriegen:
"Du bist ja nicht mehr normal."
...dann können Sie einfach folgendes sagen: "Ja, glücklicherweise. Somit habe ich wenigstens erkannt was in mir steckt und was ich wirklich will, anstatt einfach nur ein vorgegebenen Weg zu gehen."
Tja..was meinen Sie, werden das Ihre "Gegner" verstehen, oder werden sie nur dumm gucken? :-)
Denn - und das ist jetzt der wichtige Punkt - es kann auch eben sein, dass genau DAS der Grund für dieses Verhalten ist - weil nämlich eigene Gefühle auf andere projiziert werden, sodass es deswegen zu dieser Wahrnehmung kommt!
Was meine ich damit?
Also, dazu mal ein anderes, aber ähnliches, Beispiel: Wenn Peter zu Paul sagt: "Du bist nicht mehr normal." und dabei ärgerlich guckt und sich auch verärgert fühlt, dann liegt das jetzt daran, dass Peter in Wirklichkeit seine eigene Unzufriedenheit auf Paul projiziert, weil er sich insgeheim, ganz tief in sich, sich wünscht er hätte doch auch mal was anderes im Leben machen sollen um jetzt und heute besser da zu stehen. Und das verärgert ihn. Er traut sich aber nicht das jetzt öffentlich zuzugeben. Er ist also irgendwo neidisch auf Paul. Und weil Peter sich das nicht traut zuzugeben, tut er lieber so als wäre Paul "falsch"; als hätte Paul unrecht, und Paul dürfte das alles gar nicht machen was er da tut, usw.
Und DAHER rühren diese Gefühle wie Ärger und Wut und so weiter, die dann im Zusammenhang mit der Bezeichnung "unnormal" ASSOZIIERT werden!
Verstehen Sie?
DESWEGEN kann es hin und wieder sein, dass derjenige (der sich also über den anderen aufregt) in solchen Fällen dann denkt, er hätte gesagt "Du bist blöd.", "Du bist dumm.", oder so ähnlich.
Ergibt Sinn, oder?
Achja, und dann noch etwas: Wenn mal in einer Gesprächsrunde die rhetorische Frage aufkommt "Was ist schon normal?", dann ist die Antwort darauf: "Ja, alles was einer festgelegten Norm entspricht. Ob das gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt, aber wenn das so festgelegt ist, dann ist das wohl normal."
:-)
So.. und da Sie das jetzt wissen was dieser Begriff wirklich bedeutet, achten Sie jetzt mal darauf wie oft im Alltag, in der so genannten Umgangssprache, in bestimmten Situationen, oder auch in so manchen Texten im Internet dieser Begriff "Normal" im falschen Kontext verwendet wird. Sie werden sich wundern, wieviele Menschen diesen Fehler machen. Kein Wunder also, das hier so viele Missverständnisse in unserer Gesellschaft entstehen. Naja.
So, soviel also zu diesen Begriff. Sicherlich könnte man noch mehr dazu schreiben, aber es geht ja darum das Sie die Grundbedeutung des Wortes verstanden haben.
Kommen wir nun zum nächsten Begriff
Nummer 3:
--> "teuer"
Die meisten Menschen denken, das wenn sie z.B gerade einkaufen und ein Produkt in die Hand haben, dann den Preis sehen mit dem sie nicht einverstanden sind und daraufhin sagen "Das ist mir zu teuer.", sie gesagt hätten, das jenes Produkt einfach zu viel Geld kostet. Oder manchmal denken sie auch, dass sie gesagt hätten, dass das Produkt mehr kosten würde als es wert ist. Sie kennen das doch bestimmt, oder?
"Ach nee.. das kaufe ich nicht, das ist mir zu teuer."
Das ist die eine Sache. Eine andere Sache ist die, wenn die Preise der Produkte mit der Zeit immer weiter angezogen werden - aus wirtschaftlichen Gründen - die Menschen dann sagen: "Es wird alles immer teurer."
Und ich muss sagen, dass das schon irgendwie doof ist. Denn bei diesen Beispiel wird der Begriff "teuer" nämlich in einer falschen Art und Weise verwendet!
Es ist einfach Murks was hier passiert. Es werden einfach die Preise künstlich in die Höhe getrieben (aufgrund der Problematiken des Zins-Geldsystems), sodass man jetzt für das unveränderte Produkt auf einmal mehr Geld hinlegen muss. Und trotzdem verwenden die Menschen in diesen Kontext das Wort "teuer".
Aber lassen wir für die Erklärung dieses Begriffs erst einmal diesen Umstand außen vor. Schauen wir uns zuerst die tatsächliche Bedeutung dieses Worts an.
Also, Sie gehen einkaufen und kaufen die Produkte, die Sie immer so kaufen. Mal entdecken Sie was Neues, schauen sich den Preis an, und wenn Sie damit einverstanden sind, dann nehmen Sie diesen mit. Und manchmal gibt es im Geschäft hier und da Rabatte. Produkte, die im Preis aus irgendwelchen Gründen etwas herunter gesetzt worden sind. "Das ist ja günstig" sagen Sie dann. "Das nehme ich mit."
Und dann gibt es aber auch die Produkte, die sehr wenig Geld kosten, aber gleichzeitig diesen Produkten förmlich anzusehen ist warum das so ist. Billig-Kram eben.
Was ist jetzt teuer und was nicht?
Oder kennen Sie auch das hier?
Sie sind in einem Kleidungsgeschäft. Aber nicht irgendwo, sondern in ein solches Geschäft wo es richtig gute, qualitativ hochwertige Kleidung gibt, dessen Qualität man fast schon riechen kann. Sie wissen, weil Sie es sehen, das diese Kleidung wirklich kein Mist ist, sondern echte hochwertige Ware. Und dann die Preise... über 100 Euro für ein Oberteil! Wie fühlen Sie sich, wenn Sie in ein solchen Laden sind? Kommt Ihnen dann ein etwas mulmiges Gefühl daher? Ein Gefühl von: "Oh nee.. ich bin hier fehl am Platze.. ich muss hier raus."
Ist das so bei Ihnen?
Diese Kleidung ist wirklich teuer, nicht wahr? Und das Geld haben Sie nicht dafür, und/oder wollen diese Ware gar nicht kaufen.
Doch warum ist das so?
Nun, gehen wir wieder zurück zum Anfang und betrachten mal das Wort.
teuer
Nun, wenn Sie dieses Wort mal in einem Etymologischen Wörterbuch nachschlagen, dann sieht man zwischen all den Einträgen aus den verschiedenen deutschen Sprachen wie althochdeutsch, mittelhochdeutsch, sächsisch, etc. immer wieder drei Begriffe, die sehr oft erwähnt werden. Diese sind
lieb, kostbar, wertvoll
Quelle: Deutsches Etymologisches Wörterbuch
Also, stellen wir fest das "teuer" für "lieb" und "wertvoll", bzw, "kostbar" steht.
So, und jetzt überlegen wir mal: Jetzt stehen Sie also da im Geschäft, gucken sich ein Produkt an, sehen den Preis, sind damit nicht einverstanden und legen das Produkt wieder weg mit den Worten: "Ne, das ist mir zu teuer, kaufe ich nicht."
Also, jetzt wissen Sie was Sie eben nicht gesagt haben, nämlich: "Das Produkt kostet zuviel Geld",
sondern
"Das ist mir zu wertvoll, kaufe ich nicht."
Doch, genau das. Wann immer Sie etwas für "zu teuer" bezeichnen, haben Sie damit gemeint das es für Sie "zu wertvoll" ist. Sie empfinden das Produkt als zu WERTVOLL als das Sie es für sich beanspruchen wollen.
Ok, ich muss jetzt hier ein wenig differenzieren. Denn es gibt ja auch den Umstand, dass Sie ein bestimmtes Produkt in dem Moment deswegen nicht kaufen, weil Sie gerade nicht genug Geld haben und sich jetzt genau überlegen müssen was Sie kaufen wollen oder was nicht. Also, Sie würden ein entsprechendes Produkt zwar kaufen - sind also schon mit dem Preis mehr oder weniger einverstanden - können aber im Moment nicht das Geld dafür ausgeben, weil Sie sparsam sein müssen. Dann legen Sie zwar das Produkt mit den Worten "zu teuer" weg, aber wissen genau das Sie in 2 Wochen, wenn Sie wieder mehr Geld haben, dieses Produkt sehr wohl kaufen würden.
Es kommt zwar nicht oft vor, aber manchmal schon, das Sie dann trotzdem "zu teuer" sagen. Eigentlich ist es eher so das Sie denken "Hmm..mist, ne heute nicht..beim nächsten Mal."
Wie auch immer.. wenn Sie jedoch so denken, das Sie bestimmte Produkte aufgrund des Preises nie kaufen - egal ob Sie jetzt etwas mehr Geld zu Verfügung haben oder nicht, dann hat das alles schon so seine Richtigkeit - insofern das Sie "zu teuer" sagen. Oder wenn Sie z.B. denken: "Ne, ich bin nicht bereit für ein 500g Schälchen Erdbeeren mehr als 3 Euro auszugeben", weil Ihnen das "zu teuer" ist, dann hat das auch alles seine Richtigkeit.
Gerade bei solchen Frische-Produkten kommt es nämlich sehr auf die Qualität, den Umgang, den Anbau, die Umstände, bei der Ernte usw. an, wie viel solche Lebensmittel kosten. Hier können die Preise stark variieren. Auch dann schon wenn sie nur ein paar Tage alt sind, da diese Produkte nicht so lange halten.
Aber bei anderen Frische-Lebensmittel wie z.B. Bananen, die länger haltbar sind, hängen die Preise in erster Linie damit zusammen ob es Bio-Dementer-Anbau ist, herkömmlicher EU-Bio-Anbau, oder konventioneller Anbau. Es ist also schon so, dass eigentlich - egal wo Sie einkaufen gehen - die konventionellen Bananen überall zu jederzeit mehr oder weniger die gleichen Preise haben.
Bei den verarbeiteten Lebensmitteln ist es noch einfacher. Da bleiben die Preise, egal wohin sie gehen, meistens weitestgehend stabil.
Also, warum sagen wir dann "Das ist mir zu wertvoll.. kaufe ich nicht"?
Warum also "wertvoll"?
Nun, es ist ja so, wie eben beschrieben, das die Preise das wiedergeben was mit dem Produkt passiert ist, wie es behandelt worden ist, wie die Qualität ist, woher es kommt und so weiter. Richtig gute Demeter-Bio-Ware ist schon in einigen Punkten besser als einfache konventionelle Ware. Gerade auch bei den verarbeiteten Produkten wird hier mehr darauf geachtet das da eben nicht mit allerlei fragwürdigen Zusatzstoffen gearbeitet wird, das eben keine chemischen Konservierungsstoffe verwendet werden und so. Es ist also schon so, das diese Produkte schon gesundheitlich besser dastehen wie konventionelle Ware.
Und wir wissen ja: Qualität hat ihren Preis.
Das gilt auch vor allem für irgendwelche Elektrogeräte, Haushaltswaren, Möbel, etc.
Wer billig kauft, kauft zweimal.
Wer Schrott kauft, der wenig Geld kostet, eben Schrott ist, wird nicht wirklich lange Spaß damit haben.
Ich denke das wird alles wohl klar sein. Und das ist genau der Punkt.
Wenn wir einkaufen gehen, wenn wir uns Produkte ansehen, dann stimmen wir immer das Produkt und sein Preis mit unseren SELBSTWERT-Gefühl ab!
Genau darum geht es! Das ist der entscheidende Punkt! Wir kaufen ja nicht komplett kalt und gefühllos ein. All unsere Sinne sind mit dabei. Sowohl die äußeren (wie sehen, riechen, etc.) als auch die "inneren" Gefühle (wie fühlt sich das an: gut, schön, freundlich, etc.). Das weiß die Werbe-Industrie nur zu genau und deswegen bauen sie diese Faktoren sehr stark in ihre Werbung mit ein, und auch in die Aufmachung der Produkte und so weiter. Die Geschäfte sind in vielerlei Hinsicht ebenfalls so aufgebaut das wir länger dort bleiben als geplant, uns gut fühlen und dazu geleitet werden möglichst viel zu kaufen.
Jetzt ist es also so, das Ihr Selbstwertgefühl bestimmt was für Sie in Ordnung ist zu kaufen. Sie haben eine bestimmte Schwelle die mit den Preisen für Produkte und Ihren Selbstwertgefühl übereinstimmt. Und auch die Art von Produkten, die Sie kaufen geht mit Ihren Selbstwertgefühl Hand in Hand.
Nehmen wir mal ein Beispiel: Mal angenommen Sie haben jetzt nicht so ein hohes Selbstwertgefühl. Sie fühlen sich in einiger Hinsicht klein und machtlos. Somit kaufen Sie meistens nur die "günstigeren" Produkte ein. Oder sagen wir wie es ist: Hauptsächliche konventionelle Ware, die billig ist.
Denn das passt nämlich zu Ihrer geistigen Einstellung. Wenn Sie jetzt Produkte vor sich haben, die mehr kosten - und zwar deswegen weil diese auch wirklich MEHR WERT haben (also qualitativ besser sind), dann fühlt sich das für Sie irgendwo nicht so "richtig" an diese Produkte zu kaufen und zu konsumieren. Sie trauen sich sogar irgendwo gar nicht die WERTVOLLEREN (also TEUREREN) Produkte zu nehmen. Es passt einfach nicht in Ihr Glaubenssystem. Ich mein, seien Sie doch mal ehrlich. Wir alle kennen doch diese Leute, die schon etwas älter sind, gesundheitlich sehr angeschlagen sind, und ständig nur das billigste Zeug kaufen und sich nicht wirklich Gedanken um ihre Ernährung machen. Vielleicht gucken diese Leute sogar ganz komisch wenn da jemand mit den guten Bio-Sachen ankommt. "Viel zu teuer dieser Quatsch!", kriegen Sie zu hören. "Ach, ist doch alles egal was man kauft. Das reicht doch was ich hier habe. Das ist doch auch gut. Ich zahle doch keine 5 Euro für xy! Blödsinn alles." Ich denke, Sie wissen was ich meine.
Und genau DAS ist eine sehr deutliche Art und Weise, wie man zeigen kann, dass irgendwas mit dem Selbstwertgefühl nicht stimmt.
Es gibt doch schon ein bestimmten Grund warum qualitativ hochwertige Ware mehr kostet als Billig-Schrott. Das wissen wir alle doch wenn es um Haushaltsgeräte geht. Und genauso verhält es sich auch mit Lebensmittel. Bei den ganz billigen Sachen wird eben auch oft gepanscht.
Also, Ihr Selbstwertgefühl, Ihre Selbstschätzung bestimmt was Sie kaufen. Wenn Sie mehr oder weniger unbewusst das Gefühl haben das Sie es sich nicht wert sind gute, gescheite und gesunde Lebensmittel zu haben und zu konsumieren, damit Ihr Körper auch gesund bleibt, ja dann verspüren Sie auch nicht das Gefühl gescheite Produkte zu kaufen. Deswegen machen Sie dann ab einer bestimmten Preis-Schwelle bei bestimmten Produkten halt.
Wenn Sie aber sehr wohl ein gesundes Selbstwertgefühl haben, und auch darüber Bescheid wissen was da teilweise abgeht bei der Lebensmittelherstellung, sich auch mit den Inhaltsstoffen auf der Zutatenliste bei den verarbeiteten Produkten einigermaßen auskennen, und somit von sich selber denken, das Sie es SICH WERT sind was gutes, gescheites und gesünderes zu kaufen und zu konsumieren, dann sind Sie auch bereit dafür etwas mehr Geld auszugeben, wenn natürlich das Preis-Leistung wirklich stimmt, weil Sie ES SICH WERT sind!
Also, jetzt wird klar warum wir "teuer" (="wertvoll") in diesen Kontext sagen. Und jetzt wird auch klar, warum es Menschen gibt, die sich in dem weiter oben genannten Beispiel mit den Kleidungsgeschäft ein wenig mulmig fühlen, wenn sie überall diese hochwertigen Kleidung sehen. Sie fühlen sich deswegen fehl am Platze, weil ihr Selbstwertgefühl, ihr Sinn für Qualität, nicht einhergeht mit den angebotenen Produkten. Nur wenn Sie wissen, dass Sie es sich wert sind, solche Kleidung tragen zu dürfen, und Sie das Spiel mit den "hohe Qualität" und den angepassten Preisen richtig verstanden haben, dann ist das für Sie völlig richtig so und auch verständlich.
Es geht also immer um die Frage: Bin ich mir es wert?
Also, wenn Sie ein nicht ganz so gutes Selbstwertgefühl haben, dann schauen Sie hin wo Ihre Probleme sind, warum Sie das Gefühl haben das Sie es sich nicht wert sind. Lösen Sie diese Dinge auf und lernen Sie zu verinnerlichen, das SIE es sich sehr WOHL wert sind das Gute und die Qualität in Ihr Leben zu lassen. Denn bedenken Sie: Ihre Gesundheit wird zum großen Teil auch dadurch bestimmt was Sie in Ihren Körper lassen oder nicht lassen!
Und wegen der Vollständigkeit halber will ich noch erwähnen, das es interessanterweise auch noch mal von Bedeutung ist, ob ein Produkt, welches Sie kaufen, in echt wertvoller ist oder ob nur ein scheinbarer Wert vorgegaukelt wird.
Was ich damit meine: Es gibt ja durchaus Produkte, die fast nur deswegen mehr Geld kosten, weil die Hersteller dafür so viel tolle Werbung gemacht und ihren Namen patentiert haben. Und das schlägt sich natürlich ebenfalls auf den Preis nieder. Doch echte Qualität im Sinne von "weniger belastet mit Chemie", gesünder, ökologischer Anbau der Rohstoffe und so weiter ist hier nicht zu finden. Sie zahlen einfach nur für den Namen, für die tolle Aufmachung und die Werbung, die Sie dazu gebracht hat das Produkt zu kaufen. Und Sie denken nun Sie hätten "was besseres" gekauft - leider nicht so wirklich. Ja, denn es gibt tatsächlich die einen oder anderen Hersteller, die aufgrund der Aufmachung ihrer Produkte, vermuten lassen, besonders "edle" Produkte zu verkaufen. Sie transportieren mit ihrer Nachricht an die Kunden besonders tolle und edle Gefühle. Und wenn Sie sich dahin angesprochen fühlen, wenn Sie tatsächlich glauben das es so ist, dann denken Sie das diese Produkte "was besonderes" sind. Bei näher Betrachtung - vor allem zuerst mal auf die Zutatenliste - sieht die Sache aber wieder anders aus. Trotzdem aber funktioniert dieses Spiel, welches ich gerade beschrieben habe, hier auch - jedoch mit ein kleinen Unterschied. Es ist nur ein künstliches Gefühl von "sich-was-gutes-zu-tun". Soll heißen: Solange Sie also der Meinung über sich selbst sind, sich selbst gegenüber keinen allzu großen Wert zuzusprechen, dann kaufen Sie immer nur die Produkte mit wenig Wert, Produkte, die halt billig hergestellt sind und kaum Qualität haben. Es fühlt sich einfach nicht "richtig" an, hochwertigere Produkten zu kaufen. Der zweite Schritt - und damit meine ich eben genau das eben besprochene Thema (Produkte, die nur deswegen mehr kosten , weil viel Werbung gemacht worden ist und der Name bezahlt wird.t) - ist ein wenig anders:
Sie lassen sich von ganz bestimmten Produkten ansprechen; Sie fühlen sich zu bestimmten Produkten hingezogen- und zwar zu denen, die ganz bestimmte Werte (über die Werbung) ausstrahlen, die Sie in Ihren Leben noch suchen. Also, es gibt ja Produkte, die über die Werbung "Freundschaften, Zusammenhalt, Miteinander, Spaß haben" vermitteln. Oder es gibt Produkte, die "Edel und Eleganz" vermitteln. Oder es gibt Produkte, die "Männlichkeit/Weiblichkeit, Sinnlichkeit" vermitteln und so weiter und so fort. Ich denke, Sie wissen was ich meine. Letzteres sind z.B. bestimmte Kosmetik-Produkte. Im ersten Beispiel könnte man z.B. tatsächlich Coca Cola benennen. Ich mein, Sie kennen ja noch die Werbung wo da eine Gruppe von Jugendelchen gezeigt wurde, die offensichtlich Spaß zusammen haben, die befreundet sind und ein tolles Miteinander leben. Und dann ist doch klar, das die Cola dabei nicht fehlen darf. Denn hey, im Freundeskreis, wenn man Spaß hat, dann trinkt man doch Cola, stimmts? Ist es nicht so? Auf einer Feier zusammen mit Freunden trinkt man (neben Alkohol möglicherweise) doch auch Cola. Aber sicher doch! Jep, das ist das was Coca Cola damit sagen will, und DESWEGEN ist dieses Getränk so beliebt geworden! Deswegen wird das Getränk in solchen Situationen auch gern getrunken - weil die Menschen sich unbewusst daran "erinnern". Das aber dieses schwarz gefärbte Zuckerwassergetränk in Wirklichkeit die Gesundheit ruiniert und mal absolut gar nichts mit "Freundschaften und Miteinander" zu tun hat, das wird gern vergessen. Hätte man also den Leuten über die Werbung die Wahrheit gesagt, glauben Sie das das Getränk dann irgendwie erfolgreich geworden wäre? Ich glaub nicht!
Ok, also..das ist das was Werbung macht. Das sind WERTE, die die Werbung vermittelt. Und wenn SIE jetzt auf der Suche nach solchen Werten sind, weil Ihnen diese Werte fehlen, bzw. weil Sie in sich eine kleine Traurigkeit haben, ein starkes Bedürfnis nach Miteinander haben, weil Sie ich selbst noch nicht so richtig angenommen haben, dann sind Sie anfällig für solche Werbe- "Versprechen". Und wenn Sie dann das entsprechende Produkt, das einhergeht mit solchen vermittelten Werte konsumieren, dann glauben Sie damit auf einer anderen Art und Weise irgendwie ein wenig diese Lücke zu füllen. Und übrigens so ganz nebenbei: So funktionieren auch Süchte. Und da Cola ja ein Zuckerwasser-Getränk ist, und da Zucker süchtig machen kann... joa.. dann wird es verständlich warum das eben auch funktioniert. Und nein, nicht jeder Mensch, der Cola trinkt ist immer automatisch traurig oder hat ein geringes Selbstwertgefühl. Man kann es tatsächlich auch "einfach so" trinken. Jedoch aber, wenn Ihr Selbstwertgefühl gesund ist, dann haben Sie eigentlich gar kein Verlangen mehr danach.
Doch ansonsten, wenn Sie auf der inneren Suche nach solchen Werten sind und Sie diese Produkte, die Ihnen diese Werte über die Werbung vermittelt haben, kaufen und konsumieren, dann denken Sie hier "etwas Gutes", "etwas wertvolles" gefunden zu haben. Verstehen Sie? Und da diese Produkte ein wenig mehr Geld kosten als irgendwelche No-Name-Produkte, dann glauben Sie auch - nur weil Sie jetzt mehr Geld ausgegeben haben - Sie jetzt was "Gutes", was "Tolles", was "Richtiges" gekauft zu haben. Oder anders gesagt: was "wertvolles" gekauft zu haben. Und deswegen sind diese Produkte eben auch "teuer", also "wertvoll". Aber eben nur auf künstlicher Ebene "wertvoll". Denn der Schein trügt. In Wahrheit sind das nur Werte, die über die Werbung vermittelt worden sind, die aber NICHTS mit der Realität zu tun haben! In Wahrheit haben viele solcher Produkte ein katastrophalen Einfluss auf Ihre Gesundheit. In Wahrheit ruinieren diese Produkte Ihre Gesundheit. In Wahrheit sind die Werte nur SCHEINBAR vorhanden. Diese Sachen kosten nur deswegen mehr Geld weil viel Geld in die Werbung gesteckt worden ist, die Sie davon überzeugen soll genau das zu kaufen. Und eben, wie gesagt, um den tollen Namen zu bezahlen, der so schön künstlich aufgeblasen worden ist.
So, und dann kommt der dritte Schritt: Und das ist das was ich schon die ganze Zeit gesagt habe. Sie wissen nun Bescheid über das was wirklich echte qualitativ hochwertige Ware ist und was nicht. Sie lassen sich nicht mehr blenden durch "Schein-Werte", sondern sehen nun klar was echte Werte sind. Produkte, die DESWEGEN mehr kosten, weil auch die Qualität stimmt. Weil diese auch so hergestellt sind, dass auch was gescheites dabei herum gekommen ist. Und somit ist doch klar das man dafür etwas mehr Geld ausgibt, wenn man hinter dieser Idee steht. In diesem Stadion sind Sie also weitestgehend befreit von "Lücken in Ihren Selbstwertgefühl. Sie brauchen keine Kompensation mehr von Gefühlswerten durch äußere Schein-Produkte, sondern sind quasi weitestgehend "geheilt". Und weil das so ist, und Sie Ihren Körper was wirkliches Gutes tun wollen, kaufen Sie die meiste Zeit die besseren Dinge.
Ok, ich denke das ich nun genug zu diesem Thema geschrieben habe. :-) Mann kann immer so viel erzählen, aber ich muss ja auch irgendwann mal zum Ende kommen bevor ich hier ein ganzes Buch geschrieben habe. :-)
Ich denke, es dürfte nun deutlich geworden sein was dieses Wort nun bedeutet und warum wir es verwenden, wo es wirklich hingehört und wo es manchmal missverstanden wird.
Soo.. und da dies jetzt schon etwas tiefgründiger war, habe ich mich für die letzten beiden Begriffe für etwas "seichteres" entschieden.
Also, hier nun Begriff
Nummer 4:
--> "Frühstück"
"Hä? Warum denn das? Was stimmt denn nun mit diesen Wort nicht?"
Das denken Sie jetzt bestimmt, nicht wahr?
Also, es ist nicht wirklich das Haupt-Wort so wie es hier steht, sondern vielmehr das was man daraus gemacht hat.
Denn: Wir haben daraus ein VERB gemacht.
Und das sieht so aus:
Ich frühstücke.
Du frühstückst.
Er/Sie/Es frühstückt.
Wir frühstücken.
Ihr frühstückt.
Sie frühstücken.
Und dann all diese anderen verschiedenen Formen wie zum Beispiel:
Ich habe gefrühstückt.
Ich frühstücke gerade.
Ich frühstückte.
Wir frühstückten.
Ihr frühstücktet.
weitere Formen hier: Verbformen für "frühstücken"
So, jetzt seien Sie mal für ein kurzen Moment ehrlich.. .denken Sie mal richtig darüber nach.. und sagen mir dann mal was das Verb
frühstücken
..eigentlich heißen soll?
Ernsthaft jetzt. Was bedeutet dieses Wort eigentlich? Was heißt es wenn ich sage: "Ich frühstücke gerade."?
Ich mein, es ist klar was "das Frühstück" ist. Es ist das erste Essen oder Mahl, welches man in der Früh (also morgens) als erstes zu sich nimmt. So wird es definiert.
Aber was heißt denn jetzt "frühstücken"?
Verstehen Sie?
Nochmal: "Das Frühstück" ist die erste Mahlzeit des Tages, die man morgens zu sich nimmt.
Ok...also wenn ich dann sage: "ich frühstücke gerade.", habe ich dann gesagt: "Ich nehme gerade jetzt am morgen die erste Mahlzeit des Tage zu mir."?
Ist das so? Und was wenn ich sage: "Wir haben schon gefrühstückt." , habe ich dann gesagt: "Wir haben schon eben am Morgen die erste Mahlzeit des Tages zu uns genommen."?
Gehen wir das doch mal durch:
Ich nehme gerade am morgen die erste Mahlzeit des Tages zu mir.
Du nimmst gerade am morgen die erste Mahlzeit des Tages zu dir.
Er/Sie/Es nimmt gerade am morgen die erstes Mahlzeit des Tages zu sich.
Wir frühstückten. --> Wir nahmen am morgen die erste Mahlzeit des Tages zu uns.
Ich habe gefrühstückt. --> Ich habe am morgen die erste Mahlzeit des Tages zu mir genommen.
Also... ich mein.. ja, man könnte da so übersetzten. Oder ja, man muss es sogar so übersetzen. Weil alles andere ergibt kein Sinn.
Aber die Frage ist doch: Ist das die Art und Weise wie die deutsche Sprache funktioniert? Wirklich? Ich nehme also ein Hauptwort, mache daraus ein Verb und schon habe ich eine abgekürzte Version von einem Satz, den ich so dann nie wieder aussprechen muss.
Ok, dann schaue ich mal ob man das auch mit anderen Wörter so machen kann. Hmm.. wie wäre es hiermit:
- Abendbrot
So, daraus mache ich jetzt "abendbroten". Gut, dann kann ich also sagen:
Ich abendbrote. Du abendbrotest, Er/Sie/Es abendbrotet.
Ich habe geabendbrotet. Wir abendbroteten.
So. weitere Beispiele:
- Mittagessen
Ich mittagessene. Du mittagessenes, Er mittagessent.
Oder mal was ganz anderes:
- das Auto
Wenn ich sagen will: "Ich fahre mit dem Auto."
Daraus folgt: Ich autoe. Du autoes. Sie autoet. Wir haben geautoetet.
Hää? Ernsthaft jetzt? Geht das wirklich so?
Ne, also.. das ist doch kompletter Blödsinn!
Sehen Sie.. und genau das ist der Grund warum viele Ausländer sich so schwer tun die deutsche Sprache zu lernen. Sie können nicht verstehen warum es so viele Ausnahmen in unserer Sprache gibt. Warum kann ich "frühstücken" sagen, aber "abendbroten" ist falsch? Komisch, oder?
Also entweder ist es richtig sowohl "frühstücken" als auch "abendbroten" zu sagen (und damit auch "autoen" usw.) oder aber beides ist falsch. Ich kann doch nicht hier eine Ausnahme machen und sagen:
"Ja klar kann man aus dem Hauptwort ein Verb machen und das dann auch noch durch-konjugieren. Aber das gilt nur für "Frühstück". Bei Abendbrot nicht. Weil das hört sich ja auch irgendwie blöd an. Und z.B. "wir mittagessententen" (Vergangenheitsform) klingt ja auch irgendwie total bescheuert."
Merken Sie was? Das funktioniert nicht! Die Wahrheit ist nämlich: Das ist ALLES falsch. Sowohl "frühstücken" als auch "abendbroten" und so weiter. Das ergibt alles einfach keinen Sinn. Und nein, nur weil die Gesellschaft das als "normal" betrachtet, bzw. es sich so im alltäglichen Sprachgebrauch eingebürgert hat, macht es das trotzdem nicht richtig! Wenn etwas Murks ist, dann ist es so, egal wie sehr sich das in die Gesellschaft eingeprägt hat. Denn nochmal: Wenn wir ernsthaft sagen, das es schon ok ist, wenn wir aus einem Hauptwort ein direktes Verb machen (also eben aus "Frühstück"), dann MUSS es auch für alle anderen Hauptwörtern gelten -völlig egal wie blöd sich das anhört! Wenn wir oft genug "abendbroten" gesagt haben, dann gewöhnen wir uns schon irgendwann dran und dann ist es auch ok, oder?
Nein.
Ich kann doch nicht hingehen und eine sprachliche Regel dadurch richtig machen, nur weil sich irgendwas blöd oder nicht so blöd anhört. Also nur weil sich "geautoeteten" ("mit dem Auto gefahren") blöde anhört, kann ich doch nicht sagen das hier die Regel NICHT gilt, aber bei "Frühstück" ja, weil da klingt das nicht so doof.
Nein. So funktioniert die deutsche Sprache nicht. Weil dann könnte ich das ja mit ALLEN Hauptwörtern so machen. Und dann wird es ja mal richtig wild hier. Dann labern wir ja nur noch unverständlichen Mist daher.
Also, irgendwie hat sich das so ergeben, keine Ahnung wie das passiert ist, aber sprachlich gesehen ist das eben Murks.
Denn wenn ich das mit dem "Frühstück" richtig sagen will, dann könnte ich in abgekürzter Form in etwa folgendes sagen:
"Ich habe mein Frühstück gegessen."
oder:
"Ich habe mein Frühstück gehabt."
bzw. im Präsens: "Ich esse gerade mein Frühstück."
So, ist das einigermaßen richtig. Denn das Wort "Frühstück" muss in dem Satz ganz als Hauptwort bleiben.
Denn um das Alles noch anschaulicher zu machen, schauen wir uns doch mal das Wort etwas genauer an.
Frühstück
Dieses Wort besteht ja eigentlich aus zwei Wörtern - nämlich "Früh" und "Stück".
Mit "Früh" ist ja "in der Frühe" gemeint - also früh am morgen. Lassen wir diesen Teil mal weg und dann bleibt nur noch "Stück" übrig. Nun, mit "Stück" ist ja ein einzelner, abgetrennter Teil eines Ganzen gemeint. Wie zum Beispiel "ein Stück Kuchen" oder so. Wenn ich also jetzt "Frühstücken" sage, dann sage ich ja eigentlich "stücken" - also in der Früh stücken.
So, jetzt die Frage: Was heisst denn "stücken"?
Ich stücke. Du stückst. Er/Sie/Es stückt?
Wir haben gestückt. Wir stückten.
Kennt man dieses Verb irgendwo her? Oder sagen wir es mal so: Haben Sie schon mal erlebt, das man aus dem Hauptwort "Stück" das Verb "stücken" machen kann?
Eben.
Es gibt das Verb "stückeln" - also mit einem "l" dazwischen. Aber eben nicht "stücken" und schon gar nicht "frühstücken".
Sie sehen also, es ist reine Willkür wo man aus einem Hauptwort ein Verb gemacht hat, und wo nicht.
Aber, jetzt machen wir es uns noch interessanter und schauen uns mal an woher das Wort eigentlich kommt und was es wirklich bedeutet.
Wikipedia sagt z.B. das hier (bei "Benennungsmotive"):
Das deutsche Wort Frühstück reicht etymologisch bis ins 15. Jahrhundert zurück und bedeutete ursprünglich das frühmorgens gegessene Stück Brot. Das Wort löste den bis dahin üblichen mittelhochdeutschen Ausdruck morgenbrot ab.
Und tatsächlich. Wenn man sich mit der Herkunft dieses Worts mal beschäftigt, dann findet man genau das heraus. Dieses Wort bezieht sich darauf das die Menschen damals in der Früh ein Stück Brot gegessen haben. Und daraus ist dann das Wort "Frühstück" entstanden. In der Früh ein Stück Brot. Insofern macht es also noch weniger Sinn daraus jetzt ein Verb zu machen. Und wie hier auch gesagt, davor hat man immer "morgenbrot" gesagt.
Interessant wird es auch wenn man sich mal anschaut wie in anderen Sprachen dieses Frühstück genannt wird. Es steht ja auch da auf Wikipedia. Das Englische Wort für "Frühstück" ist "Breakfast". Nun, ganz wichtig an dieser Stelle: Es ist nicht die direkte Übersetzung, sondern das englische Pendant dazu. Denn die Übersetzung von "Breakfast" ist nämlich "Fasten brechen".
So, warum Fasten brechen? Nun, ich denke Sie haben bestimmt schon mal was von Intervallfasten gehört? Auch als Intermittierendes Fasten bekannt - oder 16/8-Fasten. Die Idee hierbei ist, dass man nur in einem Zeitraum von 8 Stunden isst und 16 Stunden nicht. Wenn man es richtig machen will, dann sieht der Zeitplan so aus:
Von Mittags 12 Uhr bis Abends 20 Uhr wird gegessen. Ab 20 Uhr bis zum nächsten Tag 12 Uhr isst man nichts, bzw. wird gefastet.
Nun, um es kurz zu machen: Der Körper ist in dieser Zeit im Essen-Aufnahme-Modus. In den anderen Zeiten wechselt er von Verstoffwechselung und Vorbereitung auf dem Schlaf, später in der Nacht dann in den Auscheidungsmodus. Deswegen ist es eine gute Idee so zu fasten, um die Nahrungsaufnahme und Verdauung optimal für den Körper bereit zu stellen.
Und jetzt ist es so. Es gab mal eine Zeit da war das Normalität das die Menschen morgens noch nichts gegessen haben. Tatsächlich gibt es Kulturen auf dieser Welt, die das schon ewig lange so machen - lange bevor es hier in Deutschland bekannt wurde. Und deswegen wird in England und Amerika gesagt, dass wenn man morgens früh was isst, man das Fasten bricht. Fasten brechen = Breakfast.
Interessanterweise ist es sogar in Spanien und Frankreich auch so das das Wort so gewählt wurde. Lesen Sie dazu den Absatz auf Wikipedia, den ich eben verlinkt habe.
In anderen Länder ist es ähnlich wie hier das man es als "erste Mahlzeit" übersetzt.
So, ich denke das war doch auch mal eine interessante Sichtweise über ein Wort, welches wir tagtäglich verwenden ohne darüber nachzudenken was wir da eigentlich sagen, oder? :-)
Ja, es ist halt teilweise seltsam was wir uns so angewöhnt haben - und das nur deswegen weil es sich nicht so sehr doof anhört.
Ja gut, aber vielleicht sollte ich eben noch ganz kurz etwas ansprechen, was möglicherweise sonst zu Missverständnissen führen kann.
Ich sagte weiter oben ja, das man ja - wenn man das Wort "Frühstück" in einem Verb verwandeln dürfte - auch andere Hauptwörter so behandeln könnte. Nun, jetzt gibt es tatsächlich so etwas ähnliches, was vermuten lasst das man das ja doch machen könnte. Dazu mal ein paar Beispiele:
Wir sagen "die Arbeit" und auch "arbeiten".
Wir sagen "das Treffen" und "treffen".
Wir sagen "das Essen" und "essen".
usw.
Das ist jetzt aber seltsam. Warum darf man das denn hier? Ist das denn nicht auch falsch?
Nein, tatsächlich nicht. Denn hierbei handelt es sich um das sogenannte "Substantivieren" - also die Bildung eines Nomen aus einem Verb. Es ist also der umgekehrte Weg! Hier war das Verb sozusagen zuerst da, wie z.b. "arbeiten", und daraus macht man dann ein Hauptwort. Also das sind Wörter, die es eigentlich hauptsächlich als Verb gibt und auch sozusagen "echte" deutsche Wörter sind. Und nur unter bestimmten Bedingungen kann man aus ihnen in einem Satz ein Nomen machen.
Wir sagen z.B. "gegessen", aber können auch sagen "Das Essen schmeckt komisch." Aber dieses Thema mit der Substantivierung ist jetzt recht komplex, sodass ich mir weitere Ausführen jetzt spare. Es ist aber definitiv etwas anderes wie das was man mit "Frühstück" gemacht hat. Denn wie gesagt, "essen" und "das Essen", "treffen" und "das Treffen" und so weiter sind Formulierungen, die man mit bereits existierenden - ich sage mal "echten" - deutschen Wörtern macht. Hingegen ist das Wort "Frühstück" aber ein Kunstwort, welches eben - wie weiter oben gesagt - aus zwei Wörtern, nämlich "Früh" und "Stück" besteht. Das ist ein selbst ausgedachtes Wort, was man erfunden hat, nur deswegen weil die Menschen hier in Deutschland irgendwann einmal angefangen haben morgens in der Früh ein Stück Brot zu essen. Wie wir Menschen nun mal so sind, erfinden wir Spaßes-halber einfach mal ein Wort dafür, in dem Falle: "Frühstück".
Das ist ungefähr so als würde ich mir angewöhnen, Abends immer ein Schälchen Apfelmus zu essen, und sage dann irgendwann: "So, jetzt esse ich mir mal wieder mein Abendmus." Das ist jetzt so ein "lustiges" Wort was ich mir ausgedacht habe, um damit zu sagen das ich mir jetzt mein Schälchen Apfelmus zum Abendbrot esse.Und weil ich mir das so über eine längere Zeit angewöhnt habe, tue ich jetzt einfach so als gäbe es das Wort tatsächlich, weil mir das so ins Fleisch und Blut übergegangen ist. Und jetzt stellen Sie sich mal vor, ich fange irgendwann an zu sagen: "Ich abendmuse jetzt wieder." "Ich habe geabendmustet" .."Du abendmust", "Er abendmustet." und so weiter und so fort..
Verstehen Sie? Das ist quasi das was mit dem Wort "Frühstück" passiert ist. So ist das zu verstehen! Die Menschen haben sich aus Spaß angewöhnt ihr morgendliches Stück Brot als Frühstück zu betiteln - genauso wie ich mir mein Apfelmus als "Abendmus" bezeichnen kann. Und irgendwie..Gott weiß warum.. hat sich das so eingebürgert das die Menschen angefangen haben daraus ein Verb zu machen. ABER: Komischerweise haben Sie "abendbroten", "gearbendbrotet" (etc.) und "mittagessene", "gemittagessenst" (etc.) irgendwie dabei "vergessen".
Tja.. einfach so..
Jetzt stelle ich mir gerade so vor, was wohl passiert wäre, wenn die Menschen damals nicht ein Stück Brot in der Früh gegessen hätten, sondern stattdessen morgens in der Früh eine Schale Müsli zu sich genommen hätten.
Hmm.. was meinen Sie.. wenn die Menschen sich an SO etwas gewöhnt hätten.. was wäre wohl passiert? Ich glaube dann hätte irgendwann einmal jemand gesagt: "So, jetzt gibt es wieder in der Früh das leckere Müsli. Joa.. das ist doch mal toll.. ein richtiges schönes Frühmüsli."
Genau.. dann hätten sich die Menschen angewöhnt ihr morgendliches Müsli als "Frühmüsli" zu bezeichnen. Und dann wäre es so gekommen wie es nicht anders sein konnte. Irgendwann hätte sich das dann so eingebürgert zu sagen: "Ich frühmüslie.", "Du frühmüsliest.", "Er/Sie/Es frühmüsliest." "Wir haben gefrühmüsliert." "Ihr habt gefrühmüslietet." und so weiter..
Logisch, oder? :-)
Achja..Deutsche Sprache, verwirrte Sprache. :-)
Was soll man noch dazu sagen. Naja.
Gut, dann kommen wir jetzt zum letzten Begriff, dessen Problematik dahinter ebenfalls kompletter Irrsinn ist. :-)
Und das ist die Sache mit ,...
Nummer 5:
.. die falsche Verwendung der Präposition "am".
Kennen Sie das? Wenn es draußen regnet, dann sagen wir schon mal:
"Es ist am regnen."
Oder. um noch einmal auf das Frühstück zurück zu kommen:
"Ich bin am frühstücken". Oder halt: "Ich bin am essen."
"Ich bin am Auto fahren."
"Ich bin am lesen."
"Wir sind am schreiben dran."
.. und all diese lustigen Redewendungen. :-)
Können Sie sich vorstellen das auch das hier nicht wirklich richtig ist?
Doch, tatsächlich. Das ist sprachlicher Totalmurks.
Denn überlegen wir doch mal. Was sagt denn die Präposition "am" überhaupt aus?
Doch zuerst vorweg: Was sind "Präpositionen" überhaupt?
Präpositionen (auch: Verhältniswörter, Vorwörter, Lagewörter) sind kurze Wörter (z.B. in, auf, ohne), die sich auf ein Nomen oder Pronomen beziehen. Im Deutschen unterscheiden wir verschiedene Typen von Präpositionen: Präpositionen des Ortes, der Zeit, der Art/Weise und des Grundes/Ziels.
Link: Präpositionen in der deutschen Grammatik
Die Präposition "am" gehört - neben ein paar anderen Präpositionen - sowohl zu den Zeit-Typen als auch zu den Ort-Typen.
Das bedeutet das man mit "am" nach der Zeit fragt.
Beispiel:
Am Montag gehe ich zur Schule.
Am Freitag gehe ich einkaufen.
Also: WANN mache ich irgendwas? Am Montag. Am Freitag. Am Wochenende. Am Ende des Vortrags. Am Anfang des Unterrichts.
..und so weiter.
Oder aber wenn es um die Frage nach "Wo?" (Ort) oder "Wohin?" (Bewegungsrichtung) geht, wird diese Präposition ebenfalls verwendet.
Beispiele:
Das Schild klebt am Auto dran. (Wo?)
Ich warte am Kino. (Wo?)
Ich gehe oft am Fluss entlang spazieren. (Wohin?)
Du fährst am Bodensee entlang. (Wohin?)
Sie sehen also, DAS und nur DAS ist die Funktion des Wortes "am". Immer wenn es nach der Frage eines Ortes, einer Zeit oder Bewegungsrichtung geht, dann wird das Wort "am" verwendet. Ok, das stimmt nicht ganz. Es gibt noch ein paar andere Präpositionen, aber die lasse ich für die Erklärung hier mal weg, denn sonst wird mir das zuviel Schreiberei hier. :-) Es gibt z.B. auch das artverwandte Wort "an". In einigen Fällen verwendet man dieses, anstatt "am". Zum Beispiel wenn ich sage: "Die Bilder hängen an die Wand.". (Wo?) Aber, wie gesagt, bleiben wir ruhig bei dem Wort "am" um nicht zu sehr abzuschweifen.
Also, wie gesagt:
"WO klebt das Schild? AM Auto. WOHIN gehst du oft entlang spazieren? AM Fluss entlang."
"WANN gehe ich einkaufen? AM Freitag. WANN treffen wir uns zum Feiern? AM Wochenende."
So, ich denke das dürfte jetzt klar sein, oder?
Mit diesen Wissen im Hinterkopf, schauen wir uns doch noch einmal die Sätze ganz oben an:
"Es ist am regnen."
"Wir sind am schreiben."
An welcher Stelle in dem ersten Satz ist denn jetzt die Frage nach WO, WOHIN, oder WANN?
"Es ist am... regnen?" Nanu? Nach "am" MUSS aber eine ORTSANGABE, eine ZEIT-Angabe, oder eine RICHTUNGS-Angabe folgen!
Aber doch KEIN VERB!
Verstehen Sie jetzt das Problem?
Wie unsinnig ist das denn?
Genau wie mit dem zweiten Satz: "Wir sind am schreiben".. Wir sind am.. schreiben? Hä? Wo ist denn jetzt hier die Ortsangabe, die Zeitangabe oder Richtungsangabe?
Und deswegen ist diese Art zu reden kompletter Murks. Diese Sätze ergeben überhaupt keinen Sinn!
Selbst der Anfang der Sätze stimmt nicht. Also, wenn ich sage: "Es ist am.." .. ja, WAS denn?
Wenn ich schon ein Satz mit "Es ist" beginne, und dann die Präposition "am" danach benenne, dann sollte der Rest des Satzes auch irgendwas im Sinne der Präposition "am" aussagen.
Beispielsweise könnte ein solcher Satzanfang mit der Präposition "am" so gehen:
"Es ist am Wochenende immer sehr laut in der Disco."
Oder: "Es ist am Donnerstag sehr spät nach der Feier geworden."
Verstehen Sie?
Für SO ETWAS ist dieses Wort "am" zu gebrauchen. Aber doch nicht um zu beschreiben das ich gerade lese, oder schreibe, oder es regnet.
Oh ha.. was ist nur mit der deutschen Sprache passiert? :-)
Ok, aber wie müssen denn die ganz oben genannten Sätze dann richtig lauten?
So:
"Es regnet." ODER: "Es regnet gerade." ODER "Es regnet jetzt."
Gar nicht mal so schwer, oder? :-)
Und die anderen Sätze:
"Ich fahre gerade mit dem Auto."
"Ich lese jetzt." ODER einfach nur: "Ich lese".
"Wir schreiben jetzt." ODER einfach nur "Wir schreiben."
Auch das war jetzt nicht soo schwer, oder? :-)
Ok, ich denke damit dürfte nun einiges klarer werden.
Es ist also schon von Bedeutung das man gewisse sprachliche Regeln so benutzt wie sie gedacht waren .Denn wenn Sie eine andere Sprache lernen wollen, z.B .Französisch, und die Franzosen reden daher wie sie wollen und sich denken: "Es gibt keine Regeln, ist doch alles egal.", wie wollen Sie dann jemals diese Sprache richtig verstehen? Tatsächlich werden Sie beim Studieren dieser Sprache lernen wie man diese richtig anwendet. Und genau an der Stelle ist man dann ja stetig bemüht alles richtig zu machen, oder? Warum also missachten wir dann unsere eigene Sprache so sehr?
Wörter haben nämlich eine Bedeutung. Das geht weit über das geschriebene Wort hinaus! Es ist Ausdruck des Geistes! Es ist sogar der Klang der Wörter, welcher dabei mitspielt. Und wenn jetzt alle Menschen reden wie Sie wollen, dann.. tja.dann verstehen wir irgendwann gar nichts mehr. Und seltsamerweise sollen sich immer die - ich sage mal - "klügeren Menschen", die wissen wie es richtig geht, den weniger Klugen unterordnen? Das kann es ja nicht sein, oder?
Und anderseits: Es geht ja um Sie! Wollen Sie Ihr Denken entwirren? Mehr Klarheit in der Sprache schaffen? Wollen Sie wissen wie die deutsche Sprache funktioniert oder lieber doch wie ein Durchschnittsmensch total unbewusst irgendwas daher reden, egal wie sinnlos das ist oder nicht?
Denn wie gesagt, die Sprache ist Ausdruck des Geistes. Somit kann man über das Verstehen der eigenen Sprache auch mehr Bewusstheit erlangen. Das ist wie eine kleine Kettenreaktion. Wenn Ihnen irgendwas über die Sprache bewusst geworden ist, dann erkennen Sie auch einige andere Dinge, die mit da dran hängen. Nicht umsonst waren meine Erklärungen zu den einzelnen Begriffen so lang. Gerade eben genau deswegen.
Aber irgendwann muss ich auch mal mit meinen Erklärungen zu Ende kommen. Und das werde ich jetzt tun. :-)
So denn..
Ich hoffe Ihnen hat dieser kleine Ausflug in die deutsche Sprache ein wenig gefallen, und dazu beigetragen etwas mehr Klarheit in die Sprache. aber auch in die Denkweise hinein gebracht.
Es ist wirklich interessant was man so alles erfährt, wenn man mal so einiges an alltäglichen Dingen hinterfragt. Glauben Sie mir, es gibt wirklich VIEL zu hinterfragen!
Sie meinen zu denken im alltäglichen Leben, was wir so gewohnt sind zu tun, gibt es nicht viel zu entdecken.. und dann auf einmal stellen Sie fest das alteingesessene Gewohnheiten, worüber man kaum nachgedacht hat, irgendwie doch nicht immer so ganz korrekt sind. Und wenn Sie dann anfangen sich schlau zu machen und sich informieren, dann stellen Sie fest, dass es da doch noch was zu sehen gibt.
Und was ich auch noch kurz ansprechen sollte - damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich sage jetzt nicht, das jeder Mensch, der hier und da mal "Ich bin am arbeiten.." sagt, oder "das gleiche" mit "dasselbe" verwechselt somit automatisch total dumm ist oder so. Nein. So ist das nicht von mir gemeint. Ich will hiermit nur aufzeigen wie unbewusst die Menschen oft reden und was für eine seltsame Sprache sie hier und da verwenden. Was mich halt nur ein wenig stört ist, dass - wenn man das manche Menschen aufzeigt - sie dann mit einer "Ist doch egal wie man redet."-Einstellung antworten. Und deswegen sagte ich das es ja nicht sein kann, das die Klügeren sich den "weniger Klügeren" unterordnen sollen. So als ob diese "Alles egal"-Einstellung die Welt regieren soll.
Aber schauen Sie sich doch mal die deutsche Aussprache in den Mainstream-Medien an, in den Nachrichten - sowohl beim gesprochenen Wort als auch bei den Artikeln im Internet; oder auch bei deutschen Filmen oder die Filme, die in Deutsch synchronisiert wurden. Sie werden sehen das da auch nicht "einfach irgendwie" daher geredet wird, sondern schon auf eine richtige Aussprache geachtet wird.
Ok? Ich schreibe das hier nur um mal etwas mehr Bewusstheit in die Sprache zu bringen. Das hier ist also nicht böse gemeint. :-)
Gut. Sobald ich wieder den Drang verspüre hier in dieser Kategorie weiter zu machen, dann kommen die nächsten fünf Wörter dran. :-)
Ja dann, vielen dank für Ihre Aufmerksamkeit, und viel Spaß nun mit diesen Eindrücken.
Herzlichst,
Sascha Markantelli
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