Was sind Kohlenhydrate? - Die Einfach-Zucker (Teil 1 / 3)
Veröffentlicht am 31.01.2024
Willkommen zu meinem großen Artikel zum Thema "Kohlenhydrate"!
Beginnen wir gleich mit folgenden Fragen:
Was sind eigentlich Kohlenhydrate?
Wofür werden diese von den menschlichen Körper gebraucht?
Wie werden sie vom Körper verarbeitet?
Ui, das sind ja gleich 3 Fragen auf einmal! Sowas aber auch. :-)
Ja, denn Sie werden hier nicht die übliche Zusammenfassung lesen, die Sie überall auf anderen Internet-Seiten lesen können, sondern ich werde hier alles etwas umfassender und in einzelnen Schritten erklären, damit Sie hier ein richtiges interessantes Gesamtbild zu diesen Thema lesen können. Gleichzeitig werde ich es aber auch nicht zu kompliziert machen. Und am Ende dieses Artikels werde ich noch ein Link zur Verfügung stellen wo Sie eine weitere Sichtweise zu diesen Thema lesen können. Seien Sie also gespannt!
Gut, gehen wir es der Reihe nach an. Zuallererst schauen wir uns den chemischen Aufbau von Kohlenhydrate an.
Kohlenhydrate sind, wie das Wort schon fast vermuten lässt, organische Verbindungen, die aus folgenden 3 Elementen bestehen:
- Kohlenstoff
- Wasserstoff ("Hydrate", altgriechisch für "Wasser")
- Sauerstoff
Auch wenn man letzteres - also den Sauerstoff - nicht direkt aus dem Wort "Kohlenhydrate" heraus liest, kommen diese aber in Verbindung mit dem Wasseratom in die Kohlenhydrate-Stoffe vor. Chemisch gesehen handelt es sich um OH-Gruppen. Dabei steht das "O" für Oxygen (Sauerstoff) und das "H" für Hydrate (Wasser). Die chemisch korrekte Bezeichnung ist daher "Hydroxy".
Die allgemeine Summenformel ist daher: C m (O2+H)n
Wobei klein m und klein n hier als Platzhalter für Zahlen stehen - je nachdem um welches Kohlenhydrate es sich handelt (dazu kommen wir gleich). sind eben andere Teile von bestimmte Atomen vorhanden, die mit eben diesen Zahlen angezeigt werden.
Sie sehen also - wo wir ganz oben bei "DREI" Fragen waren - sind auch hier alle guten Dinge wieder 3. Tja, die sogenannte "Drei-Faltigkeit" begegnet uns einfach überall.
Sonne, Mond, Sterne.
Vater, Mutter, Kind
Körper, Geist, Seele
Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße
usw.
Das ist nun mal ein besonderes Lebensprinzip.
Ok, nun aber weiter im Thema.
Also: Kohle, Wasser, Luft sind die 3 Hauptstoffe aus denen die Lebensformen bestehen.
Denn Kohlenhydrate werden ja von Pflanzen hergestellt, bzw. sie bestehen oder bilden sich - unter anderem - aus diesen Stoff.
Und jetzt ist es so:
Offiziell wird gesagt, dass die Pflanzen die Kohlenhydrate produzieren mithilfe eines Prozess, welchen man Photosynthese nennt. Dabei nehmen sie das CO2 aus der Luft auf und geben nach dem Prozess anschießend Sauerstoff ab.
Jedoch gab es 2011 ein unabhängiger Forscher, der herausgefunden hat das dies so nicht ganz stimmt. Es ist alles ein wenig anders wie gedacht. Wenn Sie genau wissen wollen wie Pflanzen wirklich wachsen, was es mit dem Sauerstoff und den CO2 wirklich auf sich hat, dann lesen Sie unter
"Garten und Anbau"
den Artikel
--> Wie Pflanzen wachsen
Dort erkläre ich alles sehr genau. Denn wenn ich diesen Vorgang hier auch noch erklären würde, dann würde dieser Artikel einfach viel zu lang werden..
Wenn Sie den Artikel schon gelesen haben, dann wissen Sie ja jetzt Bescheid. Pflanzen benötigen genauso Sauerstoff wie wir Menschen und die Tiere auch.
Diese Kohlenhydrate, die die Pflanze bildet, ist der sogenannte Einfachzucker - auch Glukose genannt.
Und dieses Kohlenhydrate ist also das was JEDE Pflanze macht, also auch die Wildpflanzen da draußen. Brennesel, Löwenzahn, Gänseblümchen, Vogelmiere, Gundermann, Spitzwegerich, usw. Das ist nun mal die Natur!
Und diese natürlichen Form der Kohlenhydrate, die JEDE wilde Pflanze und auch unser Kulturgemüse macht, ist demnach NICHT schädlich! Das ist KEIN "böses Kohlenhydrat", sondern das beste und gesündeste von allen!
Ja, ich weiss. In der Low-Carb-Szene wird ja auch gern Brokkoli, Grünkohl und vieles anderen an Gemüse gegessen. Denn diese Leute verstehen ja schon, das DIESE Kohlenhydrate in diese Gemüse-Pflanzen keinesfalls schädlich sind, denn sonst würden sie dieses Gemüse ja nicht essen.
Doch warum reden die dann immer von "bösen Kohlenhydrate". "vermeiden Sie die Kohlenhydrate." "Eine Kohlenhydrate-arme Ernährung ist die gesündeste...."
usw.
So reden viele von denen immer. Dabei sind solche Aussagen faktisch falsch! Und zwar deswegen, weil diese Aussagen nicht differenzieren zwischen "den guten Kohlenhydrate-Quellen" und den "schlechten-Kohlenhydrat-"Quellen.
Wenn man einfach nur sagt, das Kohlenhydrate schlecht sind, dann aber nicht explizit darauf hinweist, dass man ja eigentlich Weißmehl, anderes glutenhaltige Gebäck, Vollkornnudeln, weißen Reis, etc. meint, dann ist diese Aussagen einfach falsch.
Wer pauschal gegen Kohlenhydrate ist, der ist folglich dessen auch
gegen die Natur. Weil draußen in der Natur Kohlenhydrate sind!
Also liebe Leute, dann sagt doch welche Kohlenhydrate-Lebensmittel ihr wirklich meint!
Und Nein, dieses Einstellung von wegen "Ja, ihr wisst doch was ich meine wenn ich *Kohlenhydrate sind schlecht* sage." zählt nicht. Denn es bleibt dabei - eine solche allgemeine Aussage ist schlicht und ergreifend falsch! Der Satzbau stimmt so nicht!
Also, liebe Low-Carber, hört doch mal auf die Kohlenhydrate pauschal und allgemein zu verteufeln! Das ist kompletter Humbug!
Denn Brokkoli zum Beispiel, ist deswegen gesund und bei einer Low-Carb-Ernährung erlaubt, weil diese Pflanze die guten, natürlichen Formen von Inhaltsstoffen einhält. Die guten Kohlenhydraten sind in natürlicher Form und in nur geringer Menge vorhanden und an Ballaststoffen und anderen Stoffen gebunden. Auf diese Weise wird natürlich keinesfalls - noch nicht mal ansatzweise - eine Insulin-Achterbahn erzeugt, weil es eben von Natur aus sp ja gar nicht vorgesehen ist!
Schauen Sie sich z,B. mal eine Löwenzahn-Pflanze an! Die passt ebenfalls perfekt in einer Low-Carb-Ernährung, weil die Art und Weise wie diese Pflanze gebildet ist, die natürlichste Art ist wie es nur sein kann! Und deswegen erzeugt diese Pflanze keinerlei schädlichen Auswirkungen auf die Bauchspeicheldrüse und Co, sondern hat stattdessen viele gute Heilkräfte in sich! Sie verbessert massiv den Leber-Gallen-Stoffwechsel, verbessert damit die Leistung des Körpers, sorgt für eine sehr gute Verdauung, entgiftet den Körper, und verbessert einfach ihr allgemeines Wohlempfinden! Sie gibt wieder Lebenskraft (weil sie positiv auf die LEBEr wirkt) und macht einfach nur wieder fit! Glauben Sie nicht? Dann integrieren Sie doch mal diese Pflanze in Ihrer Ernährung, dann werden Sie schon sehen was ich meine! Ich spreche hier aus Erfahrung.
Logischerweise passt die Pflanze und überhaupt alle Wildpflanzen in jeder Ernährungsform, die man macht! Denn das sind die einzig richtigen Lebensmittel mit der höchsten Konzentration an Nährstoffen auf die wir am allerbesten geeicht sind! Also, integrieren Sie die Wildpflanzen mit in die Ernährung und ihre Gesundheit wird noch einmal ein Stück weiter besser! Ja, ernsthaft!
Ok, weiter im Text:
Woher kommen all die anderen Kohlenhydrate und was für welche gibt es denn so?
Das klären wir jetzt.
Also noch einmal zur Erinnerung: Pflanzen stellen auf natürliche Weise Einfachzucker, also Kohlenhydrate, her. Dieser Einfachzucker wird natürlich an die Faserstoffe, bzw. Ballaststoffe, der Pflanze gebunden.
Dieser Einfachzucker wird auch Saccharide genannt. Dieses Wort kommt aus dem Mittellateinischen von
"saccharum" ("Zucker") und aus dem Lateinischen
"saccharon" ("Zucker").
Daher liest man auch oft die Bezeichnung: Monosaccharide. Das Wort "Mono" stammt von dem griechischen Wort
"mono", was soviel wie "eins, allein, einzig" bedeutet. Deswegen heisst Monosaccharide = Einfach-Zucker.
Warum "Einfach-Zucker"?
Weil Glukose eben nur aus
einem Zucker-Molekül besteht.
Dann es gibt Kohlenhydrate-Arten, bei denen 2 Zuckermoleküle miteinander verbunden sind, oder Kohlenhydrate die aus mehrfachen Molekülketten bestehen, oder sogar vielfachen Zuckermolekülen.
Doch gehen wir diese Angelegenheit der Reihe nach durch.
Fangen wir noch einmal bei den Einfachzucker an. Denn auch hier unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Einfachzucker, und das sind folgende:
- Glukose (Traubenzucker)
- Fructose (Fruchtzucker)
- Galactose (Schleimzucker)
Die Glukose
Dieser Einfachzucker ist der "gute Zucker", der natürlicher Weise in Pflanzen enthalten ist, wie weiter oben bereits beschrieben. Als Baustein der Cellulose ist Glukose Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände und damit das häufigste Kohlenhydrat. Wenn wir Lebensmittel essen, die nur diese Glukose enthalten, z.B. Grünzeug, Kartoffeln, vielen Gemüsesorten, etc. dann ist das eine super Sache. Denn Glukose kann sogar die Fettverbrennung unterstützen.
75 Prozent der aufgenommenen Glukose wird vom Gehirn gebraucht, der Rest nimmt das Blut auf für die Energiegewinnung. Aber auch für die Funktion von roten Blutkörperchen und die Muskeln benötigen ein Teil von der Glukose.
Wie gesagt, meine ich das so, wenn wir
ganze und natürliche Lebensmittel essen!. Denn wir müssen nämlich noch eine weitere Unterscheidung machen, nämlich die, ob ich vollständige und unverarbeitete natürliche Lebensmittel esse, die diesen Zucker enthalten, oder ob ich diesen Zucker allein in isolierter Form esse.
Was passiert wenn wir Glukose in isolierter Form essen?
Denn tatsächlich gibt es auch Glukose in isolierter Form zu kaufen. Oft wird dieser dann als "Dextrose" oder eben Traubenzucker bezeichnet. Wir kennen ja alle diese Traubenzucker-Lutschtabletten aus der Apotheke. Das ist ja eben auch Glukose. Oder diese Lutschtabletten, die man im Geschäft kaufen kann unter den Namen "Dexktro Energy". Und tatsächlich gibt es auch Traubenzucker-Pulver zu kaufen. Die Verkäufer werben damit das dadurch die Gehirnleistung verbessert wird. Und das stimmt auch, da diese Form von Zucker zum Großteil ins Gehirn geht, und zwar recht schnell sogar. Und der Rest geht ins Blut und wird dann zu den Zellen transportiert und in Energie umgewandelt. So gesehen hat Glukose in isolierter Form keine großartige schädliche Wirkung. Es sei denn man nimmt zuviel des Guten. Und das kann sogar recht einfach geschehen.
Es ist viel einfacher Glukose-Pulver oder in Form von Sirup in größeren Mengen zu sich zu nehmen als wenn ich diesen Stoff ganz normal über die Nahrung aufnehmen würde. Es ist recht einfach 100 g Dextrose-Pulver oder Sirup zu sich zu nehmen, aber wenn ich die gleiche Menge über z.B. Kartoffeln aufnehmen wollte, dann müsste ich mehrere Kilos Kartoffeln essen. Und das wird sehr schwierig, da ich lange bevor ich all diese Mengen gegessen habe, satt werden würde. Denn Kartoffeln enthalten ja auch Ballaststoffe und andere Dinge, die dafür sorgen das ich gut gesättigt werde. Und da Glukose eben auch über den Insulin-Stoffwechsel verarbeitet wird, kann es bei Dauerkonsum von dieser isolierter Form die Bauchspeicheldrüse reizen. Außerdem steigt auf diese Weise der Blutzuckerspiegel rasant an, und fällt dann hinterer genauso schnell wieder ab.
Andere Lebensmittel die pro 100 g wesentlich mehr Glukose enthalten sind Trockenfrüchte. Vor allem Datteln, Feigen und Sultaninen. Also muss man hier auch etwas aufpassen. Aber natürlich enthalten diese Lebensmittel noch viele andere gute Inhaltsstoffe.
Ansonsten verwendet die Industrie eben auch Glukuose in Pulverform, oder meist als Sirup für ihre verarbeiteten Produkte, die süß schmecken sollen.
Auf der
Zutaten-Liste wird Glukose so angegeben: "
Dextrose", "
Glukose" oder "
Glukosesirup,"
Jedoch ist der reine Glukosesirup nicht ganz so süß ist wie Fruchtzucker oder Haushaltszucker. Deswegen verwendet die Industrie meistens die anderen Varianten.
Zu erwähnen sei auch, das der Körper einen sogenannten Glukose-Speicher hat. Der Körper speichert also die Glukose wenn er ein Überangebot davon bekommt. Dann wird dieser "für schlechte Zeiten" (falls über längeren Zeitraum keine Nahrung kommt) zwischengespeichert. Dazu muss der Körper die Glukose über einen Prozess namens Glukosesynthese in einer anderen chemischen Form umwandeln, den man "Glykogen" nennt.
Vor allem in Leber- und Muskelzellen wird bei einem Überangebot von Kohlenhydraten Glykogen aufgebaut, bis dessen Massenanteil in der Leber 20 % beträgt. Oder anders ausgedrückt: Es kann nur ca. 150 g Glukose in der Leber gespeichert werden, was nicht wirklich viel ist. Die Muskeln können jedoch wesentlich mehr Glykogen speichern. Man schätzt so um die 500 g.
Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied zwischen Leber und Muskeln hinsichtlich der Glycogenspeicherung: Die Leber kann die aus dem Glycogenabbau synthetisierte Glukose wieder an andere Organe abgeben, während die Muskelzellen das nicht können, weil ihnen ein entscheidendes Enzym fehlt. Die Muskelzellen können das gespeicherte Glycogen also "nur" zur eigenen Energieversorgung benutzen.
Aber auch bei vermehrtem Energiebedarf (z.B. wenn man viel Sport macht) verwenden die Muskelzellen ihr gespeichertes Glykogen. Auch das in Leber und Nieren gespeicherte Glykogen wird bei Bedarf wieder zu Glukose aufgespalten, wobei hier die Glukose über das Blut dem Gesamtorganismus zur Verfügung gestellt wird. Der umgekehrte Prozess - also Glukogen in Glukose zurück umzuwandeln - nennt man Glykogenolyse.
Soviel also zu der reinen Glukose. All die anderen Zuckerarten wie der allseits bekannte Haushaltszucker, verschiedene Pflanzliche Sirups, Honig und so weiter, sind Formen von Kohlenhydrate, die aus Kombinationen von Einfachzuckern bestehen. Darauf komme ich jedoch später zu sprechen.
Wie Kohlenhydrate verdaut werden
Doch jetzt sollten wir uns mal anschauen wie Kohlenhydrate vom Körper überhaupt verdaut werden. Denn dieser Vorgang zu wissen ist nämlich auch sehr wichtig, damit man das Thema Kohlenhydrate und die Wirkung auf dem Körper besser versteht. Auch wenn dieser Vorgang wahrscheinlich schon sehr bekannt ist, werde ich diesen der Vollständigkeit halber trotzdem erwähnen und gehe sogar noch einen Schritt weiter und fange da an wo die Verdauung wirklich anfängt - nämlich bereits im Mund!
Denn im Speichel haben wir ein spezielles Enzym, welches sich Amylase nennt. Dieses Enzym spaltet die Kohlenhydrate auf in seinen kleinsten Bestandteile. Das ist wichtig, damit im Körper die Verdauung leichter vonstatten geht. Und das ist übrigens auch der Grund warum es sehr wichtig ist gründlich zu kauen - vor allem wenn wir komplexere Kohlenhydrate zu uns nehmen, wie z.B. Getreidesorten. Denn dummerweise haben wir das gründliche Kauen irgendwie verlernt. Oftmals schlucken wir schon die Nahrung herunter, obwohl diese noch gar nicht richtig eingespeichelt und zu einem dickflüssigen Brei verarbeitet worden ist. Wenn wir das nicht tun, dann muss der Magen-Darm-Trakt mehr Arbeit leisten, was die Verdauung belastet kann. Somit kann es auf Dauer zu Verdauungsprobleme kommen. Bildung von Gasen im Darm ist schon ein erster Hinweis darauf, das bei der Verdauung etwas "nicht ganz richtig war". Je mehr also im Mund vor-verdaut wird, desto einfacher hat es der Magen und Darm.
Vielleicht kennen Sie das kleine Pudding-"Experiment"? Wenn Sie Pudding gekocht haben (was ja nichts weiter ist als aufgekochte Stärke (also Kohlenhydrate)), und Sie diesen mit einem Löffel probieren und dann mit diesen Löffel - ohne ihn vorher abzuwaschen - wieder durch den Pudding gehen, dann kommt der Pudding mit der Amylase aus den Speichel in Berührung. Wenn Sie das ein paar mal wiederholen, dann ist die Menge an Amylase im Pudding erreicht, die dann dafür sorgt das die Stärke aufgepaltet wird. Das hat dann zur Folge das der Pudding flüssig wird.
Jetzt weiter zu Verdauung:
Also, wie gesagt spaltet das Enzym im Mund die Kohlenhydrate in kleinere Teile auf. Wenn jetzt komplexere oder Vielfachzucker in der Nahrung dabei sind, wird davon die Maltose abgespalten. Das macht sich auch daran bemerkbar das der eingespeichelte Brei etwas süßlicher schmeckt. Dann gelangt dieser Brei in den Magen. Dort wird dieser mit Wasser und der Magensäure verdünnt. Dadurch quellen die langkettigen und verknäulten Zuckermoleküle auf und entwirren sich. Die Magensäure bewirkt nun auch das das Enzym Amylase nicht mehr weiterarbeiten kann.
Nun gelangt dieser Nahrungsbrei in den Dünndarm und wird dort weiter verdaut. Nun stellt die Bauchspeicheldrüse ebenfalls wieder Amylase her und gibt diese an den Nahrungsbrei weiter. Jetzt wird die Stärke nun vollständig in Maltose umgewandelt. Der Bauchspeichel und die Dünndarmwand spalten die Maltose in Glukose auf. Am Ende des Dünndarms sind alle Zuckermoleküle aufgespalten.
Die Kohlenhydrate werden anschließend im Darm resorbiert und von den Zellen zur Leber transportiert. An dieser Stelle gibt es jetzt 3 Möglichkeiten was mit den Kohlenhydrate passieren kann:
Entweder kann Glukose an den Zellen zur Energiegewinnung transportiert werden, oder die Kohlenhydrate werden als Glykogen gespeichert, oder - wenn der Speicher voll ist - kann die Glukose sogar in Fett umgewandelt werden. Das macht der Körper deswegen weil der den Überschuss an Kohlenhydrate nicht einfach so "verpuffen" lassen kann. Stattdessen speichert er die Kohlenhydrate als Fett um diese Energie wiederum "für schlechte Zeiten" aufzuheben. Das bedeutet: Wenn Sie sich zu wenig bewegen und ständig einen Überschuss an Kohlenhydrate über die Nahrung aufnehmen, erhöht sich ihr Körperfettanteil. Sie werden also dick.
Bei einem gesunden Menschen kann 1 g Glukose pro Kg Körpergewicht pro Stunde aufgenommen werden, ohne das der Glukosespiegel im Blut wesentlich ansteigt.
Wenn der Körper die Glukose jedoch für die Energiegewinnung benötigt, und die dann als sogenannten "Blutzucker" im Blut zur Verfügung stellt, dann braucht er ein Tranportprotein um die Kohlenhydrate zu den Zellen zu bekommen.
Dazu stellt die Bauchspeicheldrüse ein bestimmtes Hormon her, welches sich
Insulin nennt. Die Aufgabe des Insulins ist es, den Glukosetransport in bestimmte Zellen des Körpers zu ermöglichen, nämlich in die Muskelzellen und in die Zellen des Fettgewebes. Je mehr Glukose sich im Blut befindet, desto mehr Insulin muss die Bauchspeicheldrüse herstellen.
Jedes Hormon - wie eben auch Insulin - hat bestimmte Zielzellen, in deren Membran sitzen sogenannte Rezeptorproteine für dieses Hormon (Schlüssel-Schloss-Prinzip). Das bedeutet das sich die Zellen öffnen, sobald das Insulin damit in Kontakt kommt. Die Zielzellen des Insulins sind
- die Zellen der Skelettmuskulatur
- die Leberzellen
- die Zellen des Fettgewebes
Diese drei Zelltypen können Glukose aufnehmen und somit den Blutzuckerspiegel senken. Allerdings wirkt das Insulin in den drei Zelltypen unterschiedlich:
Leberzellen
In die Leberzellen gelangt die Glucose
unabhängig vom Insulin. Hier bewirkt das Insulin folgende Prozesse:
- Förderung des Glycogenaufbaus
- Hemmung des Glycogenabbaus
- Hemmung der Gluconeogenese (Glukose-Herstellung)
- Bildung von Fettsäuren aus Glukose bzw. Acetyl-CoA (Abbauprodukt der Glucose)
Muskelzellen
In den Muskelzellen entfaltet das Insulin folgende Wirkungen:
- Aktivierung des Glukose-Transporters
- Förderung des Glycogenaufbaus
- Hemmung des Glycogenabbausv
- Hemmung der Gluconeogenese
Fettzellen
In den Fettzellen schließlich hat Insulin diese Auswirkungen:
- Aktivierung des Glukose-Transporters
- Förderung des Lipidaufbaus
- Hemmung des Lipidabbaus.
Der Begriff "Lipid" ist ein Sammelbegriff für Fette und fett.ähnliche Substanzen.
Gegenspieler: Glucagon
Dieses Hormon ist der Gegenspieler des Insulins. Auch das Glucagon wird in den Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet, Die Hauptwirkung von Glycagon ist die Aktivierung und den Abbau von Glycogen in der Leber, was zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt.
Ok.
Soviel zum Thema "Verdauung von Kohlenhydrate". Damit der Artikel nicht noch länger wird, betrachten wir nun die andere Monosaccharide, wie Fruchtzucker und Schleimzucker.
Doch vorweg noch ein Wort zu der Low-Carb-Ernährung:
Die Leute, die nur wenig Kohlenhydrate zu sich nehmen, meinen eigentlich - wenn sie es richtig kommunizieren - das sie nur die Kohlenhydrat-Quellen meiden, die einen sehr hohen Anteil davon haben, wie z.B. weißen Reis, Brot, Vollkornprodukte, Weißmehlprodukte, Weizenmehl, meist auch anderes glutenhaltiges Mehl, auch vieles andere an Getreide wie Mais usw. und herkömmliche Nudeln (Weizenmehl). Und natürlich den ganzen ungesunden Süßkram, der viel Zucker enthält.
Nun, was glutenhaltiges Weizenmehl angeht, macht es eben auch deswegen Sinn dieses zu meiden, weil es eben ein viel zu hohen Anteil an Gluten (Klebereiweiß) enthält, womit der menschliche Körper nur schwer zurecht kommt. Aber das ist jetzt ein anderes, großes Thema, was ich jetzt nicht weiter öffnen will. Weiterhin ist es sogar so das Weißmehlprodukte (Weizenmehl) sogar ebenfalls den Blutzuckerspiegel genauso stark ansteigen lassen wie weißer Haushaltszucker Deswegen macht es auch aus diesen Grund Sinn diese Produkte zu meiden. Und naja, das meiste Brot was man so kaufen kann, besteht ja ebenfalls aus Weizenmehl. Und was weißer Reis angeht: Ok, dieser enthält zwar viel Kohlenhydrate, aber aufgrund der Ballaststoffe werden diese nur langsam abgegeben. Aber das ist für die Low-Carb-Ernährung trotzdem nicht gut. Die Idee ist nämlich, das sie deswegen wenig Kohlenhydrate zu sich nehmen, weil die Fettverbrennung gestoppt wird solange das Hormon Insulin aktiv ist. Also meiden diese Leute die hohen Kohlenhydrate. Aber darauf komme ich später bei dem Fett-Thema etwas genauer zu sprechen. Doch eigentlich muss man nicht Low-Carb machen, wenn man einfach nur Kohlenhydrate und Fette in den Mahlzeiten weitestgehend trennt. Aber auch darauf komme ich später genauer zurück.
Betrachten wir uns jetzt das nächste Monosaccharid, nämlich
Fruchtzucker.
Die Fruktose
Der Begriff
Fructus kommt aus dem Lateinischen und heißt Frucht. Da der Zucker, um den es geht, natürlicherweise insbesondere in Früchten zu finden ist, nannte man ihn Fructose. Und so haben wir das Wort "Fruchtzucker".
Fructose (auch Fruktose geschrieben) besteht aus vielen einzelnen Fruchtzuckermolekülen. Dieser Zucker hat in etwa gleich viele Kalorien wie Glukose und der Haushaltszucker. Jedoch schmeckt Fruktose doppelt so süß wie reine Glukose. Deswegen verwendet die Lebensmittelindustrie verstärkt mehr und mehr Fruktosesirup, da man aufgrund der höheren Süßkraft auch weniger benötigt. Außerdem ist dieser Sirup für die Industrie kostengünstiger. Dummerweise sättigt Fruktose aber nicht so stark, sodass man ungewollt mehr davon isst.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Fruktosesirup für die Industrie sind folgende: Fruktosesirup erzeugt ein erhöhtes Volumen beim Gebäck und verstärkt dessen Bräunung. Weiterhin verhindert dieser Sirup die schädliche Eiskristallbildung bei Tiefkühlkost, verfügt über eine ausgezeichnete Löslichkeit und kristallisiert nicht aus.
Es gibt also genügend Vorteile für die Industrie lieber Fruktose statt Glukose zu verwenden.
Auf der Zutatenliste bei verarbeiteten Produkte wird Fruktose folgendermaßen angegeben:
"
Fruchtzucker / Fruktose"
"
Fruktosesirup"
"
Fruktose-Glukosesirup"
"
Glukose-Fruktosesriup"
In der Natur kommt dieser Stoff vor allem in Kernobst (wie z.B. Birnen oder Äpfel, Beeren, Trauben, etc.) sowie in exotischen Früchten (Granatapfel, Kaki) und auch in Honig vor. In Trockenfrüchten ist dieser Zucker auch sehr stark vorhanden, vor allem getrocknete Feigen enthalten sehr viel davon (ca. 23 g pro 100g). In vielen anderen Lebensmitteln ist die Menge an Fruchtzucker unter 10 g - meinst sogar unter 5 g pro 100 g.
Doch ist dieser Zucker nun schädlich oder nicht?
Oftmals hört und liest man das gerade dieser Fruchtzucker Verursacher von Diabetes, Übergewicht, Leberprobleme, Herzkreislauf-Erkrankungen und noch einiges mehr ist.
Nun, der Reihe nach:
Leider ist es tatsächlich so das es mit der Verdauung von Fruktose etwas anders aussieht. Während Glukose über den Insulinstoffwechsel relativ schnell und gut aufgebraucht werden kann, ist das bei Fruktose nicht so. Die Aufnahme vom Dünndarm ins Blut ist hier sehr langsam. In der Darmschleimhaut gibt es sogenannte Transportproteine, die die Aufnahme steuern. Allerdings ist deren Anzahl sehr begrenzt, sodass nur begrenzt Fruktose in den Blutkreislauf gelangen kann. Somit kann es passieren, dass - trotz das man viel Fruktose gegessen hat - die Menge im Blutkreislauf aber trotzdem niedrig ist. Denn der menschliche Körper ist für die Energiegewinnung nicht auf Fruktose angewiesen, sondern auf Glukose. Damit die Fruktose dann in die Zellen gelangt ist ebenfalls kein Insulin nötig. Das war anfangs auch ein Grund dafür Fruktose für Diabetiker-Lebensmittel zu verwenden. Denn wenn keine Insulin-Ausschüttung für die Aufnahme notwendig ist, dann ist doch alles wunderbar. oder? Nein, leider doch nicht..
Denn es ist nämlich so:
Erstmal sei gesagt, dass - wenn wir Fruktose über gesunde Nahrung aufnehmen, z.B. über Früchten und Gemüse - der Körper problemlos damit umgehen kann, da die Menge, die auf diese Art aufgenommen wird, in den meisten Fällen viel weniger ist. Denn da bei vollständigen gesunden Lebensmittel die sättigenden Ballaststoffe dazu kommen, kann man nur schwer einen Überschuss über die Nahrung aufnehmen. Ausnahmen sind - wie gesagt - einige Trockenfrüchte.
Gelangen jedoch große Mengen isolierte Fruktose aus Getränken oder Süßwaren in den Darm (was in diesen Fall ja ganz einfach ist), reagieren viele Menschen mit einer Unverträglichkeit. Man spricht von einer Fruktose-Malabsorption. Der Begriff "Malabsorption" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "schlechte Aufnahme".
Denn wie weiter oben auch schon erwähnt, kann der Dünndarm übermäßige Fruktosemengen (mehr als 50 g pro Stunde) in diesem Fall nicht vollständig ans Blut weiter geben. Da liegt daran das ja die Menge an Transportproteine sehr begrenzt sind. Das führt dann dazu das ein Teil der Fruktose in den Dickdarm gelangt- Und das ist für einige der dort ansässigen Bakterien etwas ungewöhnlich. Jedoch aber mögen sie die Fruktose. Denn nun vermehren sie sich in Windeseile und produzieren gleichzeitig eine Menge Gase. Das führt dann zu Bauchweh und Blähungen, und manchmal auch zu Durchfall.
Mittlerweile gibt es auch mehr und mehr Menschen, die sogar eine echte Fruktoseintoleranz (FI) haben. Hierbei handelt es sich hingegen um eine Unverträglichkeit und Stoffwechselstörung, bei der bereits kleinere Fruktosemengen aus Früchten oder Gemüse auch schon zu den genannten Beschwerden führen.
Eine Sonderform der Fruktoseintoleranz ist die hereditäre Fruktoseintoleranz, eine erblich bedingte Fruktoseintoleranz
Die hereditäre Fruktoseintoleranz
Hierbei handelt es sich um eine Erbkrankheit, bei der so gut wie gar keine Fruktose vertragen wird. Ursache ist ein Enzymdefekt. Den Betroffenen fehlt es an einem Enzym namens "Aldolase B". Ohne dieses Enzym kann die mit der Nahrung eintreffende Fruktose in der Leberzelle nicht vollständig abgebaut werden.
Dadurch kommt es zu einer Anhäufung einer umgewandelten Form von Fruktose, die sich "Fructose-1-Phosphat" nennt. Dieses müsste jetzt in der Leber weiter abgebaut werden. Wie gesagt, geht das jetzt aber nicht, und deswegen staut sich dieser Stoff in der Leber. Leider hat dieser Stoff eine toxische Wirkung und bewirkt ebenfalls eine lebensgefährlichen Unterzuckerung, Denn "Fructose-1-Phosphat" hemmt nämlich die Umwandlung von Glykogen in Glucose. Es kommt kein Glukose mehr in den Zellen an.
Krank durch Fruktose
Leaky Gut Syndrom (LGS)
Wird zu viel Fruktose aufgenommen, kann diese aber auch direkt die Dünndarmschleimhaut schädigen. Das geschieht dadurch das bei der Verstoffwechselung von Fruktose Harnsäure entsteht. Diese Harnsäure kann dann Entzündungen im Dünndarm auslösen. Und durch diese Entzündungen kann es weiterhin zu dem sogenannten
Leaky-Gut-Syndroms. kommen.
Allergien und Autoimmunerkrankung
Das LGS beschreibt eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, so dass nicht nur Darmbakterien und ihre Bakteriengifte, sondern auch Partikel aus dem Nahrungsbrei in die Blutbahn geraten können. Diese Partikel aktivieren nun das Immunsystem, welches diese Stoffe ja unschädlich machen müssen. Da dieser Vorgang bei einem LGS ständig geschient, kann es auf Dauer zu Allergien und einer Autoimmunerkrankung kommen.
Fettleibigkeit
Ebenfalls können diese Fremdstoffe, die ins Blut gelangen, auch die Fettneubildung anregen. Zusätzlich kommt es in der Leber zu einer Mitochondrienfunktionsstörung, so dass dort weniger Energie gebildet wird. Je weniger Energie aber gebildet werden kann, umso mehr Nährstoffe werden natürlich in Form von Fett eingelagert. Das kann sogar soweit gehen das man irgendwann eine sogenannte Fettleber bekommt.
Zwei Studien dazu:
Pubmed: Fruktose und Fettleibigkeit
NIH: Fruktose und Fettleibigkeit
Gicht und Nierensteine
Wie gesagt entsteht bei dem Abbau von Fruktose Harnsäure. Isst man relativ viel verarbeitete Lebensmittel mit hohem Fruktosegehalt, dann steigt der Harnsäurespiegel sehr weit. Fruktose hemmt zudem noch die Ausscheidung der Harnsäure über den Urin. Dieser erhöhte Harnsäurespiegel kann auf Dauer zu Gicht oder auch zu Nierensteinen führen.
Außerdem hat man in einer Studie auch mal festgestellt das ein erhöhter Harnsäurespiegel auch den Vitamin D- Spiegel im Körper senkt.
Wie gesagt, kann einer erhöhte Menge an Fruktose fast nur bei einer stark fruktosereichen Ernährung mit verarbeiteten Lebensmitteln, die mit industrieller Fruktose gesüßt sind, auftreten. Dadurch verändert sich die Darmflora auf negative Weise, indem sie ihr gesundes Gleichgewicht verliert.
Essen wir Obst und Gemüse, welches Fruktose enthält, wird die Darmflora positiv beeinflusst.
Studie dazu:
Pubmed: Früchte und Gemüse
Keine Gicht und keine Nierensteine durch Obst
Wenn man jetzt darüber nachdenkt, müssten dann nicht auch frische Früchte und auch Obst oder Gemüse all diese Krankheiten auslösen können?
Nein. das ist nicht der Fall. Das hat auch bisher keine Studie zeigen können, im Gegenteil.
Denn noch einmal: Über verarbeitete Lebensmittel, denen Fruktosesirup zugesetzt wird, ist es relativ einfach größere Mengen an Fruktose zu sich zu nehmen, da z.B. Süßigkeiten keinen Nährwert haben, keine Ballaststoffe beinhalten und so weiter, und der Zucker, bwz. Fruktoseanteil somit höher ist. Will man die gleichen Mengen über frisch Lebensmittel zu sich nehmen, dann müsste man so viel davon essen, das einem fast schon schlecht wird. Und genau das ist der Punkt: Würde man das machen - also sich ständig überessen (Hyperkalorisch)- dann kann es tatsächlich auf Dauer zu negativen Auswirkungen kommen - also auch hinsichtlich der Fruktose. Aber das ist nicht so einfach, da man weit über sein Hunger hinaus essen müsste. Aber dann bekommt man auch ganz andere Probleme - auch ohne Fruktose.
Tatsächlich ist es sogar so - und das hat man auch in Studien festgestellt - das eine pflanzen-basierte Ernährung, die genau diese Lebensmittel (Obst, Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte, etc.) beinhaltet - eben genau zu einer Senkung des Harnsäurespiegels führt. Und auch generell sind die Menschen, die sich richtig pflanzen-basiert ernähren - insgesamt (im Durchschnitt) gesünder - vor allem auch was das Herz-Kreislauf-System angeht.
Wir stellen also fest: frische Früchte und Obst ist gesund. Richtig eingebaut in die Ernährern haben sie positive Auswirkungen auf die Darmflora, den Harnsäurespiegel - und damit eben auf das Herz-Kreislauf-System - und reduzieren das Risiko von Gicht, Nierensteine und einer Fettleber.
Denn in frischen Lebensmittel sind ja auch noch eine Vielzahl an weiteren gesunden Inhaltsstoffen drin, die ja alle miteinander zusammenwirken. Deswegen ist das ein großer Unterschied ob ich einen einzelnen Stoff isoliert zu mir nehme, oder über ein ganzes Lebensmittel. All die ganzen Stoffe wirken zusammen. Auch wenn der Körper zwar die Kohlenhydrate und damit auch die Glukose und Fruktose aus den frischen Lebensmitteln trennt, bedeutet das aber nicht das jeder einzelne Stoff für sich alleine wirkt - so als ob all die anderen Stoffe gar nicht vorhanden wären. Nein. Denn das ist oft auch immer so ein Glaube, der fälschlicherweise angenommen wird. Also das in einem Lebensmittel xy ein bestimmter Stoff drin ist, der einzeln betrachtet Probleme macht, und deswegen das Lebensmittel auch ungesund ist, da der Körper bei der Verdauung ja alles voneinander trennt. So einfach ist das nicht. Das muss man etwas differenzierter betrachten. Denn man kennt das doch; dieses Zusammenwirken von verschiedene Stoffen. Hier mal ein paar Beispiele:
In der Wissenschaft und in der Ernährungskunde wird ja auch immer von sogenannten
Antagonisten geredet. Das sind sogenannte "Gegenspieler". Das bedeutet das ein Stoff XY die Wirkung eines anderen Stoffs Z in seiner Wirkung hemmen kann.
Das kennt man zum Beispiel bei dem Spurenelement Zink. Die Gegenspieler von Zink sind Kupfer, Eisen und Phytinsäure. Eine Ernährung, die reich an diesen Stoffen ist, verringert also die Verfügbarkeit von Zink für den Körper. Sie hemmen also die Aufnahme von Zink.
Oder was Kaffee angeht weiß man auch das Kaffee einige Substanzen enthalten (Chlorogensäure z.B.),die Eisen an sich binden. Das führt dann dazu, dass Eisen nicht mehr im Dünndarm aufgenommen werden kann und unverbraucht ausgeschieden wird.
Oder auch das "Spiel" mit den Oxidatantien und Anti-Oxidantien sind ja auch gegenseitige Wirkmechanismen.
Dann gibt es natürlich auch Stoffe die synergetisch miteinander wirken. Das bedeutet, das Stoff XY den Stoff Z in seiner Wirkung verstärkt oder dessen Aufnahme verbessert. Ich lasse das jetzt allerdings mal, immer irgendwelche Beispiele niederzuschreiben, einfach um etwas Text zu sparen. :-)
Man kennt da ja auch von Medikamenten. Nimmt man mehrere verschiedene Medikamente ein, kann es zu sogenannten Wechselwirkungen kommen.
Um mal bei den Beispiel "Kohlenhydrate" und der Fruktose zu bleiben: Der Harnsäurespiegel, der ja zu den eben genannten Problemen führen kann, kann z.B. von Vitamin C gesenkt werden. Und das ist wohl schon lange bekannt. Und Vitamin C ist ja in vielen Früchten und Obst und Gemüse drin.
Sie sehen also, alles spielt miteinander zusammen. Da kann man zigtausende von Beispielen bringen!
Und das ist auch ein Grund dafür warum Medikamente schädliche Nebenwirkungen haben. Es fehlt ihnen an den Gegen- und Mitspielern. Denn was macht die Pharmakologie denn? Sie entnimmt einer Pflanze meistens nur einen einzigen Stoff, dem sie die Hauptwirkung zuschieben, und verarbeiten das Ganze dann mit Konservierungsstoffe, Füllstoffe wie z.B. Talkum, Titanoxid usw. (die wiederum teilweise auch nicht gerade gesund sind und Probleme verursachen) und Hilfsstoffe (z.B. Hartfett bei Zäpfchen).
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Wirkstoffe mittlerweile synthetisch (chemisch oder gentechnisch) hergestellt werden oder auch teilweise sogar aus Tieren und menschlichen Gewebeteilen isoliert oder extrahiert werden. Lecker!
Natürlich gibt es Ausnahmen. Soll heißen, es gibt auch Stoffe, die keine Probleme machen, wenn man sie nur einzeln einnimmt. Beispiele: Vitamin C, Vitamin B12 oder auch das ein oder andere B-Vitamin, Gluthathion, etc.
Doch bei einigen Stoffe ist es so, das man sie zwar einzeln einnehmen kann, jedoch in höheren Dosierungen auf Dauer irgendwann doch zu Probleme führt. Beispiel: Vitamin D. Nimmt man dauerhaft sehr hohe Dosen ein, kann es zu einer sogenannten Hyperkalzämie kommen (Abbau von Kalzium aus den Knochen im Blutserum).Um das zu verhindern ist es deswegen ratsam Vitamin K2 mit dazu zu nehmen.
Naja, Sie sehen also, das es deswegen doch ganz klar ist das Sie Früchte (in gesunden Mengen) essen können ohne das es zu Probleme kommt. Im Gegenteil, es hat vielerlei positive Auswirkungen. Denn in den Früchten sind ja noch viele andere Stoffe drin, die eben genau das verhindern - also das es zu einem Problem mit der Fruktose kommt.
Weitere Erkrankungen durch Fruktose aus verarbeiteten Lebensmitteln
Genau, die Liste ist noch nicht beendet. Es geht noch weiter:
Wie Studien herausgefunden haben kann Fruktose auch das sogenannte "Metabolische Syndrom" auslösen. Dieses Syndrom besteht aus den vier häufigsten Zivilisationserscheinungen, die nun wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (und damit für die häufigste Todesursache unserer Zeit) massiv erhöhen.
- Bluthochdruck
- Fettstoffwechselstörungen (zu hohe Blutfettwerte)
- Diabetesvorstufen (hohe Insulin- und/oder Blutzuckerspiegel; Insulinresistenz)
- Übergewicht
Diabetes
Wie weiter oben auch schon angedeutet kann durch den erhöhten Harnsäurespiegel die Sensibilität der Zellen gegenüber Insulin beeinträchtigen werden. Damit Insulin nämlich an den Insulinrezeptoren der Zellen andocken kann, ist "Stickstoffmonoxid" notwendig. Die Harnsäure jedoch mindert die Bioverfügbarkeit des Stickstoffs und somit auch die Insulinsensitivität der Zelle. Somit verlieren die Zellen allmählich ihre Fähigkeit, auf Insulin zu reagieren. Und damit haben wir dann eine "Insulinresistenz", und dann spricht von "Diabetes Typ 2".
Herz-Kreislauferkrankungen
Das genannte Stickstoffmonoxid sorgt auch dafür, dass die Flexibilität der Blutgefäße gewährleistet wird. Wenn nun die durch Fruktose bedingte hohe Harnsäurekonzentration die Stickoxidproduktion beeinträchtigt, verlieren die Blutgefäße ihre Elastizität. Das hat zur Folge das der Körper den Blutdruck erhöhen muss, was auf Dauer auch nicht gut für das Herz_Kreislaufsystem ist. Dass Fruktose dem Herzen schadet, hat auch eine in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie gezeigt. Die Forscher haben nämlich festgestellt, dass Fruktose bei bestehendem Bluthochdruck auch noch eine Vergrößerung des Herzmuskels verursachen kann.
Übergewicht
Fruktose kann gleich über mindestens drei Mechanismen ein Übergewicht fördern:
- Fruktose wird in Fett umgewandelt und in den Fettdepots gespeichert.
- Fruktose verhindert über einen steigenden Insulinspiegel die Fettverbrennung bei gleichzeitig vermehrtem Fettaufbau.
. Fruktose blockiert das Sättigungsgefühl.
Fruktose wird zu Fett umgewandelt
Wird Fruktose in der Leber zu Fett abgebaut, gelangt ein Teil dieses Fettes zurück in den Blutkreislauf, was nun jetzt die Blutfett- und Cholesterinwerte erhöht, bevor es schließlich in den Fettdepots eingelagert wird (Bauch, Hüften, Beine, Po etc.). Das verhindert dann bei dauerhaften Fruktosekonsums die Abnehmerfolge.
Fruktose blockiert das Sättigungsgefühl
Da die Fruktose eine sog. Leptinresistenz hervorruft, kommt es zu einem blockierten Sättigungsgefühl nach Fruktoseverzehr. Leptin ist ein Hormon und Botenstoff, der hauptsächlich in den Fettzellen produziert wird. Leptin vermittelt - unter anderem - dem Gehirn, wie gut die Fettdepots gefüllt sind. Sind ausreichend Fettreserven vorhanden, hemmt Leptin somit das Hungergefühl. Man fühlt sich satt. Bei einer Leptinresistenz reagiert der Körper nicht mehr auf das Leptin. Das Sättigungsgefühl bleibt aus.
An dieser Stelle noch einmal ein Hinweis:
Ich erwähne es noch einmal, obwohl es mittlerweile klar sein sollte: Das gilt wieder nur für die zugesetzte Fruktose in industriell verarbeiteten Lebensmitteln. Früchte und Co. haben da wieder genau die gegenteilige Wirkung. Sie liefern wichtige Nährstoffe, machen gesund und fit und helfen sogar beim Abnehmen (Fett verbrennen).
Fruktose und Alzheimer
Da, wie gesagt, Fruktose eine Insulinresitenz auslösen kann, was dann zur eine eingeschränkten Mitochondrienfunktion - auch im Gehirn - führen kann (da die Zellen im Gehirn nicht ausreichend Glukose bekommen), kann dies wiederum (aufgrund reduzierte Energieproduktion) zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit der Nervenzellen des Gehirn führen oder gar den Tod dieser Zellen bedeuten. Und das äußert sich dann eben in einer reduzierten Gehirnleistung was das Speichern von Informationen, das Denken und Sprechen angeht. Denn tatsächlich - entgegen dem was man vorher immer vermutete - ist so das auch die Zellen im Gehirn auch Insulinabhängig mit Glukose versorgt werden müssen. Aber das jetzt genauer zu erklären würde zuweit führen und zu kompliziert zu beschreiben sein. Jedoch hat neueste Forschung und Studien genau dies gezeigt. Somit sind vor allem auch mit Zucker gesüßte Getränkte und Softdrinks sehr schädlich, da auf diese Weise recht schnell viel Zucker und Fruktose aufgenommen werden kann.
Fruktose und Krebs
Da man seit Ewigkeiten weiß das sich Krebszellen - vor allem bösartige Tumore - von Zucker und Fruktose ernähren (da sie ja viel Energie zum Wachsen benötigen - begünstigt ein Dauerkonsum eben genau deren schnellen Wachstum. Da der Körper durch all diese schädlichen Auswirkungen von Fruktose gesäubert wird und sich eine Menge Schadstoffe ansammeln, bereitet das den Boden für die Entstehung von Krebs. Selbst wenn das alleine noch nicht unbedingt Krebs auslösen muss, ist aber ein bereits vorhandener Krebswachstum besonders "erfreut" darüber wenn er ständig Fruktose bekommt, Spätestens jetzt solle man also endlich damit aufhören um das Krebswachstum die Energie zu entziehen.
In welchen Lebensmitteln ist denn nun Fruktose enthalten?
Fruktose ist in natürlicher Form in vielen Lebensmitteln enthalten. Wie schon mehrmals gesagt, vor allem in Früchten und teilweise auch in manche Gemüsesorten -z.B. haben Karotten eine Gehalt von 2,4 g pro 100g und Paprika 3 g pro 100 g. Die meisten haben aber deutlich weniger..
Auch in Honig und in manchen Dicksäften sind größere Mengen vorhanden. ansonsten versetzt die Lebensmittelindustrie verschiedene Fertigprodukte mit industriell hergestellten Fruktosesirup.
Hier mal eine Tabelle für frische Lebensmittel von
zentrum-der-gesundheit.de
und hier noch eine weitere Tabelle von
lebensmittelunvertraeglichkeiten.de
Trockenfrüchte
Hier ist natürlich mehr Fruktose enthalten. Ganz einfach deswegen, weil diese Früchte ja kein Wasser mehr haben, was zur Folge hat das die Nährstoffe in konzentrierter Form vorliegen - sie also nicht mehr mit Wasser verdünnt sind. Doch natürlich sind ja noch all die guten und gesunden Inhaltsstoffe enthalten )sofern diese Früchte nicht mit hoher Hitze behandelt worden sind). Insofern stellt dies jetzt kein so großes Problem da, solange man sich nicht übelst damit voll stopft -was aber schwierig sein wird, da diese Früchte auch gut und schnell sättigen.
Weiterhin sind Trockenfrüchte - vor allem Pflaumen und Feigen - gut für die Verdauung, was den Körper damit hilft das raus zu bringen was raus muss. Teilweise haben Trockenfrüchte sogar eine schützenden Effekt auf den Darm.
Fruchtsäfte
Auch wenn Fruchtsäfte nicht mehr Fruktose pro 100 g enthalten wie die gleichen frischen Früchte pro 100 g, ist aber das Problem hier, das man völlig problemlos größere Mengen Saft (1 Liter oder mehr) in kurzer Zeit trinken kann - und somit schon recht schnell größere Mengen Fruktose zu sich nimmt - als wenn man die gleiche Menge Fruktose über das Verzehren von frischen Obst und Früchte zu sich nehmen kann. In dem Fall müsste man nämlich meistens mehrere Kilos Früchte oder Obst essen, was aufgrund der Ballaststoffe schwer umzusetzen ist. Und das kann bei Dauerkonsum dann zu den genannte gesundheitlichen Problemen führen, da der Körper ja dann mit den hohen Fruktosemengen überfordert wäre.
Das bedeutet jetzt nicht das man auch kein selbst gepressten Orangen- oder Apfelsaft mehr trinken darf. Doch. Gerade dann wenn man es selber macht, dann ist ja gewährleistet das noch all die guten Vitalstoffe enthalten sind. Trotzdem aber gilt es hier aufzupassen und nur in moderaten Menge solche Säfte trinken.
Es gibt sogar Studien, die gezeigt haben sollen, dass das Trinken von solchen Fruchtsäften sich gar nicht wirklich schädlich auf die Gesundheit auswirkt.
Bei den ganzen billigen Fruchtsäfte, die man so kaufen kann, gilt es natürlich wieder vorsichtiger zu sein. Stark verarbeitete Softdrinks wie Cola, Fanta und Co. schneiden hier natürlich noch deutlich schlechter ab, allein auch schon deswegen da diese Drinks keinerlei guten Inhaltsstoffe hat. Von solchen Getränken sollte man besser Abstand halten, da diese Drinks der Gesundheit am meisten Schaden was Fruktose und Zucker angeht.
An dieser Stelle werde ich mal auf eine Studie hinweisen was das Trinken von 100 prozentigen Frucht- und Gemüsesaft angeht. Denn das Ergebnis ist schon interessant: Also: In Sachen Diabetes-Risiko durch Fruchtsaftkonsum erschien 2013 eine Studie mit über 27.000 Teilnehmern (40 - 59 Jahre), in der es hieß, dass zwar das Trinken von Softdrinks, nicht aber der Konsum von 100-prozentigen Frucht- oder Gemüsesäften das Diabetes-Risiko erhöht,
Pudmed: 100 Prozent Frucht- und Gemüsesaft
Und was das Thema "Fettaufbau" angeht, haben diverse Studien sogar gezeigt, das frisch gepresste Fruchtsäfte (in moderaten Mengen genossen) kaum ein Einfluss auf Übergewichtigkeit haben.
Generell also lässt sich feststellen:
Fruchtsäfte können nur dann einen erhöhtes Risiko für die Gesundheit darstellen, wenn man es mit der Menge übertreibt. Und natürlich gibt es auch Unterschiede was die Wirkungen angeht bei gekauften Fruchtsäfte. Hier gibt es ja die ganz günstigen Säfte, wovon viele noch zusätzlich gesüßt sind (schlechteste Wahl). ungesüßte, aber ebenfalls pasteurisierte Säfte (in moderaten Mengen weniger "schlimm"), gute Bio-Säfte aus echten Früchten (meistens auch pasteurisiert, aber schon ganz ok; trotzdem aber nicht "literweise" trinken), und frisch gepresste Säfte selbst gemacht. Letzteres hat aufgrund der konzentrierten Vitalstoffe in den meisten Fällen ein positive Auswirkung auf dem Körper.
Zusammenfassend kann man sagen, sollte man (auch bei frisch gepressten Säften) folgendes beachten:
Fruchtsäfte nur als eine Art "Zwischenmahlzeit" trinken, nicht aber als Durstlöscher.
Fruchtsäfte in moderaten Mengen, ca. 200 bis 250 ml pro Portion) zu sich nehmen.
Nicht unbedingt jeden Tag trinken.
Selbst gemacht ist am besten für die Gesundheit (wegen den Vitalstoffen).
Fruktose in verarbeiteten Nahrungsmitteln
Schauen wir uns nun an, wo Fruktose in verarbeiteten Produkten vorkommt.
Die bekannteste Quelle ist der übliche
Haushaltszucker (Saccharose).
Ja, auch wenn das vielleicht noch nicht jeder weiß, aber der Haushaltszucker besteht zu 50 Prozent aus Glukose und zu 50 Prozent aus Fruktose. Deswegen zählt dieser auch zu den sogenannten "Disacchariden" (auf deutsch: Zweifachzucker). Doch diesen Thema "Zweifachzucker" behandeln wir im 2. Teil meines Artikel. Deswegen werde ich an dieser Stelle noch nicht viel dazu sagen.
Nur kurz was zum Aufbau: Dieser Zweifachzucker besteht aus vielen Doppelmolekülen, wobei jedes dieser Doppelmoleküle wiederum aus je einem Fruktose- und einem Glukosemolekül besteht.
Honig
Naturbelassener Honig ist ein tolles Heilmittel. Es wirkt anti bakteriell und entzündungshemmend und beinhaltet viele gute Mineralstoffe, Spurenelement, Enzyme und so weiter. Es kann also gut bei Magen-Darm-Erkrankungen oder Atemwegserkrankungen helfen. Jedoch aber enthält er meist mehr Fruktose (ca. 40 %) als Glukose (ca. 30 %). Je flüssiger Honig ist und je länger er während der Lagerung flüssig bleibt, desto höher ist der Fruktosegehalt.
Agavendicksaft
Agavendicksaft besteht zu etwa 55 % aus Fruchtzucker und zu 12 % aus Traubenzucker. Somit sollte man hiermit eher spärlicher umgehen. Das bedeutet: Wenn Sie backen wollen, nur dann verwenden wenn Sie eh nicht vorhaben viel Süße in den Kuchenteig hineinzubringen. Wenn Sie mehr Süße haben wollen, ist Agavendicksaft nicht so gut. Auch eignet er sich nicht als Brotaufstrich oder auch nicht für Marmeladenherstellung.
Ahornsirup
Dieser Sirup besteht zu 30 % aus Fructose und zu 30 % aus Glucose.
Verschiedene Dicksäfte
Apfeldicksaft, Birnendicksaft und Datteldicksaft sind eingekochte Fruchtsäfte und enthalten somit wesentlich mehr Fruktose als die Fruchtsäfte selber. Diese Dicksäfte können hier und da mal verwendet werden, aber genau wie Agavendicksaft ist es auch keine gute Idee diese in größeren Mengen zu verwenden.
Reissirup, Gerstenmalzsirup und Yaconsirup
Diese Sirupe sind wesentlich fruktoseärmer.
Reissirup: Enthält zwar so gut wie keine Fruktose und wird deswegen meist von Menschen mit Fruktoseintoleranz gut vertragen. Er enthält stattdessen 23 % Glukose und 30 % Maltose. Von daher haben wir hier einen nahezu reinen Glucosesirup, ein ebenfalls hochkonzentrierter Zucker.
Ähnlicherweise verhält es sich beim Gerstenmalzsirup. Auch hier ist der Fruktoseanteil sehr gering (ca. 3,2 %), während die Glukose (12 %), Maltose (53 %) und langkettige Zucker (31 %, Fruktooligosaccharide u.a.) überwiegen.
Beim Yaconsirup kann der Anteil der freien Fruktose bis zu 15 % betragen. Dazu kommen 5 % Glukose und 5 bis 15 % Saccharose. Der Rest sind sogenannte Fructooligosaccharide, Diese bestehen aus zwei oder mehr miteinander verknüpften Fruktosemolekülen, die an einem Glukosemolekül hängen. Diese Verbindung ist so fest, die sie eigentlich von einem Enzym auseinander genommen werden müsste. Doch der menschliche Körper verfügt über kein solches Enzym. Deswegen entsteht bei der Verdauung solcher Molekülketten keine freie Fruktose. Stattdessen werden diese von den Darmbakterien aufgegessen, was zu einer verstärkten Aktivität dieser Bakterien führt. Deshalb gelten solche Fructooligosaccharide als Pröbiotika, die eine positive Wirkung auf die Darmflora haben.
Eine Liste von Lebensmittel, die besonders viel solcher Ballaststoffe (dazu zählt auch Inulin) enthalten, sehen Sie hier:
Inulinreiche Lebensmittel von Zentrum der Gesundheit
Fazit:
Sie sehen also das Fruktose nur dann schädlich ist, wenn sie dauerhaft in Form von isolierter und konzentrierter industriell hergestellter Form gegessen wird.
Essen Sie also gesunde vollständige Lebensmittel wie Früchte, Obst und Gemüse. Dann ist alles ok.
Wenn Sie aber dennoch hier und da mal z.B. zum Backen oder für Desserts süßen wollen dann sind fruktoseamre Süßungsmittel die bessere Wahl. Agavendicksaft, Ahornsirup oder Apfeldicksäfte nur in geringen Mengen verwenden.
So denn..
Da war schon eine Menge Informationen zum Thema "Fruktose". Kommen wir nun zur dritten und damit letzten Form von Kohlenhydrate aus der Gruppe "Monosaccharide" - nämlich zur "Galaktose".
Galaktose - Schleimzucker
So, nach all den schrecklichen Nachrichten über die schädlichen Wirkungen von Fruktose kommen wir jetzt zu etwas weniger dramatischen - nämlich zur sogenannten Galaktose.
Dieser ist ebenfalls ein Einfach-Zucker (Monosaccharid).Der Grund warum dieser auch als Schleimzucker benannt wird ist dieser, weil Galaktose unter anderem in den Schleimhäuten vorkommt. Galaktose stammt von dem griechischen Wort
galaktos ab, was auf deutsch "Milch" heißt. Deswegen ist Galaktose auch Milchzucker. Doch was genau dieser Zucker mit der Milch zu tun hat und ob dieser auch woanders vorkommt, klären wir später.
In der Fachsprache wird die Schreibweise Galactose verwendet - also mit "c". Häufig liest man auch D-Galactose. Wird jedoch einfach nur Galactose gesagt oder geschrieben, ist damit immer die D-Galactose gemeint.
Wirkung und Vorteile von Galaktose gegenüber anderen Einfach-Zuckern
Galaktose versorgt die Zellen (auch im Gehirn) mit Energie, aber nur dann, wenn sie auch in der empfohlenen Menge aufgenommen wird. Der Galaktose-Blutspiegel muss also eine bestimmte Konzentration erreichen. Erst dann gelangt Galaktose in die Zellen, wo sie mit Hilfe von zwei Enzymen (Galactokinase und Uridyltransferase) rasch in Glukose und dann in Energie verwandelt werden kann.
Damit spendet Galaktose recht schnell Energie und kann sogar bei Leistungstiefs oder auch im Sport verwendet werden. Der Vorteil hier ist das es bei der Verstoffwechselung nicht zu Blutzuckerschwankungen kommt wie man das vom herkömmlichen Zucker kennt. Auch kommt es auch nicht zu Heißhungerattacken.
Und was noch von Vorteil ist: Galaktose wird nicht über den Insulinstoffwechsel transportiert. Es ist also keine Insulinausschüttung notwendig damit dieser Zucker zu den Zellen kommt. Von daher ist dieser Zucker besonders gut für Diabetiker geeignet.
Galaktose bei Alzheimer
"Nanu?", werden Sie jetzt denken, "was hat denn Zucker mit Alzheimer zu tun?". Nun, die Sache ist die das man herausgefunden hat das bei Alzheimer-Patienten auch eine Insulinresistenz vorliegt. Sie erinnern sich was ich weiter oben erzählt habe? Also, das bedeutet das eine Stoffwechselstörung vorliegt, die dazu führt das die Zellen im Gehirn aufgrund defekter Insulinrezeptoren nur noch schlecht die Glukose aufnehmen. Das hat zur Folge das das Gehirn nicht mehr richtig mit Energie versorgt wird. Und gerade das Gehirn benötigt ja viel Glukose damit es richtig arbeiten kann. Deswegen glauben auch manche Wissenschaftler das das eines der Ursachen von Alzheimer ist. Und wenn das passiert, entstehen sogenannte Plaques (Eiweißablagerungen) wodurch die Nervenzellen im Gehirn dann absterben.
Und jetzt haben Wissenschaftler folgende Gedanke gehabt: Wenn also aufgrund der Insulinresistenz die Glukose nicht mehr ins Gehirn kommt, dann könnte man doch Galaktose verwenden, da diese ja ohne Insulin in die Zellen gelangen. Denn Galaktose ist es egal ob die Insulinrezeptoren funktionieren oder nicht.
Die Wissenschaftler (Werner Reutter und Pharmakologin Melitta Salkovic-Petrisic) von der Universität Zagreb) machten verschieden Experimente an Ratten. Sie hatten Ratten, die an Diabetes Typ 1 litten und schon bereits Alzheimer-ähnliche Störungen zeigten, regelmäßig täglich 200 mg Galaktose pro kg Körpergewicht gegeben. Es zeigte sich das einige Störungen wie z.B. schlechtes Erinnerungsvermögen positiv beeinflusst wurden, bzw. sogar verhindert wurden.
Einige Zeit später wiederholten sie den Versuch, wobei sie dieses mal auch einige Ratten D-Galaktose per Injektion gegeben haben. Auch hier verbesserte sich das Lern- und Erinnerungsvermögen der Tiere. Allerdings hielt dieser Effekt nicht allzulange an. Nach 4 Wochen war das Lern- und Erinnerungsvermögen wieder so schlecht wie am Anfang- sowohl bei den Ratten, die Galaktose oral als als auch bei den Ratten die diesen Zucker per Injektion bekommen haben. Die orale Gabe lag bei 200 mg pro kg Körpergewicht, was auch den empfohlenen Werten für Menschen entsprach.
Im Gehirn stieg die Galactose-Konzentration, wenn diese als Injektion gegeben wurde, viel höher an als wenn man diese oral gegeben hatte. Jedoch stellte sich heraus, das dieser extreme Anstieg schädlich für das Gehirn ist.
Und bei Menschen?
Nun, es gibt keine klinische Studie bei Menschen mit Galaktose. Denn der Galactose-Forscher Werner Reutter erzählte in einem Interview an der FU Berlin, dass für eine entsprechende Studie seinerzeit (2016) keine Forschungsgelder aufzutreiben waren, da weder Pharmakonzerne noch Krankenkassen Interesse zeigten. Denn Galaktose könne nicht als Arzneimittel vermarktet werden, denn es ja einfach nur Zucker, den man überall kaufen kann.
Jedoch erzählt Reutter das er gesehen hat wie bei Alzheimer-Patienten, die die Galaktose genommen haben, sich die Orientierung, Erinnerung und die soziale Kommunikation deutlich verbessert haben. Kein Medikamenten gegen Alzheimer konnte ein ähnlich Wirkung erzielen - so seine Worte (im Wortlaut).
Fazit:
Galaktose ist zwar keine Heilmittel bei Alzheimer, aber sie kann bei Bedarf als Energiespender für das Gehirn eingesetzt werden, um auf diese Weise den Alltag besser bewältigen zu können. Das kann man durchaus sagen. Es fehlen halt noch klinische Studien, wenn man eine wissenschaftliche Aussage machen will. Es ist aber denkbar, das diese Studien wohl genau das gleiche zeigen würde, wie das was Herr Reutter erlebt hat.
Weitere Anwendungsbeispiele
Sport:
Auch Sportler können von Galaktose profitieren. Denn wenn man viel und hart trainiert, dann bildet sich in den Muskeln die sogenannte Milchsäure und Ammoniak. Tja, und jetzt ist es wieder so das dieses Ammoniak die Insulinrezeptoren blockiert. Dadurch verschlechtert sich die Leistung. Nimmt man jetzt Galaktose, dann können die Zellen trotz blockierter Insulinrezeptoren mit Glukose versorgt werden, was die Leistungsfähigkeit wieder verbessert.
Bei einer Blutvergiftung (Sepsis)
Die Insulinrezeptoren können auch durch andere Stoffe blockiert werden, z.B. durch bestimmte Entzüundungsbotenstoffe wie sie bei einer Sepsis im Übermaß auftreten. In einer deutschen Pilot-Studie mit 70 Sepsis-Patienten soll sich die Gabe von Galactose als äußerst hilfreich heraus, wodurch die Erholung der Patienten sehr gut unterstützt wurde.
Diabetiker:
Ja, jetzt kommen wir mal zu der spannenden Frage ob Diabetiker nun wirklich dauerhaft davon profitieren.
Also: Natürlich können Diabetiker diesen Zucker nehmen um ihren Körper mit Glukose zu versorgen. Das funktioniert soweit. Denn, wie schon mehrfach gesagt, wird dieser Zucker aufgenommen ohne das Insulin benötigt wird.
Der Brutzuckerspiegel steigt jedoch trotzdem ein wenig an - ein wenig, nicht weiter tragisch.
Dazu gab es schon 1993 Untersuchungen inwiefern der Blutzuckerspiegel dadurch ansteigt. Man fand heraus das dabei auch die Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse angeregt wird. 20 Prozent der verspeisten Galaktose erscheint in Form von Glukose im Blut. Die Umwandlung von Galaktose zu Glukose in der Leber sei daher offenbar höher als gedacht.
Das an sich ist jetzt zwar nicht weiter schlimm, jedoch gibt es da ein anderes kleines Problem:
Galaktose hat nur eine schwache Süßkraft. Diese entspricht ca. 63 Prozent der Süßkraft von Saccharose (Haushaltszucker)- Will man also Galaktose als Süßmittel einsetzten, ist es nicht unwahrscheinlich das man davon etwas mehr nimmt. Da Galaktose genauso viel Kalorien hat wie der übliche Zucker, nimmt man dadurch auch ungewollt mehr Kalorien zu sich.
Man kann jedoch etwas tricksen:
Man mische Galaktose mit etwas Erythrit und/oder Stevia-Süße. Diese beiden Süßungsmittel haben keine Kalorien, machen das Ganze aber etwas süßer. Erythrit und Stevia können jedoch auch keine Galaktose transportieren, denn sie haben ja keine Kalorien. Deswegen reicht es also nicht nur Erythrit und Stevia zu nehmen, sondern die Galaktose muss mit dabei sein.
Und jetzt kommt der kleine Nachteil von D-Galaktose: Es ist nicht gerade günstig. Reines Pulver kostet zwischen 80 und 100 Euro pro Kilogramm.
Doch die Tatsache, das Galaktose nicht süß ist, kann aber auch ein Vorteil sein. Denn es ist sowieso besser nicht immer alles so derbe zu süßen. Denn dadurch bringt man seine Geschmacksnerven total durcheinander. Ist man dann dieser Sucht verfallen, schmeckt einem dann die gesunden Lebensmittel irgendwann nicht mehr so richtig. Dann muss man erst wieder lernen die echten Geschmäcker zu genießen. Insofern kann Galaktose hier eine Hilfe sein.
Die Blutfettwerte:
Galaktose wirkt sich kaum auf den Blutfettwert aus. Zwar ist es auch hier so, dass -wenn der Blutzuckerwert eine gewisse Höhe hat- dann weitere Galaktose als Glykogen in der Leber gespeichert wird, jedoch aber muss man schon recht viel Galaktose über den Tag zu sich nehmen bis das dieser Zucker in Fett umgewandelt wird. Wenn Galaktose zusammen mit Fett gegessen wird, wirkt sich das ähnlich auf die Bluttferwerte aus wie bei Fruktose. Jedoch aber nur dann, wenn man mindestens 60g Galaktose pro Mahlzeit zu sich nimmt.
Galaktose ist also ein Zucker. Schadet er demnach auch die Zähne?
Das ist doch auch mal eine interessante Frage, oder? Und die Antwort ist:
Tatsächlich nicht. Genau das Gegenteil ist hier der Fall - ähnlich so wie bei Xylit.
2020 wurde dazu eine Studie gemacht, wo festgestellt wurde das Galaktose die Biofilmbildung der kariesverursachenden Bakterien hemmt und gleichzeitig die Entwicklung von harmlosen Bakterien der Mundflora fördert. Daher ist die Zahnpflege-Industrie teilweise schon dazu übergegangen Galaktose mit in ihren Produkten einzuarbeiten. Interessant ist das auch schon geringe Mengen Galaktose ausreichen um diese Anti-Karies-Wirkung hervorzubringen.
Sogar schon 1989 zeigte eine Studie diese Wirkung auf. Es reicht schon eine 5-prozentige Galaktoselösung um Karies zu reduzieren. Außerdem wird auch die Abrasion der Kauoberflächen der Zähne verringert - möglicherweise deswegen weil aufgrund der Galaktose der Kalziumspiegel im Serum ansteigt
Wie wird Galactose eingenommen?
Wenn man sich das Pulver gekauft hat, kann man es folgendermaßen einnehmen:
Die Tagesdosis betragt: 3-mal täglich 1 TL Galaktose, was um die 10 g entspricht.
- in Getränke gerührt, wie Wasser, Tee, Pflanzendrinks.
- in Joghurts, Desserts, Müslis, Smoothies und Shakes gemischt.
Zum Kochen und Backen ist Galaktose jedoch nicht geeignet, da es keine hohen Temperaturen verträgt und schnell braun wird.
Und jetzt kommen wir endlich zur einer ebenfalls spannenden Frage:
In welchen Lebensmittel kommt Galaktose auf natürliche Weise vor?
- Zuallererst ist es natürlich Bestandteil des Milchzucker Laktose. Denn Laktose ist eine Verbindung von Glukose und Galaktose. Von daher kommt es in allen Milchprodukten vor, auch in der Muttermilch (sowohl menschliche als auch von anderen Säugetieren). Die Kuhmilch enthält den höchsten Anteil an Laktose und damit auch sehr viel Galaktose.(2,4 g Galaktose pro 100 g Milch).
- In folgenden Pflanzlichen Lebensmitteln als freie (also ungebundene) Galaktose:
- Sojasauce: 360 mg/100 g
- Miso-Paste: 290 mg/100 g
- Kichererbsen gekocht: 150 mg/100 g
- andere Hülsenfrüchte gekocht: 46 mg/100 g
- Papaya: 28 mg/100 g
- Tomaten: 23 mg/100 g
- Wassermelone: 15 mg/100 g
- Datteln: 11 mg/100 g
- Banane: 9 mg/100 g
- die meisten Früchte und Gemüse: um 10 mg/100 g
- Sojamilch: 5 mg/100g
Die wirksame Menge von Galaktose (was z.B. Verbesserung der Krankheiten angeht) liegt bei 10 g pro Tag. Wie Sie sehen können, schafft man diese Menge gar nicht mit Lebensmitteln aufzunehmen.
"
Moment, doch mit Milch geht das. Man braucht doch nur ca. 500 ml trinken und dann hat man die Menge erreicht." Das könnten Sie jetzt denken, oder? Nun, das erscheint logisch, aber es gibt da ein kleines "Problem" mit der Kuhmilch.
Warum genügt es nicht, einfach nur viel Milch zu trinken?
Wie weiter oben schon gesagt, besteht Milch auf Laktose - was eine Verbindung von Glukose und Galaktose ist. Diese Verbindung muss vom menschlichen Körper erst auseinander genommen werden, und zwar mit Hilfe eines Enzyms namens Laktase. Wie ja nun hinreichend bekannt sollte es von Natur aus ja eigentlich so sein, das der menschliche Körper nach dem Abstillen keine Laktase mehr bildet. Die Menschen, bei denen das der Fall ist, sind Laktoseintolerant. Sie können den Milchzucker nicht mehr spalten, was dann zu Problemen im Darm führt. Und bei allen anderen erwachsenen Menschen ist es so, das dieses Enzym nicht hinreichend aktiv genug ist, um für einen ausreichenden Galaktose-Spiegel im Blut zu führen. Denn, wie auch schon erklärt, wird Galaktose ja erst dann aufgenommen wenn die Konzentration im Blut eine bestimmte Menge erreicht hat. Auch wäre es nicht sehr hilfreich reine Laktose in hohen Mengen zu sich zu nehmen. Denn auch das könnte dann zu Problemen führen.
Galaktose kann vom menschlichen Körper auch selbst hergestellt werden.
Dennoch ist es sogar so, dass der menschliche Körper Galaktose aus Glukose selber herstellen kann. Denn Galaktose ist auch für andere Prozesse notwendig. Zum Beispiel ist Galaktose Bestandteil der Zellmembranen und Bestandteile der Nervenzellen und der weißen Substanz im Gehirn. Bei einem gesunden Erwachsenen stellt der Körper täglich ca. 1000 bis 2000 mg selbst her, bei kleinen Kinder, die noch gestillt werden, ist es noch wesentlich mehr.
Die industriellen Herstellung
Tatsächlich gibt es 3 unterschiedliche Verfahren.
Als Ausgangsstoff bei der nicht-veganen Variante wird - wie schon gesagt Molke verwendet, die in großen Mengen bei der Käseherstellung anfällt. Aus dieser Molke wird der Milchzucker Laktose isoliert. Milchzucker ist eine Verbindung aus Glukose und Galaktose. Um diese zu trennen damit man freie Galaktose hat, könnte man entweder
- mit Hilfe von dem Enzym Laktase den Milchzucker aufspalten lasen. Hierbei kann es sein (muss aber nicht) das dieses Enzym gentechnisch verändert worden ist.
- mit Hilfe von Säuren, die den Milchzucker auflösen, Galaktose freisetzen. Hierbei kann die Gefahr einer Verunreinigung durch Schadstoffe bestehen.
- mit Hilfe von Druck die Galaktose aus der Laktose lösen.
Die Herstellung von veganer Galaktose ist etwas aufwendiger und je nach Aussgangsstoff unterschiedlich. Trotzdem aber erhält man am Ende des Prozess reine Galaktose. Für den Körper macht das also keinen Unterschied.
Bei den vegane Galakose-Pulver, welcher aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt wird. verwenden einige Hersteller als Ausgangsstoff z,B. Myricetin. Dies ist ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Flavonoide, der in Hülsenfrüchten, Obst und Gemüsen vorkommt. Andere Hersteller verwenden auch Gummi arabicum als Ausgangsstoff. Je nachdem kann die vegane Variante noch ein klein wenig mehr kosten als die andere Variante.
Auf jeden Fall sollte man auf Qualität achten. Es sollte ein mindestes 98 Prozentiges hochreines Pulver sei
Hat Galaktose Nebenwirkungen?
Nur wenn man dauerhaft eine Überdosis nehmen würde kann es zu Durchfall führen. Man sollte sich schon an die empfohlene Tagesdosis von ca. höchstens 10 g halten.
Galaktose kann insbesondere dann Nebenwirkungen haben, wenn man sie regelmäßig in hohen Dosen einnehmen würde. Dann kann sie u. a. zu Durchfall führen. Man sollte nur so viel einnehmen, wie der Organismus an einem Tag auch verstoffwechseln kann (also die empfohlenen 9 bis 12 g pro Tag).
Fazit:
Galaktose ist gesund. Als Diabetiker oder einfach nur um den Blutzuckerspiegel nicht immer in die Höhe zu treiben lässt sich Galaktose gut verwenden. Es liefert schnell Energie - vor allem für das Gehirn - und kann sogar einen positiven Einfluss bei Alzheimer-Patienten haben.
Als regelmäßiger Zuckerersatz ist Galaktose-Pulver nur bedingt geeignet. Während man diesen zwar in Desserts, Getränken, Süßspeise oder Smoothie geben kann, eignet sich Galaktose aber nicht zum Kochen und Backen da es hohe Temperaturen nicht verträgt.
Und - wie gesagt - ist Galaktose-Pulver nicht gerade günstig, was auch ein Grund dafür ist, es nicht in großen Mengen verwenden zu können.
Von daher ist Galaktose eher ein Nahrungsergänzungsmittel um sich auf gesunde Weise Energie zu geben, ohne dabei Insulin ausschütten zu müssen. Die geringe Süßkraft könnte man aber -wenn gewollt - mit dem Hinzufügen von 0-Kalorien-Süßé wie Erythrit und/oder Stevia etwas erhöhen.
So denn..
...das war nun Teil 1 meiner 3-teiligen Artikelserie zum Thema "Was sind Kohlenhydrate?".
Hier haben wir also nun sehr ausführlich die "Einfach-Zucker" unter die Lupe genommen. Im nächsten Teil erwartet Sie ein ausführlicher Bericht über die Zweifach-Zucker. Darunter fällt dann auch der herkömmliche Haushaltszucker wie wir ihn kennen und fast täglich einsetzen. Und im 3. Teil schauen wir uns dann die Mehrfach- bzw. Vielfachzucker-Varianten an.
--> Update 05.03.2024:
Es gibt da noch ein weiteren Einfach-Zucker, der interessant ist anzuschauen: D-Mannose
Lesen Sie den kurzen Artikel:
hier.
Meine Quellen:
Glucose - Wikipedia
Zum Thema Fructose - Zentrum-der-Gesundheit
Zum Thema Galactose - Zentrum-der-Gesundheit
Achtung! Wichtig!
Jetzt haben wir also grob zum Thema Einfach-Zucker unter anderem gelernt, das - wenn man diesen aufnimmt - dieser auf die eine oder andere Art zu bestimmten Zellen des Körpers gelangen. Hat man jedoch viel solcher Zuckerarten gegessen, dann wird ein Überschuss als Glykogen in der Leber oder in den Muskeln gespeichert. Ist auch dieser Speicher voll wird der Zucker in Fett umgewandelt und eingelagert Auf diese Weise soll man wohl bei dauerhafter schlechter Ernährung immer mehr Fett aufbauen. Das kann dann wohl auch zu einer Fettleber führen. Außerdem erhöht sich damit das Risiko an Diabetes zu erkranken.
Nun, jetzt ist es so, das es dazu noch eine andere Sichtweise gibt- und diese ist sogar auch aus wissenschaftlicher Sicht durch Studien belegt. Es geht also um die Zucker-Arten und die Art und Weise wie der Körper damit umgeht, wann Fett verbrannt wird und wann die Kohlenhydrate, und ob der Körper Zucker in Fett umwandeln kann oder nicht.
Nun, ich muss sagen das auch diese Ansicht interessant ist. Jedoch bin ich mir noch nicht ganz zu 100 Prozent sicher was wirklich stimmt. Es ergeben beide Ansichten Sinn, wobei man auch bei der anderen Sichtweise darauf kommen kann, wie und warum es zu dieser
hier vorgestellten Sichtweise gekommen ist. Deswegen lasse ich beide Ansichten mal stehen, bzw. stelle diese andere Sichtweise unter dem gleich folgenden Link zur Verfügung. Dort lesen Sie ein Artikel von mir, wo ich dieses Thema mit eigenen Worten zusammengefasst habe. Und ich muss sagen, möglicherweise ist diese "zweite Ansicht" doch wohl korrekter, bzw. sie ergänzt sich hervorragend zu dem was man so üblicherweise erzählt.
Nunja, es ist spannend! Wenn das wahr ist, ..tja dann.. müssten wir alle noch einmal das eine oder andere Ding über Ernährung und Kohlenhydrate ein klein wenig überbedenken!
Andere Sichtweise zum Thema Kohlenhydrate
Also, bis dann!
Herzlichst,
Sascha Markantelli
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