Ölfreies Pesto
Hier mal ein Pesto-Rezept welches ganz ohne Öl auskommt. Denn normalerweise geht ein Pesto ja so, dass man Grünzeug nach Wahl zusammen mit etwas Nüsse, Samen oder Kerne plus Hefeflocken (vegan - statt geriebener Käse), nach belieben Knoblauch und andere Gewürze und dann reichlich Öl mixt. Diese Masse kommt dann in ein Glas, welches man auch noch einmal mit Öl befüllt, sodass ca. 2 cm Öl über die Masse steht. Auf diese Weise kann man das Pesto nämlich konservieren, da ja das Öl verhindert das Sauerstoff an das Pesto kommt. Somit lässt sich das Pesto einige Zeit im Kühlschrank aufbewahren - wenn man mehr gemacht hat als man gerade benötigt.
Warum also sollte man dann das Öl weglassen?
Nun, das hat mehrere Gründe...
Eine Sache ist die, das man einfach Kalorien einspart. Sie wissen ja - hoffentlich - , das 1 Gramm Fett gleich 9,3 Kalorien sind! Zum Vergleich: Kohlenhydrahte und Eiweisse haben nur pro Gramm 4 Kalorien!
Und jetzt überlegen Sie mal: Wenn Sie jetzt ein kleines Gläschen voll machen und Sie jetzt z.B. in Ihren Pesto 100 ml Olivenöl reingeben, dann hat Ihr Pesto mindestens 930 Kalorien! Das ist schon eine recht ordentliche Menge!
Man sagt ja, das der menschliche Körper im Ruhemodus am Tag ca. 1500 bis 2000 (ja nach Körperbau) Kalorien verbraucht. Essen Sie also nur so viele Kalorien am Tag - so sagt man - dann bleibt ihr Gewicht gleich. Und wenn Sie mehr essen dann nehmen Sie zu. So die vereinfachte Darstellung, die auch mal anders sein kann. Egal. Wie auch immer.
Auf jeden Fall: 930 Kalorien für ein Pesto? Das ist mehr als die Hälfte des Tageserhalts!
Gut, man isst ja vielleicht nicht gleich alles auf einmal. Aber wenn Sie das Öl weglassen, dann hat ihr Pesto so gut wie keine Kalorien mehr. Vielleicht nur noch so um die 100 - je nachdem ob Sie noch Nüsse, Samen oder Kerne dazu geben. Und Grünzeug hat ja auch nur sehr sehr wenig Kalorien.
Also auf jeden Fall ein sehr deutlicher Unterschied! Denn eigentlich ist ja ein Pesto sehr gesund! Basilikum, Bärlauch oder was auch immer sind sehr sehr gesunde Kräuter. Bärlauch zum Beispiel enthält ja auch eine gewisse Schwefelverbindung, die bestimmte Toxine, die sich im menschlichen Körper befinden können, binden kann. Ach, ich könnte jetzt soviel dazu schreiben, aber das würde jetzt den Rahmen dieses Artikels sprengen. .-) Sicher ist, das es doch besser ist, ein so gesundes Rezept nicht mit so vielen Kalorien zu belasten, oder?
Und wo wir gerade bei Gesundheit sind: Ein anderer Grund warum es eine gute Idee ist, das Öl wegzulassen ist der, weil.. naja.. es nicht wirklich sooo dolle für den Körper ist, wenn man pures Fett (also Öl) zu sich nimmt. Ich weiß das diese Information nicht so weit bekannt ist, aber es wurde schon vor längerer Zeit mal herausgefunden das pures Fett für den Körper problematisch ist. Es ist was anderes wenn man (an Ballaststoffen) gebundene Fette zu sich nimmt aus ganzen und natürlichen (pflanzlichen) Lebensmittel oder reines ungebundenes Fett in Form von Öl. Und übrigens: Fette von tierischen Lebensmitteln (Fleisch, Milchprodukte) sind sogenannte "teil-isolierte" Fette. Denn diese Lebensmitteln enthalten nämlich gar keine Ballaststoffe, woran das Fett gebunden sein kann. Deswegen haben tierische Lebensmittel einen teilweise ähnlichen Effekt auf dem Körper wie Öle. Der Körper wird einfach zu viel mit Fett überschwemmt, was je nachdem zu Problemen führen kann. Aber um diesen Text hier kurz zu halten, belasse ich das Thema erstmal dabei. Weitere Informationen dazu finden Sie unter dem Menüpunkt "Ernährung" -> "Kohlenhydrate, Fette, Eiweisse".
Was man aber statt des Öls nehmen kann: Einfach ein paar
ganze Oliven! Richtig, so einfach ist das. :-)
So, kommen wir jetzt aber endlich zum Rezept:
- Grünzeug nach Wahl - z.B. Basilikum, Bärlauch, etc. 60 - 100g (je nachdem)
- 1 EL Hefeflocken
- 1/2 TL Meersalz
- Prise Pfeffer
- 50 g ganze Oliven, entsteint
- nach belieben etwas Knoblauch
- nach belieben um die 30g Nüsse (z.B. Haselnüsse), Kerne (Cashewkerne oder Sonnenblumenkerne)
oder Samen (z.B. Sesamsamen, Hanfsamen)
- Alternativ schmeckt auch gut: 1 EL gemahlene Quinoa-Flocken oder Gerstenflocken
- Oder statt Nüsse oder Flocken einfach ein wenig Kokosmehl, z.B. 1 gehäuften TL (nicht zu viel nehmen, da Kokosmehl recht gut viel Flüssigkeit aufsaugt)
- dann 150 bis 200 ml Wasser, oder wer mag: z.B. Mandeldrink
- eventuell zusätzlich etwas Guarkern-- oder Johannisbrotkernmehl zum andicken
Wenn man sich dann für die geeigneten Zutaten entschieden hat, dann wird alles zusammen in einem Mixer gut püriert!
Die Masse sollte leicht dückflüssig sein. Sollten Sie etwas zu viel Wasser genommen haben, oder das Pesto einfach so noch nicht dick genug sein, und wenn Sie nicht soviel Kokosmehl oder Flocken dazu geben wollen, dann können Sie das Pesto auch einfach mit der Zugabe von etwas Guarkernmehl oder Jahannisbrotkernmehl andicken. Dazu geben Sie das Pesto in eine kleine Schüssel oder Schälchen, fügen das Verdickungsmittel hinzu und rühren kräftig mit ein kleinen Schneebesen um, damit es sich gleichmäßig verteilt und damit es nicht zu Klümpchen-Bildung kommen kann.
Nun wird alles in ein kleines sauberes, verschließbares Glas gegeben und für ca. 2 Stunden im Kühlschrank gestellt, damit das Ganze etwas ruhen kann und dadurch noch ein wenig fester wird.
Andere Variation:
Wenn Sie keine Oliven haben, dann können Sie diese auch weglassen. Dann vielleicht ein wenig mehr Kokosmehl dazu geben, damit das Pesto ein wenig dicker wird.
Auch können Sie die Kerne weglassen -egal ob mit oder ohne Oliven. Dann nehmen sie lieber die Flocken oder Kokosmehl.
Update 27.04.2024
Ich habe heute wieder dieses Pesto gemacht und bin dann auf eine Idee gekommen wie man dieses eventuell etwas länger haltbar machen kann. Und zwar indem man etwas Essig dazu gibt. Genau, ein Teil der Flüssigkeit ersetzt man mit Essig - z.B. Weißweinessig. Ich würde sagen so um die 50 ml. Das bedeutet: Will man 200 ml Flüssigkeit dazu geben, nimmt man nur 150 ml Wasser und 50 ml Essig. Das dürfte eigentlich dafür sorgen das - aufgrund der konservierenden Eigenschaft von Essig - dieses Pesto sich etwas länger hält. Das müsste ich mal testen. Hab es heute zum ersten mal so hergestellt. Schauen wir mal..
Update 22.10.2024
Ein bisschen spät, aber besser als gar nicht. Ich habe das Pesto schon einige Mal so gemacht - also mit Essig. Ja, es funktioniert. Es hält sich (logischerweise) ewig, bzw. wird gar nicht schlecht. Ich hatte mal ein Pesto mehrere Wochen im Kühlschrank stehen und es so immer noch genauso gut aus wie am Anfang. Auch aktuell habe ich noch ein Pesto im Kühlschrank stehen, welche sich vor zwei oder drei Wochen gemacht habe. Es ist immer noch 100% in Ordnung. Ist ja auch klar. Wenn man was in Essig einlegt, kann es nicht schlecht werden. Wenn man dann ein Pesto macht, ohne Öl, dafür aber eine gewisse Menge Essig, dann kann es auch nicht schlecht werden. Allerdings habe ich insgesamt nur 150 ml Flüssigkeit genommen - also 50 ml Essig und 100 ml Wasser. Das reicht, denn ansonsten wird es zu flüssig. Wenn Ihnen aber 50 ml zu viel sind, dann dürfte - denke ich - 35 ml Essig auch ausreichen. Probieren Sie es aus. :-)
Tja und dann können Sie das Pesto genauso verwenden wie man das kennt, z.B. als Sauce zu (glutenfreien) Nudeln, oder als Zutat bei selbstgemachte Pizza, oder wie auch immer.
Natürlich, da wir ja hier kein Öl verwendet haben, ist dieses Pesto nicht so lange haltbar. Ich würde sagen vielleicht so 2 bis 3 Tage im Kühlschrank. Von daher stellen Sie am besten nur soviel her wie Sie auch benötigen. Im Prinzip ist das Pesto ja schnell gemacht.
Ja gut, dann lassen Sie es sich gut schmecken, und probieren Sie mit den verschiedenen Zutaten ein wenig herum bis Sie das für sich beste Ergebnis erzielt haben.
Viel Vergnügen dann und guten Hunger! :-)
Herzlichst,
Sascha Markantelli
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